The Man from Nowhere
Tae Sik ist Pfandleiher in einem heruntergekommenen Viertel.
Er lebt allein und fast von der Welt abgeschottet. Nur die kleine Göre aus der Nachbarschaft besucht ihn in ihrer aufdringlichen Art ab und an.
Da sich ihre drogensüchtige Mutter nicht/ kaum um das Kind kümmert, gibt er ihr manchmal was zu essen, oder auch mal ein Bett zum schlafen.
Als die Mutter jedoch dem örtlichen Drogenboss einen wichtigen Heroinverschnitt, der einen großen Deal anbahnen soll, stiehlt ist es aus mit seinem zurückgezogenem Leben.
Plötzlich ist die Drogenmafia in seinem Haus, entführt Mutter und Tochter aus der Nachbarschaft und beginnt bei der Suche nach dem Stoff auch seine Wohnung auf den Kopf zu stellen. Ehe er sich auch nur ansatzweise überlegen kann, ob er in dieses Thema reingezogen werden will, ist er auch schon mittendrin und beschließt, da er eh kaum noch eine Wahl hat, Mutter und Tochter zu retten.
Was nun folgt ist eine Tour durch menschliche Abgründe, eingebettet in ein hochdynamisches Actionspektakel.
Kinder die wie Dreck gehalten werden, in ihrer eigenen Scheiße leben um den Drogenbaronen als Ameisen (Kuriere) oder auch als billige Handlanger beim Drogenabpacken zu dienen. Stirbt ein Kind vor Erschöpfung wird es einfach auf dem Müll entsorgt.
Auch die Kleine aus der Nachbarschaft wird in diesen Wahnsinn gestoßen.
Das es hier gleichzeitig auch noch um Organhandel geht, mag die Story überfrachten, macht sie aber nur um so dramatischer.
Auf dem Covertext steht: Ein Mix zwischen "Leon der Profi" und "96 Hours".
Die Meßlatte für den Film wurde da schon extrem hoch angesetzt.
Ich bin daher schon davon ausgegangen, das der Film diese geschürten Erwartungen niemals erfüllen kann.
Aber, der Film schafft das Unglaubliche: Er vereint tatsächlich beide Filme in einem Film und erschafft etwas gänzlich Neues, das zumindest mir noch viel besser gefällt wie die beiden ohnehin schon genialen Genrereferenzen.
Sicherlich, dieser Film kann seine asiatische Herkunft definitiv nicht verleugnen, hat es aber geschafft meine Rauchpausen beim BD-Genuß auf NULL zu reduzieren und hat mich oft völlig hypnotisiert vor dem TV hocken lassen.
Ich bin begeistert von diesem hammerharten Actionthriller, der nur leider manchmal in Sachen Kitsch zu dick aufgetragen und manche Charaktere ziemlich comichaft überzeichnet hat...nur, irgendwie hat mich selbst das in diesem genialen Streifen einfach nicht gestört.
Wie kommt es nur, das momentan die wirklich guten und innovativen Filme alle aus Asien kommen...?
9/10