John Carter - Zwischen Zwei Welten

Vince

Filmstar
Registriert
21 Juni 2008
Beiträge
1.743
Filmkritiken
37
Gesamtübersicht aller Kritiken zu John Carter - Zwischen zwei Welten:

#02 22.07.2012 Vince
#08 03.12.2012 Pretender
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:

Vince

Filmstar
Registriert
21 Juni 2008
Beiträge
1.743
Filmkritiken
37
AW: John Carter - Zwischen Zwei Welten

John Carter - Zwischen zwei Welten

Avatar Teil 2? Dasselbe nochmal in Grün? Und wo war eigentlich Jabba The Hut?

Eigentlich lässt Disney am Anfang alles richtig machen: Das 19. Jahrhundert wird, obwohl es nur der Exposition dient, detailfreudig zum Leben erweckt und präsentiert einen klassischen Antihelden, der - mal was anderes - durch den ungewöhnlichen Schnitt hervorragend charakterisiert wird: John Carter stolpert geradewegs von einer Szene zur nächsten, seine verwahrloste Erscheinung wird von einer Figur aus dem Bild geprügelt und landet nach einem Schnitt im nächsten Bild, das eine ganz andere Location zeigt. Die Mir-egal-am-Ende--gewinne-ich-ja-eh-Mentalität stimmt optimal ein auf ein Actionabenteuer, von dessen Ausmaßen man ganz zu Beginn bereits einen kleinen Vorgeschmack bekommt.

Das Produktionsdesign ist darauf ausgelegt, vollkommen erdfremd zu wirken und doch überall deutliche Parallelen zur Erde einzubauen, so dass der Mars wie ein direktes Paralleluniversum wirkt. Der Übergang der Hauptfigur von der einen zur anderen Welt ist dann auch das eigentlich Reizvolle an "John Carter", und so gehört die erste halbe Stunde, in der dieser Übergang vollzogen wird, zu den interessantesten Momenten.

Doch einmal auf dem Mars angekommen und häuslich eingerichtet, verliert der Film seinen Esprit. Insbesondere der Mittelteil zieht sich gewaltig, denn der Fokus auf das grüne Marsianervolk (oh, jetzt, wo ich's sage...) ist durchzogen von eher uninteressanten internen Rangeleien und mutet eher an wie eine Insider-Doku über ein Indianervolk denn wie ein Abenteuerfilm.

Das Problem mag auch auf Gegnerseite liegen: Zwar werden mit dem gottähnlichen Matai Shang (Mark Strong) und seinem Werkzeug Sab Than (Dominic West) gleich zwei Gegnertypen eingebaut, beide entwickeln aber nicht genug Durchschlagskraft, um eine echte Bedrohung von außen zu entwickeln.

So bleibt John Carter also nichts weiter, als immer und immer wieder wie ein Zirkusaffe zu hüpfen - eher zur Belustigung der Umstehenden als zur Vernichtung böser Kräfte.
5/10
 

dax

Filmvisionaer
Registriert
22 Juni 2008
Beiträge
10.547
Ort
The Gem Saloon
Filmkritiken
29
AW: John Carter - Zwischen Zwei Welten

John Carter zwischen zwei Welten

Nach den zahlreichen vernichtenden Kritiken dieses Totalflops, bin ich doch mehr als nur positiv überrascht worden.
Sicherlich, die Schauwerte und Storyline des Films sind in der heutigen Zeit nicht wirklich neu, aber als Romanverfilmung kann man ihm das wohl kaum vorwerfen.
Stellenweise fühlte ich mich sogar ein bißchen an meinen liebsten Trashklassiker "Flash Gordon" erinnert.

8/10
 

Vince

Filmstar
Registriert
21 Juni 2008
Beiträge
1.743
Filmkritiken
37
AW: John Carter - Zwischen Zwei Welten

Das ist leider das Problem des Films.
Viele Regisseure haben sich bereits vorher an Storyelementen des Romans bedient.

Stimmt. So ein Problem würde dank "Fluch der Karibik" wohl auch auf eine Monkey-Island-Verfilmung zukommen. Aufgabe des Films wäre es nun gewesen, zu verhindern, dass man überhaupt an Avatar & Co. denkt. Also die Welt durch das Produktions- und Figurendesign ganz eigenständig zu gestalten. Hat leider nicht so geklappt irgendwie...
 

Willy Wonka

Locationscout
Teammitglied
Registriert
19 Juni 2008
Beiträge
22.037
Ort
Twin Peaks
Filmkritiken
126
AW: John Carter - Zwischen Zwei Welten

Das Produktionsdesign ist darauf ausgelegt, vollkommen erdfremd zu wirken und doch überall deutliche Parallelen zur Erde einzubauen, so dass der Mars wie ein direktes Paralleluniversum wirkt. Der Übergang der Hauptfigur von der einen zur anderen Welt ist dann auch das eigentlich Reizvolle an "John Carter", und so gehört die erste halbe Stunde, in der dieser Übergang vollzogen wird, zu den interessantesten Momenten.

Diesen Aspekt fand ich auch sehr interessant und hätte auch in möglichen Fortsetzungen noch ausgebaut werden können.

Nach dem Kinobesuch war ich von dem Film ziemlich enttäuscht, da ich voller Vorfreude und Euphorie den ersten Realfilm von Andrew Stanton begrüßte, aber die Handlung wirkt chaotisch, trivial und ist narrativ einfach nicht in eine schöne filmischen Form überführt worden. Des Weiteren empfand ich Taylor Kitsch ein wenig überfordert. Er hat nicht schlecht gespielt, aber für einen Film dieser Größenordnung hätte man besser einen erfahrenerer Schauspieler mit mehr Profil engagieren sollen.

In der Nachwirkung verzeihe ich dem Film aber irgendwie immer mehr und finde ihn mittlerweile recht sympathisch, was sicherlich auch daran liegen mag, dass Stanton wirklich viel Herzblut in sein Projekt gesteckt hat. Ich werde ihn mir bestimmt noch einmal ein zweites Mal ansehen und bin schon gespannt, wie er dann auf mich wirken wird. Meine damalige Wertung lag bei ungefähr 6/10.
 
Zuletzt bearbeitet:

Willy Wonka

Locationscout
Teammitglied
Registriert
19 Juni 2008
Beiträge
22.037
Ort
Twin Peaks
Filmkritiken
126
AW: John Carter - Zwischen Zwei Welten

Also die Welt durch das Produktions- und Figurendesign ganz eigenständig zu gestalten. Hat leider nicht so geklappt irgendwie...

Vollkommen losgelöst war das Design nicht, aber dennoch hat mir die Optik des Films sehr angesprochen und die Computeranimation war hervorragend.
 

Pretender

Walk of Fame
Registriert
20 Juni 2008
Beiträge
4.227
Ort
Hessen
Filmkritiken
17
AW: John Carter - Zwischen Zwei Welten

John Carter - Zwischen zwei Welten

Habe den Film gestern auch völlig unvoreingenommen gesehen und bin auch keineswegs enttäuscht worden. Habe mir zwar als ich die kleinen Alien Babys und danach das Stammesvolk gesehen habe gedacht, wo ich hier gelandet bin und das der Film ins Alberne abrutscht.
Zum Glück ist dieser Gedanke bzw. dieses Gefühl nicht stärker geworden sondern hat sich geändert. Nach einer gewissen Eingewöhnung passte das dann auch alles zu dem Film und er hat mich hinein gerissen in eine andere Welt auf dem Mars.

Die Story um den Helden, der erst gar keiner sein will und nur sein Gold im Kopf hat ist zwar nicht sonderlich originell, wird aber durch den enormen Schauwert und dem Spielwitz wieder wett gemacht. Dabei schafft John Carter den Spagat zwischen einer leichten Familienunterhaltung mit Love-Story und einem ich nenne es mal "Action-Epos" in dem es gilt zweier unterschiedlicher Völker zu vereinen um die Bedrohung um die Vernichtung eines Planeten abzuwenden.

Darüber hinaus besitzt der Film eine vernünftige Länge ohne dabei wirklich zu lang zu wirken, man kann sich mit den Charakteren Identifizieren und hofft und bangt mit ihnen mit.

Ich für meinen Teil wurde von dem Film bestens unterhalten und werde ihn auch auf jeden Fall noch ein weiteres mal anschauen. 8/10
 

Firefly

Filmvisionaer
Registriert
23 Juni 2008
Beiträge
24.445
Ort
Dahoam
Filmkritiken
131
AW: John Carter - Zwischen Zwei Welten

John Carter is ein gigantischer MischMasch von vielen Filmen und hat mit Taylor Kitsch ne krasse Fehlbesetzung.
Irgendwie fehlt das gewisse etwas wie zb. der Witz und die Leichtigkeit. Aber bei einem 250 Mio Projekt war dies wohl nicht möglich !
Irgendwie hat man alles schon mal gesehen.
Zugegeben die Flug Effekte sind gigantisch, aber dann der Endfight im dunkeln - Geld ausgegangen ??
Hier passt nicht wirklich alles zusammen aber dennoch ein nettes Filmchen
 
Oben