Black Robe - Am Fluß der Irokesen

Die wilde 13

Storyboard
Teammitglied
Registriert
12 Nov. 2008
Beiträge
18.310
Ort
Duckburg
Filmkritiken
113
Gesamtübersicht aller Kritiken zu Black Robe - Am Fluß der Irokesen:

#02 04.07.2012 Die wilde 13
 
Zuletzt bearbeitet:

Die wilde 13

Storyboard
Teammitglied
Registriert
12 Nov. 2008
Beiträge
18.310
Ort
Duckburg
Filmkritiken
113

Black Robe - Am Fluß der Irokesen


Anno Domini 1634 in den unendlichen kanadischen Weiten, die damals noch Neufrankreich hießen. Der junge Jesuitenpater LaFourge (Lothaire Bluteau) soll mit Hilfe einiger Indianer vom Stamm der Agonkins und dem jungen Daniel (Aden Young) die weit entfernte Huronenmission aufsuchen, um dort die Bekehrung der "Wilden" fortzusetzen. Zweifel und Hoffnungen, Ängste und Mythen sowie die Irokesen begleiten sie auf dem beschwerlichen Weg...

Dem Australier Bruce Beresford gelang mit Black Robe ein Film, der von der ersten Sekunde in das Leben der damaligen Siedler und Indianer eintaucht. Getragen von einem wunderschönen Score bekommt man Bilder zu sehen, die man nie wieder vergisst. Austattung, Darsteller (hier sei noch Sandrine Holt als Annuka besonders erwähnt), Schnitt und Locations sind perfekt aufeinander abgestimmt so das man sich komplett in die tragische und teilweise recht brutale Geschichte verlieren kann.

Wie die Natur selber, die so wunderschön und doch im nächsten Moment so erbarmungslos sein kann, so ist auch das Leben und vor allem der Glaube der verschiedenen Indianerstämme geprägt von diesen Gegensätzen. Dieser Respekt vor der Natur und deren Gesetze offenbart sich dem Zuschauer ohne das der christliche Glaube oder die sogenannte Zivilisation an sich lächerlich gemacht wird. Andersherum funktioniert es genauso. Beide Lebensweisen stehen gleichberechtigt und ohne erhobenen Zeigefinger nebeneinander und das macht Black Robe so wertvoll und sehenswert. Das beide aber kaum neben- oder gar miteinander existieren können, hat uns die (Welt)Geschichte leider gelehrt.

Black Robe, nach einem Roman von Brian Moore, der auch das Drehbuch verfasste, ist ein Film, der in seiner Art doch ziemlich einzigartig ist. Eine Mischung aus Mission und Der mit dem Wolf tanzt und doch völlig eigenständig. Daher ist es eine Schande, das dieser Film nur in Australien und der USA auf DVD veröffentlicht wurde. Ich gäbe was drum, dieses Meisterwerk anstatt auf meiner abgenudelten VHS-Aufnahme von premiere endlich so zu sehen, wie er es verdient hätte. Andererseits bin ich aber auch glücklich, ihn überhaupt sehen zu können.

10/10
 

Johannesbk

Leinwandlegende
Registriert
6 Dez. 2008
Beiträge
5.509
Ort
Ein Ort so schön wie Hyrule
Filmkritiken
0
AW: Black Robe - Am Fluß der Irokesen

Wirklich Klasse Filmkritik:)
Nur eine kleine ergänzende Anmerkungam Rande, es waren Jesuiten aus dem Johanniterorden, erkennbar am Kreuz am Bande der Excellenz.

Was absolut treffend rüberkommt sind auch die direkten Vergleiche zwischen den kulturelen Bräuchen wie Tanz und Gesang und wiederum der grandiosen göttlichen Natur und den prunkvollen Kirchenbauten auf der anderen Seite.
Als dann erst der Priesteranwärter erkennt, dass die Huronen die besseren Christen sind, bedrückend treffend, wenn man bedenkt was dann später noch daraus wird.
Und wie du auch schon so schön erwähnt, der Score:rock:.
Jetzt auf Blu-Ray und bestimmt kaum besser als die VHS, nur abgenudelt wird die zum Glück nicht mehr. Echt ärgerlich, dass sie so einem Film keine Würdigung in Form von neuer Bildtechnik gegönnt haben, allerdings kann man wohl wirklich froh sein den überhaupt auf Scheibe zu bekommen.
 

2moulins

Filmgott
Registriert
21 Juni 2008
Beiträge
7.341
Ort
Saarland
Filmkritiken
14
Hat mir auch gefallen. Eine sehenswerte Darstellung zum Thema Missionierung, bei der die unterschiedlichen Kulturen gut gegenübergestellt werden. Das Ganze wirkt extrem authentisch, einerseits wegen der Ausstattung und der Settings, u.a. wohl auch, weil keine bekannten Darsteller mitwirken! :hoch:

Bei manchen Verhaltensweisen kam mir der Begriff "animalisch" in den Sinn. Die teilweise Brutalität überraschte mich etwas bei FSK 12. Diese Bewertung ist ja mal total daneben....

Das Bild der Blu-ray war die meiste Zeit ziemlich gut und ist meilenweit von VHS-Qualität entfernt. Kann ich durchaus empfehlen. Man hat sich leider keine Mühe gegeben, Störfaktoren wie diese bekannten Symbole für die Filmvorführer in der oberen rechten Bildecke zu entfernen. Und wer Probleme mit eingeblendeten Untertiteln hat, muss hier Einiges in Kauf nehmen, da neben den deutschen Texten, auf die man ja angewiesen ist, zusätzlich ziemlich große englische Texte eingeblendet werden. Und das ist aufgrund der Indianerdialoge oft der Fall. Da ist dann schon mal fast die Hälfte des Bildes zugetextet.

Gute 8/10
 

Die wilde 13

Storyboard
Teammitglied
Registriert
12 Nov. 2008
Beiträge
18.310
Ort
Duckburg
Filmkritiken
113
Freut mich sehr, das ich hier noch Mitstreiter gefunden habe, die an Black Robe ebenfalls gefallen gefunden haben. :)
Das Ganze wirkt extrem authentisch (...)Bei manchen Verhaltensweisen kam mir der Begriff "animalisch" in den Sinn.
Genau das gefällt mir mir bei dem Film so gut. Man kann dadurch komplett in die Geschichte eintauchen und alles um sich herum vergessen.
Das Bild der Blu-ray war die meiste Zeit ziemlich gut und ist meilenweit von VHS-Qualität entfernt.
Ich muss leider zugeben, das ich mir den Film seit dem Kauf der Blu-ray vor 2 Jahren nicht noch mal angesehen habe. Nur kurz mal reingeschaut, ob das Bild besser ist, was Gottseidank der Fall ist. Die Passagen mit den Untertiteln habe ich aber nicht gesehen. Klingt ja gar nicht so schön. Meine Aufnahme von premiere hatte nur die deutschen Untertitel.
Sehr schade, das diesem Film von seiten der Verleiher und Studios keine Wertschätzung entgegengebracht wird. :( Aber davon lasse ich mir den Film trotzdem nicht vermiesen.
 
Oben