Tödliche Entscheidung

Filmfan1972

Filmgott
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Tödliche Entscheidung


Ein sehr gut gemachter Thriller. Wobei Thriller es nicht ganz trifft. Es ist mehr ein Familien-Drama. Darüber wird auch im Making Of diskutiert. Was diesen Film so besonders macht ist die Art wie die Geschichte erzählt wird. Durch seine nicht lineare Erzählweise erinnert er zum Teil sehr stark an Pulp Fiction. So springt die Story immer mal wieder vor und zurück Jedoch ist es kein Problem den Überblick zu behalten was dem Film sicherlich auch gut tut.
Auch gibt es immer wieder gewisse Szenen wo die Akteure zusammentreffen und man die Situationen quasi aus verschiedenen Perspektiven erlebt. (Z.B. Hank bekommt einen Anruf in seinem Apartment von Andy. Dort sieht man was er macht während er mit seinem Bruder spricht. Einige Minuten später sieht man was Andy macht während er mit seinem Bruder telefoniert.) Solche Szenen gibt es einige. Es ist praktisch so das man eine Seite schon kennt...und durch die Erzählweise man die andere Seite kennen lernt damit sie ein wirkungsvolles ganzes ergibt. Alle Darsteller sind meiner Meinung nach Top besetzt. Das gilt sogar für Ethan Hawke als Hank. Obwohl er nicht zu meinen „gern gesehenen“ Darstellern gehört. Aber hier als „ewiger Loser“ ist er passend. Am besten ist aber natürlich Philip Seymour Hoffman. Er spielt Andy sehr facettenreich. Von liebevoll über eiskalt bis hin zum Wahnsinn spielt er diesen Part glaubhaft.

Positiv erwähnen sollte man auch noch den Soundtrack. Je mehr es dem Finale entgegen geht umso eindrucksvoller wird er. Sehr passend wie ich finde.

Um ehrlich zu sein.....Wenn ich die DVD nicht gewonnen hätte wäre mir ein sehr gut gemachter Film entgangen. Gerade Leute die die Art und Weise wie die Handlung erzählt wird mögen sollten hier auf jeden Fall mal reinschauen. Das Ende des Films ist auf jeden Fall etwas überraschend. So in der Form hatte ich es nicht erwartet.

Meine Wertung: 8 von 10



Noch ne kleine Anmerkung zur Beilage der DVD. Zuerst dachte ich es wäre ein üblicher Werbeflyer mit dem DVD-Programm von Koch Media (Sowas entsorge ich normalerweise immer). Beim Ausfalten jedoch war auf der Rückseite ein Poster der Größe Din/A 2 mit dem Covermotiv. Da Booklets seit einiger Zeit eher die Ausnahme bilden ist das durchaus eine recht gute Idee wie ich finde.
 
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Tony Soprano

Filmgott
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AW: Tödliche Entscheidung - Before the Devil knows you're Dead

mir hat der film sehr gut gefallen. du nennst definitiv die stärken des films. besonders durch die erzählweise baute sich nach circa 10 min des films eine leichte übelkeit in meinem magen auf, die sich bis zum ende hin steigerte, dass man fast das gefühl hat man müsse brechen. mich hat der film und das ende echt umgehauen. ich hatte nichts erwartet und bekam einen film, wie ich ihn dieses jahr viel zu wenig hatte. war für mich ein echter knaller.
 

crizzero

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AW: Tödliche Entscheidung - Before the Devil knows you're Dead

Danke für deine Kritik, Filmfan! Aber Covertexte sowie DVD-Inhalte sind hier absolut unangebracht. Wichtiger ist es da, dass man den Filmtitel zur OFDB verlinkt. Lies dir bitte noch einmal die FAQs zum Kurzkritiken-Forum durch, da kannst du dir ein genaues Bild davon machen, was eine Kurzkritik ausmacht. Es zählt letztlich nur der Film selbst, Bildqualität oder DVD-Ausstattung wird hier nicht diskutiert.

Das Folgende habe ich also rausgeschnitten, da es andere Schreiber sonst ein falsches Bild unserer Kurzkritiken vermitteln könnte. Poste die Sachen doch bitte in den passenden Thread im DVD-Regal, da gehören die nämlich hinein.

GIER. VERRAT. RACHE. – Wer eine Familie hat, braucht keine Feinde.

Philip Seymour Hoffman
Ethan Hawke
Marisa Tomei
Albert Finney

Das Leben von Andy (Oscar-Preisträger PHILIP SEYMOUR HOFFMAN) könnte perfekt sein: Er ist mit der bildhübschen Gina (Oscar-Preisträgerin MARISA TOMEI) verheiratet und bezieht als Immobilienmakler ein sechsstelliges Jahresgehalt. Um allerdings seinen extravaganten Lebensstil und exzessiven Drogenkonsum zu finanzieren, hat er Geld seiner Firma veruntreut. Es ist nur eine Frage der Zeit, bis der Betrug auffliegt. Doch Andy hat eine Idee, wie er sein Problem lösen kann. Er muss nur seinen kleinen Bruder Hank (Oscar-Nominee ETHAN HAWKE) überreden, den Juwelierladen ihrer Eltern auszurauben. Der Überfall scheitert blutig, mit verheerenden Konsequenzen. Denn bald ist den beiden nicht nur die Polizei auf den Fersen.

Regie-Legende Sidney Lumet (Hundstage, Network) hat mit TÖDLICHE ENTSCHEIDUNG – BEFORE THE DEVIL KNOWS YOU’RE DEAD ein fulminantes Thrillermeisterwerk geschaffen, das von einer grandiosen Schauspieler-Riege getragen wird
(COVERTEXT)

Bildformat: 1.85:1 (16:9)
Tonformat: Deutsch DTS, Deutsch 5.1, Englisch 5.1
Untertitel: Deutsch
Laufzeit: 112 Minuten
FSK 16

Bonusmaterial:
Deutscher Trailer
Originaltrailer
How the Devil was Made (Making of, 25 Minuten)
Behind the Scenes (10 Minuten)
Audiokommentar von S.Lumet, P.S.Hoffman, E.Hawke (Deutsche Untertitel zuschaltbar)

Besonderheit:
Beiliegendes Din/A 2 Poster des Covermotivs
 
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deadlyfriend

Casting
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AW: Tödliche Entscheidung

Jetzt habe ich den Film auch gesehen. Äußerst interessant. Die Story war absolut klasse und die Darsteller in Höchstform. Altmeister Lumet hat nochmal gezeigt was er drauf hat.
 

Russel Faraday

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AW: Tödliche Entscheidung

ich wußte doch, daß ich zu dem film schon einmal etwas getippt hatte ;)

das problem dieser "ich erzähle die story mal nicht chronologisch"-filme ist die tatsache, daß eben diese methode meist über ein mehr als konventionelles drehbuch hinwegtäuschen soll, in der hoffnung, daß keiner merkt, wie schlicht der plot doch eigentlich ist. "tödliche entscheidung" bildet hier leider keine ausnahme: die handlung ist durchkonstruiert ohne ende und wird dadurch in jeder szene vorausschaubar. nach zehn minuten ist klar, welches ende alles nehmen wird, und es wurde wirklich KEIN klischee ausgelassen.
:
ehefrau des einen bruders vögelt mit dem anderen bruder, daddy mag den einen sohn lieber als den anderen, ein bruder ist ein sozialer totalversager mit ner eigenen, kaputten familie, der andere bruder hat sich bei den geschäften übernommen usw. usf.

das alles gab's schon tausendmal, und Sidney Lumet, der zwar ein gediegener altmeister mit großen ruf ist, gelingt es nicht, dem mauen drehbuch etwas neues abzugewinnen. der film punktet deshalb auch nicht mit originalität (denn die gibt es nicht), sondern mit zwei herausragenden darstellern, die eine echt starke performance abliefern: der schwer unterschätzte Ethan Hawke und der beeindruckende Albert Finney, die ihre rollen mit bravour spielen. ein weiterer schwachpunkt neben dem skript ist leider Philip Seymour Hoffman, bei dem ich beobachten konnte, was mir schon manchmal aufgefallen ist - wenn ein darsteller einen oscar gewonnen hat, legt er sich für seine nächste rolle extra ins zeug. "seht her, ich hab einen oscar und lasse das jetzt raushängen." bei Hoffman bedeutet dies dauerndes grimassenschneiden, bedeutungsschwangere blicke ins leere und dramatische pausen in seinen nichtssagenden dialogen. das hat nach einer weile nur noch genervt, denn dadurch ging jede natürlichkeit flöten, die einen guten schauspieler ausmachen sollte. Finney und Hawke hingegen haben alles richtig gemacht.

Marisa Tomei sehe ich eigentlich sehr gern. hier hat sie jedoch keine möglichkeit, mehr als nur schmückendes beiwerk zu sein und bleibt einzig durch für US-verhältnisse explizite nacktszenen in erinnerung. sie ist zwar mehr als hübsch anzusehen, aber dies reicht halt nicht.

Als filmmusik-fan achte ich natürlich auch auf den komponisten, und hier hat man mit Carter Burwell die denkbar schlechteste wahl getroffen, denn der hat so gnadenlos bei seinem "fargo" geklaut, daß man jeden moment erwartet hat, Frances McDormand kommt hochschwanger mit einem "jesses" auf den lippen um die ecke...

unterm strich mehr als durchschnittliches "alles geht den bach runter"-drama mit einer nackten Marisa Tomei (vermutlich wird man sich nur deshalb irgendwann an den film erinnern; und sei es auf celebrity-schmuddelbild-seiten), einem herausragenden Albert Finney und einem nervenden Philip Seymour Hoffman. - 5/10
 

Despair

Filmvisionaer
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AW: Tödliche Entscheidung

bei Hoffman bedeutet dies dauerndes grimassenschneiden, bedeutungsschwangere blicke ins leere und dramatische pausen in seinen nichtssagenden dialogen. das hat nach einer weile nur noch genervt...

Mir ist schon bei "Magnolia" aufgefallen, dass Hoffman ein wenig zur Übertreibung neigt. Hier ist es leider genauso. Mich hat es zwar nicht genervt, aber ein bisschen zuviel des Guten war es schon. Gleiches gilt für die Story. Trotzdem hat mich der Film zu keinem Zeitpunkt gelangweilt.
 

Agent Orange

Tonmeister
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AW: Tödliche Entscheidung

Sidney Lumet hat wieder nicht enttäuscht, kommt für mich zwar nicht an Hundstage ran, ist aber sehr solide. Die Zeitsprünge empfand ich für die Handlung zwar nicht unbedingt relevant, für den Domino-Effekt unter den Figuren dafür umso mehr, was meines Erachtens DIE Stärke des Films ist :hoch:
Vielen Dank nochmals an Deprave, der Film wäre sonst bei mir total untergegangen :hoch:
 
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