Snow White
5 Sahnetörtchen und 3 Schnitzel werden von reichen Eltern in ein Camp für schwer erziehbare Jugendliche abgeschoben. Dort gibt es feinsten Drill soldatischer Natur. Der Campleiter ist nämlich ein ehemaliger Vollblutsoldat und er erwartet von seinen Gefangenen den totalen Gehorsam. Dazu hat er noch einen verblödeten Hilfsmacho an der Leine, der seine Befehle weitergibt. Allerdings ranken sich um das Lager noch einige Geschichten aus der Vergangenheit, die man durch Wikipedia in Erfahrung bringen konnte. Das ist aber alles gar nicht mal so wichtig, da es sich für ein anständiges Camp nunmal gehört, das hier auch ein Killer sein Unwesen treibt. Der ist auch hier vorhanden und dezimiert die Insassen.
Regisseur David DeCoteau wusste scheinbar überhaupt nicht was er hier dreht, weshalb er allerlei Mist auf Ungereimtheiten prallen ließ. Das titelgebende Schneewittchen ist nämlich eine der jungen Damen die das Lager von innen kennen lernen dürfen, da ihre böse Stiefmutter sie dorthin verfrachten ließ. Diese ist völlig durchgeknallt und führt Gespräche mit ihrem Spiegelbild. Das neben "Snow" noch 7 weitere Zwerge dort rumlaufen, dürfte dann den Bezug zu den Gebrüdern Grimm herstellen. Doch halt! Ein knallroter Apfel wird irgendwann nebenbei gegessen, wobei ich nicht weiß ob das als Hommage durchgehen sollte, oder einfach nur peinlich ist.
Der Rest ist ein blutleerer und spannungsarmer Slasher, der außer seiner Inhaltslosigkeit noch an der schlechten Inszenierung scheitert. Für alle Aufnahmen wird einfach ein Farbfilter vor die Linse gesetzt, was scheinbar künstlerisch wirken soll. Die Nachtaufnahmen wurden bei Tag gedreht und nur durch einen Blaufilter sollte die Nacht suggeriert werden.
Möglicherweise fehlte aber auch nur das Budget für einen anständigen Beleuchter.
Das das Geld dafür nicht ausreichte lag zumindest nicht an den Darstellern. Die zwei Minurten von Eric Roberts werden jetzt nicht Unsummen vertilgt haben und bis auf Hauptdarstellerin Shanley Caswell, sah der Rest auch nicht gerade nach einer hohen Gage aus.
Das Ganze ist somit im unteren B-Film Sektor anzusiedeln und kaum der Rede wert. Wenn wenigstens noch ein bißchen Selbstironie im Spiel wäre, könnte man über vieles hinwegsehen aber der Film nimmt sich wirklich ernst. Einen der Darsteller Jason zu nennen, reicht dafür nicht wirklich aus.
Da er auch noch ziemlich unblutig daherkommt, wird er auch die Slasherfreaks nicht zufrieden stellen, weshalb es schwierig ist eine Zielgruppe festzumachen. So schlecht das es wieder gut wäre ist er nämlich nicht und von wirklich gut ist er weit entfernt.