Die Lady von Shanghai
- Ersteller Firefly
- Erstellt am
AW: Die Lady von Shanghai
Die Lady von Shanghai
Normalerweise fällt es mir ziemlich leicht, die richtigen Worte für eine KK zu finden, hier jedoch nicht.
Der Film hat mich dermassen beeindruckt, dass ich selber glaube, egal was ich schreibe, es kann diesem Film nicht gerecht werden.
Auch werdet ihr hier in dieser KK eine Inhaltsangabe vergeblich suchen, da meiner Meinung nach diesen Film nur Leute diskutieren können, die diesen Film kennen und lieben !!
Nur weiterlesen, wenn der Film bekannt ist - Spoiler !!!!
Orson Welles, verantwortlich für Buch und Regie, hat hier ein Ausnahmewerk geschaffen, welches oft verkannt wird, da man sich wirklich auf die Handlung einlassen muss. Er übernahm auch die Hauptrolle, und um das ganze Projekt zu finanzieren kam Rita Hayworth dazu, dazumals noch Welles Ehefrau. Es wird darüber viel gemunkelt. Ob Welles absichtlich seine Ex Frau als eiskaltes Biest darstellen wollte ( siehe die Schlusszene im Spiegelkabinett), war dieser Film seine Abrechnung mit ihr ?
Wiedem auch sei, Welles hatte nach mehreren Budgetüberschreitungen und Flops nun die Möglichkeit, es dem Studio zu zeigen, doch seine Filmfassung, welche 150 Minuten dauerte, fand wenig Anklang. Es ging soweit, dass Harry Cohn, Chef von Columbia angeblich demjenigen 1000 Dollar bot, der ihm erklären kann, worum es in diesem Stück Film geht
! Columbia verlangte Schnitte und so kürzte man auf 87 Minuten.
Wie nicht anders zu vermuten war Welles wenig begeistert von der neuen Filmversion, sie würde den Film grundlegend verändern. Leider sind die fehlenden Minuten für immer verlorengegangen. Die Version von Welles wäre sehr interessant gewesen. Doch am meisten störte ihm die neue Filmmusik, welche lt. Welles die Atmosphäre des Films komplett zerstöre. Die Spiegelkabinett szene sollte aufgrund des Spannungsaufbaus komplett ohne Musik gezeigt werden.
Hier ein Tipp : dreht den Ton ab und betrachtet diese Szene erstmals ohne Ton, und anschliessend mit !! > Welles war ein Genie !!
Die Weltpremiere fand nicht in den USA statt sondern in Frankreich. Schon vor dem US Start ein jahr später war die Rede von einem Flop. Und so kam es auch. Bei 2 Mio Dollar Kosten spielte er nur 1,5 Mio wieder ein. Seltsamerweise wurde die verwirrende Handlung kritisiert, welche ja das Studio durch die Kürzungen zu verantworten hatte. Und wie so oft kam der Erfolg erst später, den heute gilt Die Lady von Shanghai als Meisterwerk des Film Noir.
Die Lady von Shanghai hat atemberaubende Szenen, egal ob am Schiff ( welches übrigens Errol Flynn gehörte ) oder an Land. Welles filmte direkt vor Ort, nur wenige Szenen entstanden im Studio.
Dieser Film hat beindruckende Szenen, vor allem das Gespräch zwischen O´Hara, Bannister, Broome und Elsa, in dem O´Hara über die Haie der Meere philosophiert ist absolut genial !
Diese ist übrigens in der 87 Minuten Fassung, welche erst vor kurzem auf ARTE gezeigt wurde im Original und untertitelt, deshalb gibt es anscheinend auch noch eine noch kürzere Fassung.
Die Lady von Shanghai ist ein Meisterwerk des Film Noir, Welles und Hayworth, die ja komplett gegen ihren Typ besetzt wurde und sich sogar die Haare schnitt für diesen Film, aber auch Everett Sloane als Bannister spielen genial vor Traumhaften Kulissen.
Ein Must seen Film für alle Film Noir Freunde.
Die Lady von Shanghai
Normalerweise fällt es mir ziemlich leicht, die richtigen Worte für eine KK zu finden, hier jedoch nicht.
Der Film hat mich dermassen beeindruckt, dass ich selber glaube, egal was ich schreibe, es kann diesem Film nicht gerecht werden.
Auch werdet ihr hier in dieser KK eine Inhaltsangabe vergeblich suchen, da meiner Meinung nach diesen Film nur Leute diskutieren können, die diesen Film kennen und lieben !!
Nur weiterlesen, wenn der Film bekannt ist - Spoiler !!!!
Orson Welles, verantwortlich für Buch und Regie, hat hier ein Ausnahmewerk geschaffen, welches oft verkannt wird, da man sich wirklich auf die Handlung einlassen muss. Er übernahm auch die Hauptrolle, und um das ganze Projekt zu finanzieren kam Rita Hayworth dazu, dazumals noch Welles Ehefrau. Es wird darüber viel gemunkelt. Ob Welles absichtlich seine Ex Frau als eiskaltes Biest darstellen wollte ( siehe die Schlusszene im Spiegelkabinett), war dieser Film seine Abrechnung mit ihr ?
Wiedem auch sei, Welles hatte nach mehreren Budgetüberschreitungen und Flops nun die Möglichkeit, es dem Studio zu zeigen, doch seine Filmfassung, welche 150 Minuten dauerte, fand wenig Anklang. Es ging soweit, dass Harry Cohn, Chef von Columbia angeblich demjenigen 1000 Dollar bot, der ihm erklären kann, worum es in diesem Stück Film geht
! Columbia verlangte Schnitte und so kürzte man auf 87 Minuten.Wie nicht anders zu vermuten war Welles wenig begeistert von der neuen Filmversion, sie würde den Film grundlegend verändern. Leider sind die fehlenden Minuten für immer verlorengegangen. Die Version von Welles wäre sehr interessant gewesen. Doch am meisten störte ihm die neue Filmmusik, welche lt. Welles die Atmosphäre des Films komplett zerstöre. Die Spiegelkabinett szene sollte aufgrund des Spannungsaufbaus komplett ohne Musik gezeigt werden.
Hier ein Tipp : dreht den Ton ab und betrachtet diese Szene erstmals ohne Ton, und anschliessend mit !! > Welles war ein Genie !!
Die Weltpremiere fand nicht in den USA statt sondern in Frankreich. Schon vor dem US Start ein jahr später war die Rede von einem Flop. Und so kam es auch. Bei 2 Mio Dollar Kosten spielte er nur 1,5 Mio wieder ein. Seltsamerweise wurde die verwirrende Handlung kritisiert, welche ja das Studio durch die Kürzungen zu verantworten hatte. Und wie so oft kam der Erfolg erst später, den heute gilt Die Lady von Shanghai als Meisterwerk des Film Noir.
Die Lady von Shanghai hat atemberaubende Szenen, egal ob am Schiff ( welches übrigens Errol Flynn gehörte ) oder an Land. Welles filmte direkt vor Ort, nur wenige Szenen entstanden im Studio.
Dieser Film hat beindruckende Szenen, vor allem das Gespräch zwischen O´Hara, Bannister, Broome und Elsa, in dem O´Hara über die Haie der Meere philosophiert ist absolut genial !
Diese ist übrigens in der 87 Minuten Fassung, welche erst vor kurzem auf ARTE gezeigt wurde im Original und untertitelt, deshalb gibt es anscheinend auch noch eine noch kürzere Fassung.
Die Lady von Shanghai ist ein Meisterwerk des Film Noir, Welles und Hayworth, die ja komplett gegen ihren Typ besetzt wurde und sich sogar die Haare schnitt für diesen Film, aber auch Everett Sloane als Bannister spielen genial vor Traumhaften Kulissen.
Ein Must seen Film für alle Film Noir Freunde.
AW: Die Lady von Shanghai
Sehr schön, das du noch eine Kritik hast folgen lassen. Dazu noch eine sehr Gute.
Wie ich ja bereits erwähnte, hätte ich wirklich gerne mal die komplette Vision von Welles gesehen, was wohl leider niemals mehr möglich sein wird. Deinen Tipp mit dem Spiegelsaal werde ich das nächste Mal in jedem Fall beherzigen. Man stelle sich mal vor das Studio hätte die Musik aus "Der dritte Mann" verändert
Ich hasse es wenn die Studios sich in einen Film einmischen, wenn er auch noch von einem wirklich Künstler stammt. Wie du schon richtig geschrieben hast, war Orson Welles ein absolutes Genie. Wirklich schlimm das seine Version für immer verloren ist
Sehr schön, das du noch eine Kritik hast folgen lassen. Dazu noch eine sehr Gute.
Wie ich ja bereits erwähnte, hätte ich wirklich gerne mal die komplette Vision von Welles gesehen, was wohl leider niemals mehr möglich sein wird. Deinen Tipp mit dem Spiegelsaal werde ich das nächste Mal in jedem Fall beherzigen. Man stelle sich mal vor das Studio hätte die Musik aus "Der dritte Mann" verändert
Ich hasse es wenn die Studios sich in einen Film einmischen, wenn er auch noch von einem wirklich Künstler stammt. Wie du schon richtig geschrieben hast, war Orson Welles ein absolutes Genie. Wirklich schlimm das seine Version für immer verloren ist
Russel Faraday
Filmvisionaer
AW: Die Lady von Shanghai
toller film, der übrigens eine recht skurrile entstehungsgeschichte hat: Orson Welles war mal wieder in geldnöten, um eine musical-produktion (bühne) von "In 80 Tagen um die Welt" auf die beine zu stellen. ihm fehlten 50,000 dollar, um kostüme zu bezahlen. also rief er einen produzenten aus der telefonzelle aus an und meinte, daß er tollen stoff für einen film noir hätte, den er als gegenleistung für die kleine finanzspritze inszenieren wollte. als der produzent fragte, welches das sei, nannte Welles das erstbeste buch, das ihm von der telefonzelle aus, von der er anrief, ins auge fiel. natürlich wußte er nichts von diesem roman... das resultat war schließlich "Die Lady von Shanghai".
toller film, der übrigens eine recht skurrile entstehungsgeschichte hat: Orson Welles war mal wieder in geldnöten, um eine musical-produktion (bühne) von "In 80 Tagen um die Welt" auf die beine zu stellen. ihm fehlten 50,000 dollar, um kostüme zu bezahlen. also rief er einen produzenten aus der telefonzelle aus an und meinte, daß er tollen stoff für einen film noir hätte, den er als gegenleistung für die kleine finanzspritze inszenieren wollte. als der produzent fragte, welches das sei, nannte Welles das erstbeste buch, das ihm von der telefonzelle aus, von der er anrief, ins auge fiel. natürlich wußte er nichts von diesem roman... das resultat war schließlich "Die Lady von Shanghai".
AW: Die Lady von Shanghai
Mensch, was gäbe ich drum, die originale Version von Welles zu sehen.
Denn schon diese zerstückelte Kurzfassung ist fantastisch, die ich heute zum ersten Mal gesehen habe.
Die Spiegelszenerie am Ende ist ja dermaßen geil, der absolute Wahnsinn!
Auch die Verhandlung im Gericht fand ich köstlich. Das war ja mehr eine Parodie einer solchen und hätte ich so in einem Film Noir nicht vermutet. Trotzdem gelingt es Welles auch hier, die Spannung hoch zu halten. Kompliment.
Der Film hat mir sehr gefallen, doch da leider ein gutes Drittel fehlt, gibt es "nur eine 9/10 von mir.
Mensch, was gäbe ich drum, die originale Version von Welles zu sehen.
Denn schon diese zerstückelte Kurzfassung ist fantastisch, die ich heute zum ersten Mal gesehen habe. Die Spiegelszenerie am Ende ist ja dermaßen geil, der absolute Wahnsinn!
Auch die Verhandlung im Gericht fand ich köstlich. Das war ja mehr eine Parodie einer solchen und hätte ich so in einem Film Noir nicht vermutet. Trotzdem gelingt es Welles auch hier, die Spannung hoch zu halten. Kompliment.
Der Film hat mir sehr gefallen, doch da leider ein gutes Drittel fehlt, gibt es "nur eine 9/10 von mir.