Warrior

Kratos666

Filmgott
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Warrior


Warrior ist wiedermal ein Streifen wo ich dem Regisseur am liebsten an den Hals springen würde, warum?
Dazu später mehr.
Anfangs beachtetet ich den Film gar nicht, da ich die Story schon aus unzähligen Filmen kannte, dennoch rückte er wegen der schier überwältigenden Anzahl positiver Stimmen immer mehr in meinen Fokus.
Sehr sehr seltsam ist aber auch die Tatsache das er es nie in unsere Kinos geschafft hat.
Alles was einen Kassenknüller fürs breite Publikum ausmachen würde ist zweifellos vorhanden.
Die Entscheidung auf den Streifen zu verzichten kann ich jedenfalls nicht verstehen.
Nun gut, soll aber nicht mein Problem sein.

Nach meiner ersten Sichtung jetzt bin ich ehrlich gesagt etwas Sprachlos sowie hin und her gerissen.
Gavin O'Connor hat es tatsächlich geschafft, aus einer Geschichte die schon so oft behandelt wurde einen Film zu kreieren der über die gesamte Spielzeit von gut 140 Minuten nie langweilig wird.
Das liegt aber auch zu einem Großteil an den hervorragenden Leistungen der Schauspieler, denen man ihre Emotionen in jeder Sekunde voll abnimmt.
Besonders erwähnen muss ich hier aber dennoch zwei Leute.
Zum einen wäre das Nick Nolte der den ehemals Alkohol kranken Vater spielt und dessen Sohn Tommy, gespielt von Tom Hardy.
Die beiden haben es geschafft bei mir einen bleibenden Eindruck zu hinterlassen und das kommt wahrlich nicht all zu oft vor.

Auch wenn man nicht wirklich auf die Story eingehen muss will ich hier trotzdem mal noch kurz ein Paar Worte dazu verlieren.
Paddy (Nick Nolte) hat zwei Söhne, die ihn aber aufgrund seiner Sauferei vor Jahren verlassen haben und nichts als Verachtung für ihn übrig haben.
Tommy ging zur Armee und kämpfte im Irak Krieg, sein entfremdeter Bruder Brendan führt ein Bodenständiges leben.
Der Ehemalige Kämpfer ist mittlerweile 2 facher Vater, hat eine Frau und arbeitet als Physiklehrer.
Für ihn könnte alles perfekt laufen, aber die Kosten für das Haus steigen ihm über den Kopf und die Bank will ihm sogar das Haus wegnehmen.
Eines Tages meldet sich Tommy wieder bei seinem Vater, aber nicht um ihm zu vergeben, sondern weil er ihn als Trainer wieder haben will.
In Tommys Augen das einzige was sein Vater wirklich konnte.
Sein Ziel ist es aus persönlichen Gründen, bei einem hochdotierten Mixed Martial Arts Turnier teilzunehmen und dort zu gewinnen.
Gleichzeitig meldet er sich noch in einem MMA Club an, wo einer der Favoriten auf den Turniersieg trainiert, Tommy schindet dort mächtig Eindruck beim Chef, dass bringt ihn dann einen Startplatz bei den Kämpfen ein.
Wie es der Zufall will bekommt auch sein Bruder, durch seine Teilnahme am Training im Club eines alten Freundes, die Chance auf einen Titelgewinn.
Wie gesagt, alles nix neues.

So Gewaltig und genial das ganze auch inszeniert ist stoßen mir dennoch einige Dinge teilweise extrem Sauer auf.
Als erstes wäre da die klare Gliederung der Gut gegen Böse Darstellung der beiden Brüder.
Tommy ist überall tätowiert und schaut immer böse drein, sein Bruder ist mit seinem weißen Körper das ganze Gegenteil.
Tommy trainiert in einem Finsteren Club mit allerlei zwielichtigen Gestalten, sein Bruder in einem Hellen mit lauter fröhlichen Trainingsteilnehmern.
Auf die extrem verschiedenen Kämpfertypen geh ich hier mal gar nicht erst ein.
Dazu kommt noch die Philosophie des Trainers, der Stücke von Beethoven zu den Trainingseinheiten spielt um den Geist des Kämpfers den Druck zu nehmen.
Den zweiten Minuspunkt bekommt die Glaubwürdigkeit der Geschichte, besonders ab dem Punkt wo es mit den Kämpfen los geht, möchte hier aber nicht weiter drauf eingehen weil ich niemanden etwas verraten möchte.
Bild und Ton sind auch nicht unbedingt das Gelbe vom Ei, hier würde ich bestenfalls durchschnittliche Wertungen vergeben.
Kommen wir noch zu dem Punkt wo ich am Anfang meiner Rezession sagte das ich dem Regisseur am liebsten an den Hals springen würde.(natürlich nur Gewaltfrei)
Ich hätte dem Film auch mit diesen "Schönheitsfehlern" eine Wertung von (9/10) gegeben.
Absolut nicht zu verzeihen ist aber das die Geschichte so absolut geradlinig und vollkommen Vorhersehbar ist.
Dem ganzen die Krone aufgesetzt hat dann das Ende des Films.
Von dem war ich derart enttäuscht das ich die Ruhe der Nacht mit einem lauten "...verdammt nochmal, dass gibts doch gar nicht..." Schrei unterbrechen musste.
Sowas ist mir bei allen Filmen die ich in letzter Zeit gesehen habe erst das zweite Mal passiert.
Klar ist der Film ohne Frage absolut sehenswert, aber dennoch bleibt der fader Beigeschmack das hier einiges an Potenzial verschenkt wurde.
Bei mir gibt es da am Ende nicht mehr als eine (7/10).
 
Zuletzt bearbeitet:

Alexboy

Filmvisionaer
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AW: Warrior

Bis auf die Stereotypen alles richtig bei diesem schlagkräftigen Film.

9/10
 

Blonder

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AW: Warrior

Ich schließe mich der 9er Wertung an. Für mich ein richtig guter Film!

Ich war auch erst ob der langen Laufzeit sehr skeptisch aber wie Kratos schon schreibt, kommt trotz teilweiser altbekannten Story keine Langeweile auf. Zudem habe ich auch am Ende nix auszusetzen. Ganz im Gegenteil, ich fand die letzte halbe Stunde sogar richtig stark!

Auch ist es meiner Meinung nach zu einfach die beiden schlicht in "Gut" und "Böse" zu unterteilen.
Beide haben unter ihrem Vater gelitten aber während Brendan in der Stadt bei der Liebe seines Lebens geblieben ist, diese geheiratet und mit ihr 2 Töchter bekommen hat, ist Tommy alleine mit der kranken Mutter weggegangen. Er hat ihren qualvollen Tod mitbekommen, hat im Irak gekämpft, dort durch Friendly Fire seinen ganzen Trupp, darunter auch seinen besten Freund, verloren und litt dann selber unter Alkohol- und Drogenproblemen. Er hatte kein geregeltes Leben und ist für mich einfach jemand, der durch eben diese hart gemacht wurde.

Dann schon eher "Familienmensch" und "Einzelgänger".
 

Kratos666

Filmgott
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AW: Warrior

Zudem habe ich auch am Ende nix auszusetzen. Ganz im Gegenteil, ich fand die letzte halbe Stunde sogar richtig stark!
So wie Tommy in den Kämpfen vorher abgegangen ist hätte der seinen Bruder in Grund und Boden gekloppt, von daher fand ich das Ende unglaubwürdig und vollkommen an den Haaren herbei gezogen.
 

Blonder

Filmgott
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AW: Warrior

Naja, ich finde eigentlich, das Brendan in jedem Kampf was Power und Kraft angeht unterlegen war. Letztendlich hat er nur gewonnen, weil er ordentlich einstecken konnte und ein super Techniker war. Der Russe hat ihn zuvor ja auch erst ordentlich zugesetzt, bevor er wieder die Beinschere erfolgreich ansetzen konnte.
 

crizzero

Filmvisionaer
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Hört sich alles wesentlich besser an als ich es bei diesem Film im Vorhinein vermutet hätte. Ich werde den dann auch mal irgendwann günstig schießen und mich dann wieder melden. Tom Hardy ist schon ein ganz interessanter Schauspieler, der noch viel vor sich haben dürfte.
 

Johannesbk

Leinwandlegende
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AW: Warrior

Bin da auch mit einer klaren 9/10 dabei!
Ich bitte bei aller Kritik was Kämpfe,Choreografie oder womöglich Bach und Mozart:lol: beim Kampftrainig angeht euch mal die Behind the Scene usw. im Bonusmaterial anzusehen. Hat mich nochmal in den Bann gezogen und vor allem die Emotionen die da noch mal aufkommen:rock:. Man kann immer versuchen ein Haar in der Suppe zu finden auch wenns manchmal nur Schnittlauch ist;). Mich hat die Gefühlswelt der Brüder und auch die Darstellung des Vaters voll überzeugt - so wie auch die Kämpfe - Bonusmaterial sichten!!!
Außerdem höre ich heimlich auch Freude schöner Götterfunken, das einzige was ich noch auf der E-Orgel spielen kann:D
 

Agent Orange

Tonmeister
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AW: Warrior

Nach der Zweitsichtung noch immer ein klarer 9er bei mir.
Der Film ist verflucht wuchtig und vergisst nicht die leisen Töne dabei, besonders Nick Nolte legt dabei eine schnörkellose Performance ab.
Natürlich kann man bei dieser Art Film sagen, das hab ich hier und dort auch schon alles gesehen. Kann man, ja. Man kann sich aber auch einfach auf den Film einlassen und sich verprügeln lassen :D

Und ich hab es ja schon mal geschrieben, aber eigentlich unfassbar, was für ein Vieh Tom Hardy in diesem Film ist. Meine Güte :rock:
 

MiriQ

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AW: Warrior

Ich finde, es ist ganz wichtig, was der Johannesbk da schreibt. Man sollte sich unbedingt das Bonusmaterial anschauen, um zu verstehen, wie diese Kämpfe funktionieren und warum einer, der eigentlich immer unterlegen ist, trotzdem gewinnen kann.
BTW ich fand den Film auch ganz ganz stark und war mächtig beeindruckt. Noch mehr, nachdem ich mir das Bonusmaterial angesehen hatte - besonders bzgl. TapouT. Und überhaupt hab ich wieder was dazu gelernt - ich hatte vorher noch nie was von MMA gehört oder gesehen.
 

Pretender

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AW: Warrior

Bin auch eher zufällig beim zappen durch die Programme bei dem Film hängengeblieben. Da mich MMA schon immer interessiert hat, dachte ich mir, das ich mir den Streifen mal anschaue.
Enttäuscht wurde ich keinesfalls, hätte auch nicht damit gerechnet, das so viele Kämpfe gezeigt werden, bei dem meisten Filmen ist es ja so, das man den ersten Kampf gezeigt bekommt, dann noch mal einen Mittendrin ganz kurz und dann den Endkampf, der aber leider immer gleich abläuft, so auch hier. Aber das schadet dem Film nicht. Meiner Meinung nach besitzen die Charaktere hier so viel Tiefe und man kann die Emotionen die sie vermitteln möchten fast greifen.
 
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