Gesamtübersicht aller Kritiken zu Der Killer von Wien:
#02 14.06.11 deadlyfriend
#11 10.03.12 BladeRunner2007
#02 14.06.11 deadlyfriend
#11 10.03.12 BladeRunner2007
Zuletzt bearbeitet:
den mag ich auch sehr, zumal er einen meiner liebsten filmdialoge enthält:
"was hat sie?" - "sie hat einen schock erlitten. aber ich weiß nicht, wodurch. vielleicht durch einen schock."
Mist, ich habe wieder vergessen nachzusehen, wie zu dem Dialog die Untertitel aussehen.
Dazu der fulminante Score von Nora Orlandi, der wohl auch Quentin Tarantino begeistert hat, weshalb eines der Hauptthemen für Kill Bill Vol. 2 verwendet wurde.
"Lo strano vizio della Signora Wardh" fängt mit gemächlichem Tempo an, was aber immer wieder durch parallel verlaufende Mordszenen angehoben wird. Nach der Hälfte zieht es dann gewaltig an, was bis zum Schluß nur noch selten abgemildert wird. Der Plot ist absolut durchdacht, die Hatz auf den Mörder spannend und der Film wird mit zunehmender Spieldauer immer unberechenbarer.
Die Regiearbeit von Martino ist eine Augenweide. Trotz geringem Budget sieht man wundervolle Schauplätze, tolle Kameraeinstellungen und kunstvoll in Szene gesetzte Rückblicke.
Dazu der fulminante Score von Nora Orlandi, der wohl auch Quentin Tarantino begeistert hat, weshalb eines der Hauptthemen für Kill Bill Vol. 2 verwendet wurde.
Bei den Darstellern hat man aus heutiger Sicht die Creme des Giallo verwendet. Die traumhaft schöne Edwige Fenech hat die Hauptrolle und auch George Hilton und Ivan Rassimov sind an Bord, welche man in ähnlichen Konstellationen immer wieder auf der Leinwand hatte.
Der erotische Anteil ist fast höher, aber er wirkt niemals billig und gerade die Sexszenen die in der Vergangenheit spielen, sind für den Film absolut unverzichtbar und wunderschön in Szene gesetzt.
Eine Frage die ich mir schon länger stelle seitdem ich mich mit dem Genre des Giallo beschäftigte ist, ob die gezeigten Sexszenen in Giallis damals stellenweise eingebaut wurden um mehr Zuschauer für diese Art von Filmen zu gewinnen getreu dem Motto "Sex sells" oder ob es einfach daran liegt das in dieser Zeitepoche es nichts besonderes war einen nackten Frauenkörper in einem Film zu sehen, da es einige solcher Filme in dieser Ära gibt, nicht zu vergessen die unzähligen Softporno Filme aus diversen Ländern.
Ich will weiß Gott diese Szenen nicht mit einem Softporno vergleichen, dafür sind sie einfach zu künstlerisch und verleihen dem Giallo eine ganz eigene intensive Wirkung.
Man sieht Blut auf nackten Körpern, was heutzutage keine Besonderheit mehr ist, nur wird es heute einfach nur noch billig in Szene gesetzt, wobei es beim Giallo aus meiner Sicht wirklich Filmkunst ist!
Ich kann mir schon vorstellen das manche Szenen aus diversen Giallis damals für Aufsehen gesorgt haben, eben weil sie stellenweise Grenzen überschritten haben. Sexszenen gab es auch in Hollywood zu dieser Zeit, aber ich kann mich an keinen Hollywood Film erinnern in dem man eine Frau komplett nackt sieht und diese dann mit Blut verschmiert wird, oder man sieht das z.B. wie in diesem Film eine Frau in der Dusche ermordert wird und man sie komplett nackt sieht. Passend zu dieser Szene die wohl berühmteste Duschszene von Hitchcock, in der man zwar auch Blut, ein Messer und eine stellenweise Nackte Frau sieht, aber dennoch hat Hitchcock diese Szene komplett anders gedreht als es Martino gemacht hat. Beide sind auf Ihre Art sehr gut.
Mich würde also wirklich einmal interessieren wie hier die Meinung der anderen Giallo Liebhaber ist, ob solche Szenen damals in die Filme mit eingebaut um mit nackten Frauen Zuschauer zu gewinnen, oder weil man bewusst Grenzen überschreiten wollte und nackte Haut in Verbindung mit Mord und Blut zeigen wollte.
Ansonsten stimme ich mit Dir vollkommen überein das auch aus meiner Sichtweise diese Szenen unverzichtbar sind. Natürlich erfreut man sich als Mann auch an der nackten Schönheit einer Edwige Fenech, aber es wirkt zu keinem Zeitpunkt krampfhaft oder billig, im Gegenteil es passt sich in den Rest des Filmes gut an. Auch in Das Geheimnis der blutigen Lilie waren diese erotischen Szenen einfach nur stimmig und passend, ohne billig zu wirken.
Der Killer von Wien ist definitiv ein sehr guter Genre Vertreter und ich konnte wieder eine Lücke im großen Feld des Gialli schließen! Ich mag dieses Genre mitlerweile sehr!
Ich würde sagen: Beides "Sex sells" dürfte hier schon hoch im Kurs stehen, aber es kommt auch sehr viel auf die Ausarbeitung an. Außerdem stammen die Filme eben aus einer Generation wo das alles nichts Besonderes war. Viele Filme aus dem Metier gehören eben auch deshalb in die Schmuddelecke. Wenn du dir so einen Ober-Sleazer wie "Das Schloß der blauen Vögel" anschaust, weist du was ich meine. Der ist nicht nur tief in der Schmuddelecke, sondern auch noch schlecht. Wobei "Der Killer von Wien" da natürlich nicht rein gehört. Der ist viel zu hochwertig inszeniert, aber die Grenzen sind da oftmals fließend.
Wie oben gesagt, es kommt auch oft auf den Giallo an. Die Edwige beispielsweise hat auch viel in Sexkomödien mitgewirkt. Dort hat sie auch einen ziemlichen Kultstatus erlangt. Nicht nur im Giallo. Bislang konnte ich mir aber trotz ihrer Anwesenheit mich nicht dazu überwinden eine anzuschauen.
Das würde ich nicht verallgemeinern. Du wirst im Giallo noch einige billige Schundwerke sehen, wenn du ganz tief gräbst. Immerhin ist es ein eher "schäbiges" Genre, das aber eben auch eine Menge Kunstwerke ans Tageslicht gebracht hat. Bislang beschäftigst du dich aber ja eher mit der Creme. Bava, Argento, Ercoli, Tessari und Martino sind beispielsweise nicht mit Bianchi oder Landi zu vergleichen.
Verabschiede dich übrigens mittelfristig von der deutschen Tonspur. Ohne Ercoli geht nämlich gar nichts
Was für Giallo-Liebhaber? Ich glaube nicht das man bewußt Grenzen überschreiten wollte, sofern man nicht den Namen Lucio Fulci oder Mario Landi trug. Bei letzterem ist es zumindest klar, was ja auch seinen "Giallo a Venezia" eher zerstörte. Mit nackten Tatsachen hat man mit Sicherheit bewußt Zuschauer locken wollen. Die Intellektuellen haben sich für diese Art Film nicht interessiert und so hat man eher das Bahnhofskino bzw. Grindhouse Publikum angesprochen.
Das merkt man Ich freue mich aber das ich einen Mitstreiter auf diesen eher unbekannten Pfaden gefunden habe.
Film gesichtet - Bildungslücke geschlossen. Wow, was für ein grandioser Film. Edwige Fenech ist nicht nur wunderschön anzusehen, sie kann auch durch ihr schauspielerisches Talent überzeugen.
George Hilton hat mich von Anfang bis Ende an der Nase herumgeführt. Klasse Leistung. Besonders geglänzt hat aber imo Ivan Rassimov in der Rolle des masochistisch veranlagten Ex-Lovers Jean.
Die Rückblenden sind einfach genial in ihrer Inszenierung und Wirkung.
Quentin Tarantino ist von ihr so begeistert, das er es tatsächlich geschafft hat sie für Hostel 2 nochmal vor die Kamera zu holen.
Die beiden werden dir noch öfter begegnen
Hammer, oder? Die Glasscherben-Szenen sind einfach gigantisch.
Würdest du auch sagen das das ein guter Einstiegs-Giallo ist?
Die Kunstlehrerin, nicht wahr? Sieht heute immer noch echt gut aus die Frau.
Definitiv. Viel besser kann man an das Subgenre eigentlich nicht herangeführt werden. Und da der Film auch so grandios ist, verliebt man sich gegebenenfalls nicht nur in ihn, sondern auch gleich in das Subgenre.
...und in Edwige Aber gut, dann haben wir da wohl den gleichen Eindruck. Ich wähle den halt gerne dafür aus, da er alle Facetten des Genre besitzt und zudem einfach klasse ist.
Meine Rede
Hier noch ein schöner Insider: Auf einem der Briefe die Edwige bekommt, steht folgender Satz: "Your vice is a locked room and only I have the key"
Genau so nannte er dann seinen nächsten Giallo mit Edwige Fenech
Wieder ein Titel mehr aufm Wunschzettel
Da gibt es aber keine deutsche DVD von. Okay, das stört dich ja nicht, aber ist nicht einfach zu bekommen. Ich habe lange gesucht, bis ich ihn zu einem vernünftigen Preis hatte.
Film gesichtet - Bildungslücke geschlossen. Wow, was für ein grandioser Film.
Edwige Fenech ist nicht nur wunderschön anzusehen, sie kann auch durch ihr schauspielerisches Talent überzeugen.
Überhaupt ist der Film imo sehr gut gespielt und man ist ständig am mitraten, wer denn nun der Mörder ist. George Hilton hat mich von Anfang bis Ende an der Nase herumgeführt. Klasse Leistung. Besonders geglänzt hat aber imo Ivan Rassimov in der Rolle des masochistisch veranlagten Ex-Lovers Jean. Dazu noch die unglaublich schöne und hypnotische Musik und die exzellente Optik.
Die Kameraführung ist 1A. Die Wendungen kamen wirklich überraschend und haben die Spannung stets aufrecht erhalten. Besonders das letzte Drittel ist enorm spannend inszeniert. Wirklich gut gefallen hat mir auch der surreale Touch des Films. Die Rückblenden sind einfach genial in ihrer Inszenierung und Wirkung. Dazu noch recht viel nackte Haut und Erotik. Aber niemals wirkte das ganze billig oder aufgesetzt. Das war alles schön im Einklang mit dem Rest des Filmes. Ich komme gar nicht mehr heraus aus der Schwärmerei. Imo ist der Film ein Giallo-Meisterwerk. Dennoch gebe ich vorerst nur 9 Punkte. Wenn er mir bei der nächsten Sichtung genau so gut gefällt, oder mir sogar noch mehr zusagt, wovon ich sogar fest überzeugt bin, dann vergebe ich selbstverständlich die Höchstnote.
Quentin Tarantino ist von ihr so begeistert, das er es tatsächlich geschafft hat sie für Hostel 2 nochmal vor die Kamera zu holen.
Finde ich echt schön, dass solch ein Kunstwerk der Öffentlichkeit so leicht zugänglich gemacht ist. Sollte jeder, der sich für Film interessiert gesehen haben imo.