AW: Nobody Knows
Mir hat der Film handwerklich sehr gefallen. Sehr ruhig und immer aus der Sicht der Kinder schildert er fast schon pragmatisch (typisch japanisch eben) den Lauf der (tragischen) Dinge. Wo andere mit der Kamera voll draufgehalten hätten, zieht sich Nobody Knows dezent zurück ( Prostitution, Yukis Unfall,...) und vermittelt aber gerade so eine unheimliche Ohnmacht beim Zuschauen.
Die Kinder spielen alle richtig gut, vor allem die ältere Schwester Kyoko wurde von Ayu Kitaura sehr feinfühlig dargestellt. Auch die Musik hat viel dazu beigetragen, das mich das Gesehenen zutiefst berührt hat. Kaum zu glauben, das es eine wahre Geschichte ist und noch unglaublicher ist es, das es in Japan gar nicht so selten vorkommt, was hier geschildert wird. Der Japaner an sich ist schon ein ganz besonderer Menschenschlag. Der Widerspruch von Moderne und Tradition, von Stolz, Ehre und Gefühle wirkt auf mich sehr faszinierend und in diesem Falle erschreckend faszinierend.
Das die Familie auch noch Fukushima heißt, tut noch sein übriges. Ein Zufall, ja, (Der Film ist ja von 2004) aber er ging mir doch sofort unter die Haut.
Eine Frage noch. Die Sequenz, wo Akira in der Baseballmannschaft spielt, deute ich als Traum von ihm. Oder wie seht ihr das?