AW: Happy Thank You More Please
Happy Thank You More Please
Es ist immer interessant für mich einen Film zu sehen, bei dem ein Schauspieler nicht nur Regie geführt hat, sondern auch das Drehbuch geschrieben hat. In diesem Fall handelt es sich um das Regiedebüt von J
osh Radnor, der allen
How i met your mother Fans bestens bekannt sein dürfte. Mit
Happy Thank You More Please beweist in meinen Augen Josh Radnor das er nicht nur ein komediantisches Talent besitzt, sondern auch die leisen Töne sehr gut treffen kann. Zwar wird der Film offiziell als Komödie geführt, ist aber in meinen Augen eher ein Drama welches mit interssanten Charakteren den Zuschauer bestens unterhält. Der Film besteht aus drei Handlungssträngen welche aber immer wieder aufeinander treffen. Was sich vieleicht nach einem Episodenfilm anhört ist definitiv keiner. Zwar gibt es natürlich Ansätze, aber dafür ist die Story einfach der Charaktere einfach zusehr miteinander verbunden, als das man ihn als einen Episodenfilm bezeichnen könnte. Vielmehr zeigt Radnor dem Zuschauer das alltägliche Leben der Charaktere, ohne es wie einen Alltag aussehen zu lassen. Jeder Charakter hat eine Geschichte die erzählt wird, welche aber auch nicht so besonders ist das sie wahrscheinlich einen kompletten Film füllen könnte. Gemeinsam betrachtet sind sie aber durchaus interessant. Ich bin ehrlich es hat etwas gedauert bis ich im Film drin war, bis er mich berührt hat, aber irgendwann war ich mitten in der Handlung, habe mich für die Charaktere interessiert und ich kann keine entsprechende Schlüsselszene benennen die dies geschafft es. Es passierte einfach, was ich immer sehr angenehm finde bei Filmen.
Der Film lebt durch die interessanten Charaktere und ihre Geschichten. Inzenatorisch könnte man da natürlich noch viel mehr rausholen, hier merkt man schon das Josh Radnor noch nicht die große Regie-Erfahrung mitbringt. Denoch sind interessante Ansätze zu sehen. Aber in Bezug auf sein Drehbuch kann man ihm wirklich nur ein sehr großes Kompliment aussprechen. Die Charaktere und die Erzählung sind interessant und vorallem nicht so schmalzig und Sterotypenhaft wie man es sonst aus vielen Hollywood Produktionen gewohnt ist. Irgendwie hat man das Gefühl es wären Geschichten die er so erlebt hat, bzw. die Freunde/Bekannte von ihm so erlebt haben. Sie wirken real und dadurch interessant. Viele Handlungen der einzelnen Charaktere versteht man nicht sofort, aber wenn man einmal tief in sich schaut erkennt man bestimmt in der ein odere anderen Szene sich oder einen Freund/in von sich wieder den so ist das Leben. Menschen machen Dinge die nicht rationell erklärbar sind, sie passieren einfach aus einer Laune, einer Situation herraus. Manchmal ist eine Entscheidung richtig, manchmal falsch aber vieles passiert einfach und man erfährt erst im Nachhinein ob diese Entscheidung richtig oder falsch war. Dies hat Radnor in seiner Story wirklich sehr gut zusammengefasst.
Der Cast ist sehr interessant weil außer
Josh Radnor, der eigentlich auch nicht wirklich zur Hollywoods ersten Liga gehört, höchstens noch
Malin Akerman bekannt ist, aber ansonsten ist der Cast erfrischend unbekannt, was die Charaktere noch glaubhafter machen lässt. Die Chemie der Charaktere stimmt jedenfalls und
Kate Mara und
Zoe Kazan waren für mich jedenfalls zwei interessante junge Schauspielerinen dabei die definitiv Potential haben und die man sich einmal merken könnte. Man darf natürlich jetzt keine oscarreifen Darstellungen erwarten, aber ich mag es wenn in kleinen Produktionen Schauspieler/inen einfach einmal ihr Potential zeigen können, ohne das irgendein alter Haudegen aus Hollywoods erster Garde die komplette Screentime abbekommt und somit junge Talente schnell sehr blass und fad erscheinen lässt. Dies war hier nicht der Fall. Auch wenn man als Josh Radnor Fan natürlich zunächst den Fokus auf ihn hat, merkt man aber recht schnell das es auch noch andere gute Schauspieler am Set gab.
Wer hier einen Meilenstein der Filmgeschichte erwartet oder die totale Offenbarung, der sollte einen großen Bogen um diesen Film machen. Wer aber sich nicht vor kleinen Produktionen mit Charme scheut und auch ohne große weltbewegende Story auskommt wird hier mit großer Sicherheit bestens unterhalten werden. Ich bin jedenfalls gespannt was man noch so hören wird von Josh Radnor als Regisseur und Drehbuchautor.
Wertung:
8/10