AW: A lonely Place to Die
Fing wirklich sehr gut an! Tolle Bilder des schottischen Hochlandes - sahen auf der Leinwand sehr schön aus. Beginnt als Bergsteiger-Drama mit einem spannenden Intro. Kurze Einführung der Charaktere beim Treffen in der Berghütte, und danach entwickelt sich der "Survival-Thriller". Immer wieder werden tolle Landschaftsaufnahmen eingestreut, die mit angenehm ruhiger Kamera gefilmt sind. Lediglich bei kurzen Verfolgungsjagden wird's etwas hektischer.
Am spannendsten empfand ich nicht etwa die eigentliche Verfolgung durch die "bösen Entführer" des kleinen Mädchens, sondern die Situation, in der Melissa George auf einem Felsvorsprung zum Stehen kommt und kein Seil mehr hat, um sich weiter abzuseilen. Sie muss dann ohne Absicherung frei weiter klettern.... Allein den Mut aufzubringen, auf diese Weise von der Felswand runter zu kommen....Respekt!
Leider gibt es nicht recht nachvollziehbare Handlungsweisen, die einem den "Spaß" etwas verderben. So frage ich mich z.B., warum sich der Familienvater, dessen Frau kurz zuvor das Leben verlor, quasi opferte und damit seine kleine Tochter, von deren Existenz man in der Berghütte erfuhr, zur Vollwaisen machte.
Ich hätte mir auch gewünscht, dass der kpl. Film in den Bergen und in der Natur spielt, anstatt den Schauplatz an einen Ort zu verlagern, in dem ein etwas komisch anmutender Umzug bzw. ein Fest stattfindet, von dem man nicht erfährt, um was es sich dabei (in Schottland) handeln soll. Von da an hat man es nur noch mit einer Entführungsgeschichte zu tun, bei der es um die Geldübergabe und einige Konfrontationen mit den Gangstern geht. Dass sich Melissa George nicht selbst aus dem brennenden Haus rettet, ist auch nicht recht nachvollziehbar... Was der Vater des Mädchens, der selbst eine zwielichtige Person ist, mit dem verbleibenden Entführer anstellt, war mir am Ende ziemlich gleichgültig.
Die Bewertung sehe ich zwiegespalten:
1. Hälfte - gute 8/10
2. Hälfte - 5-6/10
Eine FSK 16-Einstufung hätte m.E. übrigens auch genügt. (Ist aber für mich kein Nachteil, da ich keinen Wert auf übertriebene Härte lege.)