AW: Die Legende vom Ozeanpianisten
Die Legende vom Ozeanpianisten
Im ersten Jahr des neuen Jahrhunderts findet ein Maschinist eines Ozeandampfers auf einem Piano ein Findelkind. Er nimmt sich dessen an und nennt es "1900". Nach dem Tode des Ziehvaters entdeckt er sein Talent und Genius am Piano, das ihm eine große Freundschaft mit dem Trompeter Max einbringt. Doch das Schiff will er partout nicht verlassen, bis eines Tages ein wunderschönes Mädchen vor ihm auftaucht...
Eine anrührende Geschichte verpackte Giuseppe Tornatore (
Cinema Paradiso) in großartige Bilder, die an der Pracht eines Luxusliners nicht genug bekommen können. Die Bilder an Deck erwecken zwar manchmal den Eindruck, das diese aus der "Resterampe" vom ein Jahr zuvor von James Cameron gedrehten
Titanic stammen, doch insgesamt kann man Sets und die kühne Kameraführung als gelungen betrachten, da alles in sich stimmig ist. Dazu gesellt sich ein Score zum Dahinschmelzen. Auch wenn Ennio Morricone an der ein oder anderen Stelle etwas zu dick aufträgt, macht alleine die Musik diesen Film zu einem Genuss.
Tim Roth verkörpert den erwachsenen 1900 sehr feinfühlig und zurückhaltend. Klasse seine Perfomance beim "Duell" mit dem sogenannten "Erfinder des Jazz". Auch Pruitt Taylor Vince kann als sein Freund Max überzeugen, aus dessen Sicht diese Geschichte erzählt wird.
Auch wenn ich gerne noch mehr von diesem maritimen
Kasper Hauser erfahren hätte, entführt einen dieser schöne Film in eine bewegende Geschichte voller schöner ( z.B. der Tanz
mit dem Piano über die leere Tanzfläche) und trauriger Momente, die bestimmt für länger im Kopf bleiben werden. Wer also für 2 Stunden in eine Art modernes Märchen abtauchen will, ist hier genau richtig.