AW: Melancholia
Jungs ihr habt doch beide recht . Ich sehe es so das Melancholia beides für sie war. Zu Anfang ein Grund in eine tiefe Depression zu fallen aber zum Ende hin auch der Erlöser ihrer offenbar immer wiederkehrenden Depressionen! Ich kann mich auch noch sehr gut daran erinnern das John als auch Claire Justine mehrmals darauf angesprochen haben auf der Hochzeit, also das sie sich zusammenreißen soll, was sie ja im Prinzip auch dann getan hat, weil sie niemanden etwas von ihrer Vorahnung, ihrem Wissen über den kurz bevorstehenden Weltuntergang erzählt hat. Sie hat es mit sich selber ausgemacht und wollte im Grunde diese Feier zum Anlass nehmen um mit allem abzuschließen, ihrem Chef die Meinung zu sagen und nochmal mit ihren Eltern zu reden. Bei der Sichtung im Kino hab ich mich den ganzen Film über gefragt was sie eigentlich Ihrem Vater so wichtiges sagen wollte, also warum sie umbedingt mit ihm sprechen wollte. Als dann das Ende kurz bevor stand war mir klar was sie ihm noch sagen wollte.
Wie Willy schon so treffend beschrieben hat sind auch in diesem Film alle sterotypen vorhanden wie in einem Blockbuster Hollywood Film, nur Lars von Trier schafft es ihnen mehr Tiefe zu verleihen, sie realer zu machen. Es sind reale Personen. Der eine macht sich mehr Gedanken über das bevorstehende Ereignis, der andere weniger. Das ist im Grunde auch das fazinierende an Teil 1, er macht erst Sinn wenn man den Film komplett gesehen hat! Vieles wirkte etwas seltsam auf dieser sogenannten Hochzeitsfeier. Der Vater der sich auf der Hochzeit seiner Tochter nicht zurückhalten kann und direkt mit zwei Frauen in Begleitung erscheint noch dazu vor den Augen seiner Ex Frau. Die Mutter die auf der Hochzeit ihrer Tochter einfach auf Ihr Zimmer geht, ein Bad nimmt und sich von der Feier ausschließt. All das wirkt in dem Moment als man es sieht befremdlcih, aber mit dem Wissen aus dem zweiten Teil des Filmes war alles im Grund nur allzu menschlich. Auch wenn wahrscheinlcih außer Justine niemand mit Gewissheit wusste was passiert, aber in Anbetracht eines solchen Großereignisses mit dem Risiko das doch etwas schief gehen könnte, kann man im Grunde alle Verhaltensmuster nachvollziehen. Selber der Workaholic-Chef der auf einer Hochzeit noch für seine eventuell letze Kampagne noch einen Werbespruch finden will. Oder eben Justines Vater der anstatt mit seiner Tochter zu reden lieber nochmal eine wilde Nacht mit zwei Bettys verbringen will . In dem Moment wo man es im Kino gesehen hat, kam es einem wie gesagt sehr befremdlich vor bzw. vieles machte keine Sinn, aber mit dem Wissen aus der zweiten Hälfte des Filmes macht alles einen Sinn. Und daher auch meine anfängliche Meinung das Melancholia für Justine zum einen der Auslöser einer tiefen Depression war, zum anderen aber auch der Erlöser der es geschafft hat das sie in den letzten Stunden ihres Lebens so klar war wie wahrscheinlcih schon lange nicht mehr und in den letzten Minuten ihres Lebens sogar erleichtert, stark und glücklich wirkte. Also das genaue Gegenteil von Claire die auf der Hochzeit wie eine Frau wirkte die alles im Griff hat, die Zufrieden ist mit ihrem Leben und zum Schluss merkt das all das was sie glücklich machte plötzlich keinen Wert mehr hat. Ihr Mann, ihr Fels in der Brandung, lässt sie im Stich und wählt den Freitod und lässt sie alleine mit dem gemeinsamen Sohn. Nur Justine hat in den letzten Minuten des Filmes noch alles im Griff, besitzt die nötige Kraft und akzeptiert stark das harte Schicksal. Claire hingegen reagiert so wie wohl jeder in diesem Moment reagieren würde. Eine Mischung aus vollkommener Hilflosigkeit und Aussichtslosigkeit prägt die letzten Minuten ihres Lebens auf dem sterbenden Planeten Erde. Ein Verhaltensmuster dem wohl viele in dieser Situation erliegen würden.
Es ist aber auch ein sehr tiefer Schlag in die Magengegend den von Trier uns da als Ende gibt. Die Frage wie würde man selber in dieser Situation reagieren beschäftigt mich seit der Sichtung sehr. Es ist aus meiner Sicht ein Tod den man seinem schlimmsten Feind nicht wünschen würde. Man weiß das es keine Chance mehr gibt. Was macht man in dieser Situation. Wartet man wirklich bis zur letzten Sekunde und ergibt sich seinem Schicksal oder wählt man so wie John den Freitod. Eine sehr schwierige Frage wie ich finde. Das Resultat ist natürlich dasselbe, aber der Weg komplett anders.
Es ist schade das sich für solche Filme nur so wenig Leute interssieren. Die Fragen die dieser Film aufwirft, bzw. die Interpretationen sind sehr tiefgehend und interessant. Nur leider lassen sich die wenigten Leute auf so eine Art von Film an, eben weil er natürlich eine sehr schwere Kost ist, keine Feierabend unterhaltung ist und erst recht nichts für so zwischendurch. Aber diese Wunderbare Diskussion zeigt doch sehr deutlich das es solche Filme sind über die man sich austauschen kann, wo man auch ein Bedürfniss hat mit anderen Leuten über das Gesehene zu sprechen.
Aber mal eine ganz andere Frage kann/wird der Film bei den Oscars überhaupt in der Kategorie Bester Film auftauchen? Es spielen zwar Hollywood Stars wie Kirsten Dunst und Kiefer Sutherland mit aber der Film ist nunmal keine Hollywood Produktion. Gab es schonmal einen Film der nicht aus Hollywood stammt der den Oscar bekommen hat? Und wenn ja würden es die Oscar Macher riskieren Lars von Trier auf Ihre Veranstalltung einzuladen nach dem Skandal von Cannes? Ich persönlich finde das sehr schade da ein genialer Film wahrscheinlich wegen genau dieser Geschichte in Cannes wahrscheinlich immer damit in Verbindung gebracht wird. Aber das ist ein ganz anderes Thema. Die Oscar Frage würde mich jedoch sehr interessieren!
Wenn ich micht erinnere, haben Claire und auch John während der Hochzeit Justine mehrfach daran erinnert und auch gebeten, sich zusammenzureißen und sich nicht wieder hängen zu lassen. Daraus kann man schließen, das Justine schon vor Melancholia zu depressiven Schüben neigte. Für mich ist der Planet nicht der Auslöser ihrer dunklen Gedanken sondern der Erlöser.
Zum Erlöser wird der Planet aber erst im zweiten Teil. Bei der Hochzeitsfeier leidet Justine unter dem kommenden Weltuntergang. Es ist natürlich möglich, dass sie vorher auch schon mal unter Depressionen gelitten hat, aber dieses mal muss der Planet der Auslöser sein. Dafür streut Trier einfach zu viele Hinweise, welche darauf schließen wie z.B. die Gabe, dass sie Dinge weiß (die exakte Anzahl der Erbsen), was in beiden Filmhälften thematisiert wird und sie sogar zu einem verbindenden Element macht. Und der Hilferuf zu ihren Eltern, welche aber nichts davon wissen wollen.
Jungs ihr habt doch beide recht . Ich sehe es so das Melancholia beides für sie war. Zu Anfang ein Grund in eine tiefe Depression zu fallen aber zum Ende hin auch der Erlöser ihrer offenbar immer wiederkehrenden Depressionen! Ich kann mich auch noch sehr gut daran erinnern das John als auch Claire Justine mehrmals darauf angesprochen haben auf der Hochzeit, also das sie sich zusammenreißen soll, was sie ja im Prinzip auch dann getan hat, weil sie niemanden etwas von ihrer Vorahnung, ihrem Wissen über den kurz bevorstehenden Weltuntergang erzählt hat. Sie hat es mit sich selber ausgemacht und wollte im Grunde diese Feier zum Anlass nehmen um mit allem abzuschließen, ihrem Chef die Meinung zu sagen und nochmal mit ihren Eltern zu reden. Bei der Sichtung im Kino hab ich mich den ganzen Film über gefragt was sie eigentlich Ihrem Vater so wichtiges sagen wollte, also warum sie umbedingt mit ihm sprechen wollte. Als dann das Ende kurz bevor stand war mir klar was sie ihm noch sagen wollte.
Wie Willy schon so treffend beschrieben hat sind auch in diesem Film alle sterotypen vorhanden wie in einem Blockbuster Hollywood Film, nur Lars von Trier schafft es ihnen mehr Tiefe zu verleihen, sie realer zu machen. Es sind reale Personen. Der eine macht sich mehr Gedanken über das bevorstehende Ereignis, der andere weniger. Das ist im Grunde auch das fazinierende an Teil 1, er macht erst Sinn wenn man den Film komplett gesehen hat! Vieles wirkte etwas seltsam auf dieser sogenannten Hochzeitsfeier. Der Vater der sich auf der Hochzeit seiner Tochter nicht zurückhalten kann und direkt mit zwei Frauen in Begleitung erscheint noch dazu vor den Augen seiner Ex Frau. Die Mutter die auf der Hochzeit ihrer Tochter einfach auf Ihr Zimmer geht, ein Bad nimmt und sich von der Feier ausschließt. All das wirkt in dem Moment als man es sieht befremdlcih, aber mit dem Wissen aus dem zweiten Teil des Filmes war alles im Grund nur allzu menschlich. Auch wenn wahrscheinlcih außer Justine niemand mit Gewissheit wusste was passiert, aber in Anbetracht eines solchen Großereignisses mit dem Risiko das doch etwas schief gehen könnte, kann man im Grunde alle Verhaltensmuster nachvollziehen. Selber der Workaholic-Chef der auf einer Hochzeit noch für seine eventuell letze Kampagne noch einen Werbespruch finden will. Oder eben Justines Vater der anstatt mit seiner Tochter zu reden lieber nochmal eine wilde Nacht mit zwei Bettys verbringen will . In dem Moment wo man es im Kino gesehen hat, kam es einem wie gesagt sehr befremdlich vor bzw. vieles machte keine Sinn, aber mit dem Wissen aus der zweiten Hälfte des Filmes macht alles einen Sinn. Und daher auch meine anfängliche Meinung das Melancholia für Justine zum einen der Auslöser einer tiefen Depression war, zum anderen aber auch der Erlöser der es geschafft hat das sie in den letzten Stunden ihres Lebens so klar war wie wahrscheinlcih schon lange nicht mehr und in den letzten Minuten ihres Lebens sogar erleichtert, stark und glücklich wirkte. Also das genaue Gegenteil von Claire die auf der Hochzeit wie eine Frau wirkte die alles im Griff hat, die Zufrieden ist mit ihrem Leben und zum Schluss merkt das all das was sie glücklich machte plötzlich keinen Wert mehr hat. Ihr Mann, ihr Fels in der Brandung, lässt sie im Stich und wählt den Freitod und lässt sie alleine mit dem gemeinsamen Sohn. Nur Justine hat in den letzten Minuten des Filmes noch alles im Griff, besitzt die nötige Kraft und akzeptiert stark das harte Schicksal. Claire hingegen reagiert so wie wohl jeder in diesem Moment reagieren würde. Eine Mischung aus vollkommener Hilflosigkeit und Aussichtslosigkeit prägt die letzten Minuten ihres Lebens auf dem sterbenden Planeten Erde. Ein Verhaltensmuster dem wohl viele in dieser Situation erliegen würden.
Es ist aber auch ein sehr tiefer Schlag in die Magengegend den von Trier uns da als Ende gibt. Die Frage wie würde man selber in dieser Situation reagieren beschäftigt mich seit der Sichtung sehr. Es ist aus meiner Sicht ein Tod den man seinem schlimmsten Feind nicht wünschen würde. Man weiß das es keine Chance mehr gibt. Was macht man in dieser Situation. Wartet man wirklich bis zur letzten Sekunde und ergibt sich seinem Schicksal oder wählt man so wie John den Freitod. Eine sehr schwierige Frage wie ich finde. Das Resultat ist natürlich dasselbe, aber der Weg komplett anders.
Es ist schade das sich für solche Filme nur so wenig Leute interssieren. Die Fragen die dieser Film aufwirft, bzw. die Interpretationen sind sehr tiefgehend und interessant. Nur leider lassen sich die wenigten Leute auf so eine Art von Film an, eben weil er natürlich eine sehr schwere Kost ist, keine Feierabend unterhaltung ist und erst recht nichts für so zwischendurch. Aber diese Wunderbare Diskussion zeigt doch sehr deutlich das es solche Filme sind über die man sich austauschen kann, wo man auch ein Bedürfniss hat mit anderen Leuten über das Gesehene zu sprechen.
Aber mal eine ganz andere Frage kann/wird der Film bei den Oscars überhaupt in der Kategorie Bester Film auftauchen? Es spielen zwar Hollywood Stars wie Kirsten Dunst und Kiefer Sutherland mit aber der Film ist nunmal keine Hollywood Produktion. Gab es schonmal einen Film der nicht aus Hollywood stammt der den Oscar bekommen hat? Und wenn ja würden es die Oscar Macher riskieren Lars von Trier auf Ihre Veranstalltung einzuladen nach dem Skandal von Cannes? Ich persönlich finde das sehr schade da ein genialer Film wahrscheinlich wegen genau dieser Geschichte in Cannes wahrscheinlich immer damit in Verbindung gebracht wird. Aber das ist ein ganz anderes Thema. Die Oscar Frage würde mich jedoch sehr interessieren!