Die Rote Flut (Original)
Ohne große Worte steigt „Die Rote Flut“ in eine Thematik ein, die den Zuschauer schon im Vorspann mit Texttafeln über die aktuellen Ereignissen und Geschehnissen über eine kubanische, nicaraguanische und russische Invasion der USA konfrontiert…
Calumet ist eine gewöhnliche Kleinstadt in Colorado und Matt (Charlie Sheen) ahnt noch nichts von alledem was bevorsteht, als er wie an jedem anderen Tag in der Klasse saß. Doch dieser Herbsttag sollte alles verändern, als plötzlich Fallschirmspringer vor der Schule landeten und das Feuer eröffneten. Er flieht mit seinem Bruder Jed (Patrick Swayze) und ein paar Freunden Richtung Stadtrand, wo sie von einem Freund Waffen und Nahrung erhalten. Allesamt verstecken sich in den Wäldern der Berge und warten die Situation ab. Als sie die beiden Mädchen Erica (Lea Thompson) und Toni (Jennifer Grey) aufnehmen, entschließen sie sich die Widerstandsgruppe
Wolverines zu bilden und kämpfen fortan gegen die Invasoren…
John Milius‘ (Apokalypse Now, Conan der Barbar) Kriegsfilm über den Widerstand Jugendlicher ist ein Dramenwerk voller US-Selbstlob – der Film entstand in mitten des Kalten Krieges und stellt die Russen und Kubaner als die böse, gewalttätige, aber auch dumme Fraktion dar. Nicht nur deswegen ist der Film recht umstritten und sollte noch bis 2001 in Deutschland indiziert bleiben. Im Guinness-Buch der Rekorde ist „Die Rote Flut“ als Film mit den schlimmsten Gewaltszenen aufgeführt.
Charlie Sheen gab mit diesem Film sein Kinodebüt, welcher neben „Platoon“ eines seiner Sprungbretter zur großen Schauspielerkarriere darstellen dürfte – und das zu Recht. Sheen wirkt sehr überzeugend ohne aufgesetzte Sprache. Auch für Swayze dürfte dieser Film von Bedeutung gewesen sein, war dies doch sein zweiter großer Film nach Coppolas „The Outsiders“. Doch im Gegensatz zu Sheens Leistung wirkt Swayze stellenweise etwas unglaubwürdig. Er harmonierte leider auch nicht so sehr mit Jennifer Grey, die anstatt mit ihm ein dirty dance hinzulegen, sich lieber hinter ein MG klemmte.
Im Großen betrachtet ist „Die Rote Flut“ ein sehr guter dramatischer Kriegsfilm, der die ausweglose Lage dank der guten Kameraführung optimal einfängt.
(MGM, 1984)
Einschätzung: 9/10