Mr. Nobody

Die wilde 13

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Mr. Nobody


Wir schreiben das Jahr 2096 und der letzte sterbliche Mensch Nemo,genannt Mr. Nobody (großartig: Jared Leto),steht mit stolzen 118 Lenzen kurz davor,das Zeitliche zu segnen.Das das ein Megaereigniss in dieser unsterblichen Gesellschaft ist merkt man daran,das sein Sterbebett live übertragen wird und jeder daran teilhaben kann.Die Truman-Show lässt grüßen...

Doch wer ist dieser Mr. Nobody ? Ein Reporter will es wissen und interviewt ihn, doch leider weiß es Nemo selber nicht mehr.Oder will es gar nicht mehr wissen ?
Anstelle eines Lebenslaufes bekommt der verdutzte Journalist nun gleich deren drei präsentiert.Ausgehend vom Tage an,als sich der 9jährige Nemo sich zwischen seinem Vater oder Mutter entscheiden muss (das typische Schicksal eines Scheidungskindes),erzählt Nemo drei mögliche Lebenswege.

Regisseur van Dormael verwebt diese drei Biographien (manchmal auch mehr...) so kunstvoll und bezaubernd das es eine wahre Freude ist,diese zu verfolgen.Er springt in den Zeiten und Beziehungen Nemos hin und her und schafft es dabei aber immer,dem Geschehen folgen zu können.Sei es die große aber unglückliche Liebe zu Ana (solide: Diane Kruger),die Ehe mit der depressiven Elise (ergreifend gut: Sarah Polley) oder der Trotzbeziehung zu Jean.
Alles ist so faszinierend miteinander verflochten,teilweise surreal und irre,das man sich wünscht,der Film ginge nie zu Ende.Manche Bilder sind traumhaft schön,andere wiederum sind so tragisch,das es einem das Herz bricht.

Doch was ist die Realität ? Welches Leben hat Nemo denn nun gelebt ?
Am Ende ist das eigentlich gar nicht mehr von Belang. Was zählt,sind die Entscheidungen im Leben und mögen sie noch so klein sein wie z.B. der Kauf einer Jeanshose. Alles hat Auswirkungen für sich selbst und seine Mitmenschen.Dieser Verantwortung müssen wir uns tagtäglich stellen !

Wer Filme mag wie The Fountain,Vergiss mein nicht oder Synecdoche N.Y. wird von Mr. Nobody bestimmt nicht enttäuscht werden.Welcher von denen einem besser gefällt darf aber dann jeder für sich entscheiden...

10/10
 

deadlyfriend

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AW: Mr. Nobody

Bei Lovefilm konnte man ihn bereits vorbestellen;) Allerdings nur als DVD.
 

kelte

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Tarantino1980

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AW: Mr. Nobody

Ersteinmal muss ich sagen das es eine sehr schöne Kritik von Dir ist 13 die Du da geschrieben hast :hoch:! Ich hatte auch überlegt eine KK zu schreiben aber ähnlich wie bei Synecdoche New York fehlten mir nach der Sichtung ersteinmal die Worte.

Dann muss ich zu meiner Schande gestehen das ich sie bis gerade noch nicht gelesen hatte und ich auch nicht mitbekommen habe das der Film bei uns im Kino lief :o. Ich wurde wie bereits im Zuletzt gesehen Thread erst durch einen Trailer auf einer anderen DVD auf den Film aufmerksam und hatte ihn schon sehnsüchtig erwartet das ich ihn mir endlich einmal ausleihen kann!

Dieser Film war in der Tat sehr bildgewaltig und teilweise auch etwas surreal aber nie so sehr, das er als "zu abgehoben" daher kommen könnte. Der Regisseur hat diesen schmalen Grad immer stets im Auge behalten. Am interessantesten fande ich die alternative Realität in der Nemo und Anna sich geliebt haben. Die beiden jugendlichen Darsteller waren einfach super! Die Szenen wo dann Anna von Diane Kruger gespielt wurde waren leider etwas schwächer, aber das liegt nunmal am nicht so großem Talent von Frau Kruger, von der Storyentwicklung her waren natürlich auch diese Szenen top. Nur hat die Juno Temple die Rolle einfach besser gespielt!

Über die Interpretation des Filmes bin ich mir noch nicht bewusst. Sahen hier wir wirklich einen 118 jahre alten Mann der nicht mehr so ganz wusste welche seiner Realitäten die Wirklichkeit war oder welcher seiner Fiction entsprungen ist oder er sich nur einen Scherz erlauben wollte und vieles einfach spontan erfunden hat für den Reporter oder ist es eine komplexe Story eines 9 jährigen Jungen der sich anhand dieser Schlüsselsezne mit dem Zug überlegt wie sein Leben verlaufen könnte wenn er sich für oder gegen seine Mutter entscheidet.

Was auf jeden Fall fakt ist, das dieser Film sehr deutlich einem aufzeigt wie unterschiedlich ein Leben verlaufen kann, anhand von Entscheidungen. Das schlimme daran ist nur, ich denke diese Erfahrung hat schoneinmal jeder gemacht, man weiß erst im Nachhinein ob es die richtige oder falsche Entscheidung war und im schlimmsten Fall merkt man sogar erst Jahre später das man in dem Moment überhaupt vor so einer "Schlüsselentscheidung" stand. Mir geht es z.B. im Nachhinein häufig so das ich mich frage was wäre gewesen wenn ich mich in bestimmten Situationen anders entschieden hätte bzw. es erst garnicht zu mancher Entscheidungssituation gekommen wäre. Der Film hat das Thema halt sehr auf das Thema Liebe fixiert. Bärenstark fand ich die Szene am Strand zwischen Nemo und Anna. In der einen Version überspielt er die Tatsache das er nicht schwimmen kann mit "coolness" und erreicht das genaue Gegenteil von dem, da er ja Anna´s Freunde dadurch beleidigt hat und in der anderen Version gesteht er ihr das er nicht schwimmen kann und sie findet es offenbar symphatisch und ihr Interesse ist geweckt. In dem Moment wo man sowas erlebt ist es eine unbedeutende Situation, er wusste ja offenbar nicht das es Freunde von ihr waren die er dann als Idioten bezeichnet hat. Aber rückblickend kann sowas alles verhindern was passieren könnte. Diese spannenden Fragen hat den Film einfach super spannend gehalten!

Und natürlich die Frage aller Fragen steht im Raum. Hat der Mensch wirklich eine Entscheidung über alles oder gibt es sowas wie Schicksal das uns zu manchen Entscheidungen ermutigt? Häufig ist es ja auch so im Leben das durch etwas zunächst schlechtes sich einem dann doch eine gute Gelegenheit ergibt und man ist im Nachhinein froh das zunächst das schlechtere passiert ist. Nur sowas weiß man halt immer erst im Nachhinein. Aber genau vor solche Fragen wird man bei dem Film gestellt und das ist es auch was den Film ausmacht. Es wird nicht einfach eine Story erzählt und irgendwann ist die Laufzeit des Filmes um und man hat alle gestellten Fragen beantwortet. Der Film lässt einen mit einem großen Fragezeichen zurück und es ging mir auch so ich hätte mir das ganze noch weitere 2 Stunden ansehen können da es soviele Nebenstränge gab die man hätte noch gerne gesehen. Normalerweise gibt es halt im Film eine Haupthandlung und wenn er etwas anspruchsvoller ist eine Nebenhandlung aber bei Mr. Nobody wurde komplett auf dieses Schema verzichtet und in fast jeder Szene musste man damit rechnen das alles was passiert auch anders passieren hätte können. Manchmal sind es im Leben nur Sekunden die über Glück oder Pech entscheiden und das hat der Film meisterhaft umgesetzt.

Der wandert auf jeden Fall in meine Sammlung und es wird nicht das letzte Mal sein das ich ihn mir angesehen habe. Vieleicht steigt er sogar noch in meiner Wertung, die 8/10 war halt die erste Wertung aber vieles musste man wohl erstmal nach dem Film verarbeiten. Daher hoffe ich das sich noch ein paar Leute ihn sich ansehen den ich glaube ähnlich wie Synecdoche New York bietet der Film sehr viel Diskussion Potential.
 
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deadlyfriend

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AW: Mr. Nobody

So, die BD ist über Lovefilm angekommen und ich wusste schon gar nicht mehr wie der auf die Leihliste kam und worum es überhaupt geht:D Immerhin ist inzwischen 1 Jahr vergangen. Nicht so schlimm, falls man 118 Jahre alt werden sollte. Um beim Thema Zeit zu bleiben: Die 13 hat mir 2,5 wundervolle Stunden beschert :kiss:

Der Film ist fantastisch und hat mal richtig Eindruck hinterlassen. Egal ob visuell oder vom Inhalt her. Beides war unglaublich. Nur das Diane Krüger hier wie immer nicht sehr gut weg kommt, ist ein wenig ärgerlich:motz: Ich fand sie nämlich absolut Spitze in dem Film und mochte sie total gerne. Ich finde absolut nicht, das es Leistungsunterschiede zu den anderen Darstellern gab. Aber egal! Der Film ist absolut sehenswert und wirft schöne Fragen auf. Ich sehe es so das wir keine reale Welt gesehen haben. Nur Möglichkeiten wie die Einzelnen hätten aussehen können. Je nach Entscheidung halt.

Wie Tarantino es so schön angesprochen hat, beschäftige ich mich gedanklich auch gerne mit "großen" Entscheidungen die im Moment der Findung, gefühlt gar keine waren. Nur rückblickend betrachtet, das komplette Leben verändert haben.

Spannend ist es auch im eigenen Leben den Wendepunkt zu suchen. Oder auch den der Anderen. Eigene Entscheidungen verändern nunmal das Leben von anderen Menschen, ohne das sie dafür etwas können oder eine Intension dahinter steht.

Das Leben eines Bekannten von mir hat sich beispielsweise drastisch geändert, nur weil er sich in der Videothek einen Film ausleihen wollte.:nice: Nur durch diese Tatsache hat er sich von seiner Freundin getrennt, eine andere geheiratet, seinen Job aufgegeben, sich wieder scheiden lassen und erneut geheiratet. Das Alles nur weil ich eine Videothek eröffnet hatte. Hätte ich das nicht gemacht, wäre sein Leben völlig anders verlaufen.

Ich finde diese Gedankenspiele unglaublich interessant und spannend.
 
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Die wilde 13

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Die 13 hat mir 2,5 wundervolle Stunden beschert :kiss:
Das lese ich doch gerne. :)

Das Alles nur weil ich eine Videothek eröffnet hatte.
Das erklärt so einiges. :D;)

Schön, das er dir und Tarantino so gefallen hat. Da ihr beide sicher den DC gesehen habt, kennt ihr einige Szenen, die ich vor einem Jahr im Kino nicht sehen konnte. Wie der Zufall so will, ist die Blu aber letzte Woche bei mir eingetrudelt, so das ich vor habe, mir diesen fantastischen Film nächste Woche noch einmal anzuschauen. Mit frischen Eindrücken melde ich mich hier dann zurück.
 

2moulins

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AW: Mr. Nobody

Der Film war mir bis kürzlich (als er ins Schnäppchen-Angebot kam und hier erwähnt wurde) absolut unbekannt, und als ich ihn gestern abend einlegte, hatte ich keinen blassen Schimmer, was auf mich zukommt.

Hat mir sehr gut gefallen ! Fast alles, was Ihr hier bisher zum Film geschrieben habt, kann ich mit unterschreiben. Die Ideen, die Kreativität und Phantasie, die hier geboten werden - echt sehenswert. :hoch:

Und der Film regt stark zum Nachdenken an. Wie hätte sich mein Leben entwickelt, wenn ich damals nach dem Schulabschluss die andere Stelle angenommen hätte, zu der ich gleichzeitig noch eine Zusage auf eine Bewerbung hin bekam ? In meiner Ausbildung lernte ich einen Mitstreiter kennen, über den ich meine heutige Frau kennenlernte. Von der Immobilie, in der wir seit 11 Jahren wohnen, hätte ich wohl nie gehört, dass sie zum Verkauf steht, wenn ich nicht dort arbeiten würde, wo ich eben beschäftigt bin. Jeder kann wohl 1.000 Dinge aufzählen, die von Entscheidungen abhängen und das Leben nachhaltig anders verlaufen lassen. Und das wird in dem Film sehr schön 'rüber gebracht.

Mit Sicherheit sehe ich mir den nochmal an!

Diane Krüger ist mir übrigens nicht negativ aufgefallen. Ich fand die Leistung echt o.k.
 

Tarantino1980

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Nach etwas mehr als zwei Jahren gab es nun eine Zweitsichtung und eins vorweg ich fand ihn damals schon spitze, aber diesesmal bleibt mir nichts anderes übrig als die Höchstnote zu vergeben :bet:. Was für ein genailer Film. Diesmal konnte ich mich natürlich noch mehr auf die fabelhaffte Inszenierung von Jaco van Dormael konzentrieren. Es gibt einfach soviel zu entdecken, viele schöne Bilder, viele Szenenwechsel die einfach nur sehr schön positioniert worden sind. Vorallem wurden selten harte Schnitte verwendet sondern eher sehr sanfte Übergänge bzw. diese Übergänge wo man den Anfang zum Schluss der Szene sieht und dieser dann den Beginn der neuen Szene einleutet, nur halt mit einem anderen Element. Ich weiß gerade nicht wie dieses Stilmittel heißt, jedenfalls finde ich es sehr gut angewendet in diesem Film!

Mal eine gewagte Theorie von mir. Bei der ersten Sichtung nahm ich an das wir wirklich einen 118 jährigen Nemo sehen der kurz vor seinem Tod einem Reporter von seinem Leben und dessen Möglichkeiten erzählt. Das nicht alle 3 Leben so passiert sind war mir auch damals schon klar, vielmehr hatte mich die Tatsache fasziniert wie es inszeniert wurde und halt die Möglichkeit das man anhand von Entscheidungen ein Leben so oder so fortführen kann. Aber bei dieser Sichtung, unabhängig davon das ich dieses Element wirklich noch sehr genial finde, kam mir der Verdacht das wir im Grunde einen 35 järhrigen Nemo sehen der in einer Anstallt einsitzt weil er halt diese Spezielle Gabe hat bzw. denkt sie zu haben, also in die Zukunft zu sehen kann und somit Ereignisse vorhersehen zu können bzw. anhand von Entscheidungen zu sehen, wie sich sein Leben weiter entwickelt hätte, wenn er dies oder jenes getan hätte. Aber genau hier meine Theorie:

Ich glaube das er von all dem kaum etwas tatsächlich erlebt hat. Ich denke er hatte weder eine Beziehung zu Elise noch zu Anna. Ich denke das Einzige was im großen und ganzen stimmte war der Handlungsstrang in dem wir einen 15 jährigen Nemo gesehen haben der seinen kranken Vater gepflegt hat und als Ablenkung dem Hobby Schreiben nachkam, also er diesen SciFi Roman schrieb. Die Begegnung mit Elise auf dem Abschlußball war aus meiner Sicht auch real, auch das danach folgende Gespräch als sie wütend auf Ihren Freund Stefano mit Nemo den Ball verlies und er ihr den Schwur leisten musste, ihre Asche auf dem Mars zu verstreuen. Ich glaube auch das die Szene, in der Nemo Elise eigentlich seinen Liebesbrief übergeben wollte und er sah das Stefano wieder bei ihr stand, real passiert ist, aber halt nicht mehr, also auch keine anderen Ereignisse von den beiden zusammen.

Den Handlungsstrang mit seiner Mutter und die daraus resultierende Liebesgeschichte mit Anna denke ich ist auch nie real passiert. Lediglich die Szene als Nemo seine Mutter im Wald mit Annas Vater erwischte. Das war dann genug Material für ihn um sich daraus eine mögliche alternative Realität zu basteln. Und das Leben in dem er mit Jean verheiratet war ist natürlcih auch nie passiert. Ich denke das war im Grunde nur der Versuch sich ein Leben auszumalen wie es gewesen wäre wenn er weder zu Elise noch zu Anna Gefühle gehabt hätte sondern halt sich dafür eher auf den Lebenserfolg (Mein Haus, mein Auto, mein Job) gesetzt hätte.

Zugegeben Beweise gibt es dafür nur wenige, nur ein paar Indizien. Die eine kurze Schnittszene in dem man Nemo und Dr. Feldheim sah. Ganz kurz sah man

Dr. Feldheim so und Nemo als 35 jährigen, danach wieder Nemo als 118 jähriger und Dr. Feldheim so. Mag sein das ich da zuviel reininterpretiere, aber so macht es für mich einfach einen Sinn. Zum Schluss demontiert Nemo ja gemeinsam mit dem Reporter selber diese Zukunft, auch wenn es nur für kurze Zeit ist.

Aber so oder so ist es ein bildgewaltiger und perfekt Inszenierter Film. Mit etwas Abstand kann man sich den immer wieder mal ansehen. Ich denke man wird immer neues entdecken.

 

Leatherface

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hab grad gesehen, daß Diane Kruger mitspielt.
Ist somit auf die Verleihliste gewandert:)
 

2moulins

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2 1/2 Jahre dauerte es bis zur Zweitsichtung - diesmal zusammen mit meiner Frau, die auch sehr beeindruckt war.

Nach wie vor finde ich den Film klasse und im Wissen um die wesentlichen Aussagen bringt eine wiederholte Sichtung zusätzliche Eindrücke und Erkenntnisse. Die Sichtweise und Interpretationen, die ich hier lese, sind sehr interessant und auch grundsätzlich nachvollziehbar.

Ich denke aber, dass die beabsichtigte Interpretation der Macher im Film selbst - und zwar ganz am Ende - dargestellt wird. Der 118-Jährige Nemo erzählt nämlich dem Journalisten, dass keine der Geschichten seinem Lebenslauf entspricht, sondern dass sich alles nur in der Phantasie eines 9-Jährigen abspielt, der sich am Bahnhof entscheiden muss, mit welchem Elternteil er gehen will. Dabei malt er sich das bevorstehende Leben in den gezeigten drei Varianten mit unterschiedlichen Nebengleisen aus. Selbst die Situation, in der der 118-Jährige die Geschichte erzählt, findet nur in der Phantasie des Jungen statt.

Die Gabe und das Wissen, sich solche Gedanken ausmalen zu können hat der Junge deshalb, weil ihn die Engel vor seiner Geburt übersehen hatten und er somit den Finger der Vergesslichkeit nicht auf seinen Mund gelegt bekam. (Deshalb hat er als Kind ja auch nicht die typische "Furche" über der Oberlippe.) In seinen Phantasien drehte er manchmal das Rad zurück und variierte die Geschichten (z.B. seinen Moped-Unfall oder die Sache, dass sein Vater auf einem Blatt ausrutschte und im veränderten Fall eben nicht). Und ganz am Ende nach dem vermeintlichen Tod des 118-Jährigen dreht er wiederum das Rad zurück. Der Greis erwacht und alles läuft rückwärts an den Beginn der Geschichte, wo er sich dann entscheidet, welches Leben er jetzt wählt.

Vielleicht gibt's bei der Drittsichtung noch weitere Erkenntnisse ... ;)

Ich finde das Thema, was Entscheidungen im Leben ausmachen, den sogen. "Butterfly-Effekt" und die dargestellten Auswirkungen von trivialen Handlungen (z.B. Auswahl einer Jeans) super und sehr anregend, um sich Gedanken über das Leben zu machen. Insofern ist es ein Film, dem ich nur die Höchstnote geben kann. Auch der Anreiz, ihn immer wieder zu sehen und ggf. Neues zu entdecken, zeichnet ihn aus. :hoch:
 
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