Ein seltsames Paar
Nach einem Bühnenstück von Neil Simon entstand 1968 diese wunderbare Komödie.
Felix Ungar (Jack Lemmon) trottet durch das nächtliche New York, um sich das Leben zu nehmen, da seine Frau sich scheiden lassen will. Da dieses Vorhaben für den wehleidigen Hypochonder allerdings eine Nummer zu groß ist, findet er schließlich den Weg zu seinem Freund Oscar Madison (Walter Matthau), in dessen 8 Zimmer Wohnung die wöchentliche Pokerrunde stattfindet.
Der geschiedene Oscar, der eine Putzphobie hat, nimmt sogleich Felix auf, der jedoch einen Putzfimmel hat....
Was nun folgt, ist mit Worten kaum zu beschreiben. Dialoge voller kleiner Gemeinheiten und Spitzfindigkeiten,eben Humor der besten Sorte. Jack Lemmon brilliert als Nervensäge, der mit seinen verschrobenen Angewohnheiten jeden zur Weißglut bringen kann. Das seine Frau sich scheiden lassen will, versteht man nach einer Weile nur zu gut. Und wenn man bedenkt, welche Wirkung die Rolle des Felix Ungar Ende der 60er Jahre gehabt haben muss, als die Rollenverteilung von Mann und Frau noch glasklar war, so wird hinter all der Komik doch auch ein bisschen hinter die bürgerliche Fassade gespickt. Da hat so manche (Haus)Frau sich selber entdecken können.
Walter Matthau als Oscar entspricht da natürlich mehr dem damaligen aber auch noch dem heutigen Bild des Mannes. Draufgängerisch, selbstbewusst und in Sachen Hygiene und Sauberkeit völlig unterbemittelt. Das macht ihn sympathisch und man leidet mit ihm, wenn Felix durch seine heile, aber unordentliche Welt mit Staubsauger und Raumspray wirbelt.
Mit
Ein seltsames Paar hat sich das Duo Lemmon/Matthau endgültig unsterblich gemacht. Eigentlich sollte zunächst Billy Wilder Regie führen, denn schliesslich waren die drei 2 Jahre zuvor mit
Der Glückspilz sehr erfolgreich gewesen. Doch aus Kostengründen entschied man sich gegen Wilder aber er hätte es letztendlich auch nicht besser machen können als Regisseur Gene Saks.
Wenn man sich den Film heute anschaut, wird man unwillkürlich an
Two and a half Man erinnert. Die Grundidee ist im Prinzip die gleiche (um nicht zu sagen geklaut) aber die Autoren Lorre und Arohnson treiben es auf die Spitze, indem sie die Konstelation unter Brüdern ansiedeln und vor allem Oscars (Charlie) Charakter mehr Pfeffer geben.
Wenn man so will, ist die Serie ein würdiger Nachfolger von
Ein seltsames Paar, die aber natürlich durch ihren feineren Humor und vor allen Dingen wegen Jack Lemmon (wieder perfekt synchronisiert von Georg Thomalla) und Walter Matthau klar die Nase vorn hat.
Ich vergebe 9 von 10 Spaghettis,ähh Linguinis natürlich.