Black Snake Moan

Russel Faraday

Filmvisionaer
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Black Snake Moan


OMG :eek:


Manche Filme sind so doof, daß sie dem Zuschauer beinahe physische Schmerzen zufügen, die vor allem in übermäßiger Beanspruchung des Zwerchfells begründet liegen. Zu dieser Gattung zählt vor allem das, was man im allgemeinen als „Trash“ bezeichnet. Filme, die von ihren Machern als ernsthaft verstanden wissen wollen, die aber gerade durch ihre Verbissenheit zu allenfalls unfreiwilligem Humor und Spott einladen. Das alles kann hochamüsant sein, wie man bei zahllosen Vertretern aus dem Bereich SF oder Fantasy beobachten kann. Das kann aber auch wirklich in die Hose gehen, wenn man ein Drama dreht bzw. versucht, eines zu drehen, und am Ende doch nur Trash bei rauskommt.

Mit solch einem Exemplar haben wir es hier zu tun:
Samuel L Jackson, ehemaliger Blues-Musiker und nunmehr Öko-Bauer, hat es nicht leicht: eben erst verläßt ihn Frauchen für einen anderen, und schon muß er vor seinem Grundstück die völlig zugedröhnte Dorfschlampe Christina Ricci auflesen. Die wurde dort von einem aufdringlichen Verehrer nach einem mißglückten Stelldichein abgeladen, nachdem er sie ordentlich vermöbelt hat. Immerhin hat die gute ein paar unpassende Bemerkungen über seine nicht ganz so tolle Männlichkeit gemacht. Naja, gab’s halt eins auf die Fresse. Samuel L. merkt rasch, daß noch Gutes in der kleinen Nymphomanin steckt, kettet sie halbnackt an seiner Heizung an und will ihr Manieren und Moral eintrichtern, indem er sie mit gesundem Gemüse ernährt und ein Ohr über Anstand abkaut. Ach ja, Riccis Freund ist Justin Timberlake, der, wie es sich für einen richtigen Amerikaner gehört, wacker seinen Dienst in Afghanistan (oder dem Irak?) ableisten will. Blöd nur, daß er immer kotzen muß, wenn ihm ein böser Terrorist vor die Flinte kommt. Da helfen nur Schlaflieder, die man ihm ins Ohr säuselt, oder aber jemand muß mal mit den blanken Titten über seinen Rücken rubbeln…

„Black Snake Moan“, durchaus prominent besetzt und gar nicht mal so schlecht gespielt, vertut alle seine Chance durch die strunzdoofe Handlung, bei der man sich mehr als einmal an die Stirn packen muß, ob des geballten Schwachsinns, der einem hier geboten wird. Phrasenszenen aus dem Klischeehandbuch reihen sich so sehr aneinander, daß einem ganz schwindlig davon wird, eingebettet in einen coolen Musiker, der über den Blues philosophiert. Unglaublich, daß es Geldgeber für dieses Projekt gegeben hat und immerhin drei recht bekannte Darsteller für die Hauptrollen gewonnen werden konnten. Diese und die sehr gelungene Musik sind denn auch der einzige Grund, warum ich den Film überhaupt bis zum Schluß durchgehalten habe (na ja, und Christina Riccis Outfit, in welchem sie die erste Hälfte bestreitet :D).

Spannende Handlung? Fehlanzeige. Überraschungen? Fehlanzeige. Große Originalität? Nun ja, wenn es originell ist, dem „Pantheon des ultrablöden Films“ einen heißen Anwärter auf eine Führungspostion beschert zu haben… DANN ja. Aber sonst? Nee.

Der Film ist nicht uninteressant, wie es meist mit solchem Unfug ist, dem man immer noch hohen Unterhaltungswert abgewinnen kann, wenn er sonst schon auf ganzer Linie versagt. Und, wie schon bemerkt, ist die Darstellerleistung wirklich beachtlich, wenn man bedenkt, daß Ed Wood das Drehbuch geschrieben hat und Uwe Boll auf dem Regiestuhl… Aber nein, da tue ich dem guten Doktor echt Unrecht, wenn ich ihm ein solches Machwerk in die Schuhe schieben will.

Daumen hoch für Jackson & Co. und die wirklich starke Mucke. Daumen runter für den ganzen Rest.
Ich habe gesprochen.
 
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Die wilde 13

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AW: Black Snake Moan

Nette Kritik :hoch::D

OK, die Handlung ist schon etwas an den Haaren herbeigezogen und nicht gerade als logisch zu bezeichnen aber Sch... drauf.
Atmosphäre, Darsteller und Musik sind so dermaßen genial, das ich jede Sekunde genossen habe. Christina Ricci vö..ähh, spielt sich die Seele aus dem Leib, Samuel L. Jackson war seit Pulp Fiction nicht mehr so gut und das schwüle Südstaaten-Feeling kam seit The Big Easy nicht mehr so gut rüber.

I've got the Blues! :rock:
 

Willy Wonka

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AW: Black Snake Moan

Die Handlung ist in meinen Augen minimalistisch und nicht unbedingt im Vordergrund, aber ist sie wirklich schlecht? Ich wäre im Leben nicht auf den Gedanken gekommen diesen Film mit dem Trash-Kino zu vergleichen.

Klar hat Regisseur Craig Brewer extreme Symbole wie die Kette verwendet, welche manche auch als grotesk auffassen können, aber ich habe den Film die ganze Zeit ernstgenommen. Die Schauspieler spielen exzellent, wobei bei Timberlake noch Luft nach oben gewesen wäre, aber er besaß ja auch nur eine kleine Rolle.
Die Musik fungiert als zentrales Thema des Films und unterstreicht sehr gut die Hoffnung und die Unterstützung der beiden einsamen und verlorenen Seelen.

Ich bin vielleicht nicht religiös, wohne nicht in den Südstaaten und habe eigentlich kein Faible für den Blues, aber dieser Film hat für mich wunderbar diese drei Dinge verbunden.
 

Louis Cyphre

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Black Snake Moan
So einen starken Film hatte ich nicht erwartet.Christina ricci hab ich so gut noch nie gesehen und auch garnicht erkannt.Samuel L. Jackson mal wieder großartig.
Das Thema des Films ist schon heftig,hat aber auch schöne hoffnungsvolle Momente.
Sogar die Bluesmusik hat mir sehr gut gefallen.Was sehr sehr selten passiert.

9/10
 

Despair

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AW: Black Snake Moan

Ich bin vielleicht nicht religiös, wohne nicht in den Südstaaten und habe eigentlich kein Faible für den Blues, aber dieser Film hat für mich wunderbar diese drei Dinge verbunden.

Das kann ich zu 100% unterschreiben.

Ich wusste im Vorfeld so gut wie nichts über diesen Film und dachte zuerst, Samuel L. Jackson würde den religiös-fanatischen Widerling geben, aber er kam erstaunlich sympathisch rüber. Die Story fand ich auch nicht durchweg überzeugend, besonders in der zweiten Filmhälfte. Das hat mich aber aufgrund der darstellerischen Leistungen von Jackson und Ricci nicht weiter gestört.

8/10 Punkte
 
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