Sucker Punch

BladeRunner2007

Filmvisionaer
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AW: Sucker Punch

Sucker Punch

Zack Snyder meldet sich mit einem audiovisuellen Actionkracher der Extraklasse zurück, der jedoch zur selben Zeit auch zum Nachdenken anregt, wenn man sich darauf einlässt.

Der Film hat mir persönlich verdammt gut gefallen. Snyder's Filme haben eine Optik und eine visuelle Sprache wie kein Anderer. Der Mann versteht es einfach Filme verdammt unterhaltsam und schick zu inszenieren. Die Action ist bombastisch und der Soundtrack ist imo, ohne zu übertreiben, absolut grandios. Die Musik passt zu den jeweiligen Szenen sowohl von der Melodie als auch von den Lyrics her perfekt. Der Film besticht durch seine düstere Atmosphäre und seine Vielschichtigkeit. Das Schauspiel der Akteure ist imo gut. Nicht mehr, nicht weniger. Dafür können die weiblichen Personen aber alle mit ihren Aussehen punkten ;) Die Effekte sind für das relativ geringe Budget von ca. 80 Mio. US Dollar verdammt gut gelungen. Insgesamt ist der Film kurzweilig, sorgt für viel Spaß und ist optisch ein Meisterwerk.

Doch nun zu meinem Hauptaugenmerk dieser Kritik: Meine Interpretation des Films.

Ich habe gelesen, dass Snyder 5 Jahre gebraucht hat, um dieses Projekt auf die Beine zu stellen. Daher gibt es auch viele Dinge im Film, die mit der Zahl "5" in Verbindung stehen. Es gibt 5 Heldinnen, die 5 Gegenstänge sammeln müssen, der High Roller kommt in 5 Tagen etc.

Als erstes komme ich zu den 5 Welten. Die Anstalt ist selbstverständlich die Realität. Das Bordell ist imo eine Welt, die von Sweet Pea erschaffen wurde, um ihren Schmerz und ihre Pein zu verdrängen. Sie, und all die anderen Mädchen, wurden wohl in der Realität oft sexuell missbraucht. Ganz am Ende in der Realität will Blue Baby Doll sexuell misbrauchen, doch die anderen Pfleger sagen, dass sie den Mädchen nie wieder etwas antun werden. Zitat von Sweet Pea: "Ich bin der Star dieser Show!" So hat sie wenigstens noch ein bisschen Selbstachtung vor sich, wenn sie sich vorstellt, dass sie sozusagen die Edelhure des Bordells ist und ihren Körper mehr oder weniger freiwillig verkauft. Der Vorschlag, Musik als thearapeuthisches Hilfsmittel zu benutzen, wurde zuerst ihr nahegelegt. Nachdem Baby Doll sich mit dem Bordell vertraut gemacht hat, hat sie ihren eigenen Weg gefunden, ihren Schmerz in der Realität "einfach weg zu tanzen". Sie befindet sich dann in den Actionfantasien. Ein weiterer Hinweis dafür, dass das Bordell nur eine Fantasie ist, lässt sich wunderbar an Dr. Gorski erkennen. In der Realität ist sie eine Psychotherapeutin, im Bordell soll sie den Mädchen jedoch lediglich beibringen, wie man erotisch tanzt. Also ein komplett anderer Charakter. Auch Blue trägt plötzlich teure Designeranzüge und hat einen Schnauzbart. Wir befinden uns zum ersten Mal in der Bordellfantasie als die Lobotomie im Theater nachgespielt wird und Sweet Pea wie Baby Doll verkleidet ist. Imo ein weiterer Beweis dafür, dass Sweet Pea die "Erfinderin" der Bordellfantasie ist. Ich glaube auch, dass in der Bordellfantasie alles aus der sich von Sweet Pea erzählt wird. Lediglich in den Actionfantasien bekommen wir Baby Doll's Sicht der Dinge zu sehen.

Nun zu den 4 Actionfantasien. Jede Welt repräsentiert einen Konflikt. Das alte Japan repräsentiert Baby Doll's dramatische Wandlung in nur wenigen Minuten. In der Realität ist sie ein sehr verwundbares, zerbrechliches Mädchen. Sie weiß nicht mit ihren Reizen und ihrer Sexualität umzugehen. Ihr gutes Aussehen wird ihr sogar zum Verhängnis als ihr Stiefvater sie sexuell missbrauchen will. Außerdem ist sie eine extrem schlechte Schützin. Sie schafft es nicht, ihren Stiefvater auf kürzester Distanz zu erschießen und trifft leider ihre kleine Schwester. Im alten Japan hingegen wird sie plötzlich zur ultimativen Kampfmaschine, die es locker mit 3 riesigen Gegnern aufnehmen kann. Jeder Schuss ist ein Volltreffer, sie hat Reflexe und Moves drauf, wie keine Zweite und ist eine Meisterin des Schwertkampfes. Nur in dieser Fantasie ist sie stark genug, um die Geschehnisse in der Realität über sich ergehen zu lassen. Das Macht auch die Musik sehr schön deutlich. Während ihres Kampfes hören wir den Song "Army of Me". Alleine schon die Zeilen "And if you complain once more, you'll meet an army of me." zeigen wie stark und selbstbewusst Baby Doll in ihrer Fantasiewelt ist. Außerdem versteht sie es perfekt in der Bordellfantasie mit ihren sexuellen Reizen umzugehen. Sie verdreht jedem Mann den Kopf mit ihren Tanz und lenkt sie somit ab, damit die anderen Mädchen die 5 Gegenstännge zusammenklauen können. Ich denke, dass wann immer wir uns in einer Actionfantasie befinden, werden die Mädchen sexuell misbraucht, und je länger und härter die Actionszenen sind, desto unangenehmer ist der unfreiwillige sexuelle Akt für sie in der Realität. Bei Baby Doll's erstem Tanz/Kampf wird sie also das erste Mal sexuell misbraucht imo.

Die "Nazi Welt" repräsentiert den Konflikt zwischen den Lebenden und den Toten. Diese Fantasie kommt wohl zu Stande aufgrund von Baby Doll's traumatischen Verlust ihrer Mutter und ihrer Schwester.

Die dritte Welt der Orcs und Drachen repräsentiert den Religionskonflikt imo. Die Orcs glauben an ihren Gott, welcher in Form eines Drachens erscheint. Die Menschen glauben nicht an Drachen. Ich deute das so, dass Baby Doll "unseren" Gott sozusagen dafür beschuldigt, dass er nicht existiert. Denn sie stellt sich offenbar die Frage "warum sollte Gott existieren, wenn er solch ein Leid über mich und meine Familie bringt?" Am ende dieser Welt sehen wir wie Baby Doll den Drachen (Gott) tötet. Imo die Symbolik für Baby Doll's Verleugnung Gott gegenüber.

Die vierte Welt ist ein Zukunftsszenario. Ich hatte den Eindruck, dass es dabei irgendwie um die Spaltung zwischen Arm und Reich geht (in Bezug auf finanzielle Mittel). Dies könnte ein Bezug auf die Realität sein, in der die Mädchen an reiche Männer für Sex verkauft werden.

Nun zu der Frage, ob Blondie, Amber und Rocket real sind. Ja, sie sind es imo. Man sieht sie zu Beginn des Films in der Anstalt. Zu diesem Zeitpunkt befinden wir uns noch in der Realität. Allerdings sind sie total am Ende. Ihnen ist echt nicht mehr zu helfen. Total verrückt und mit den Nerven am Ende. In der Bordellfantasie sterben Blondie und Amber durch Blue's Hand. Ich denke, dass sie daher zu diesem Zeitpunkt in der Realität lobotomiert wurden. Der High Roller, der in Wirklichkeit der Arzt ist, der die Lobotomie durchführen soll, ist zu diesem Zeitpunkt nämlich schon in der Realität da. Woher ich das weiß? Kurz bevor Blondie und Amber sterben sieht man wie der High Roller das Theater betritt und platzt nimmt, um Baby Doll's Tanz zu sehen. Das passiert in der Bordellfantasie. Somit betritt der Arzt in Wirklichkeit zu diesem Zeitpunkt in der Realität die Anstalt und sobald die beiden in der Bordellfantasie sterben, nimmt er in der Realität den Eingriff vor.

Am Ende opfert sich Baby Doll, damit Sweet Pea aus der Anstalt fliehen kann. Anschließend bekommt Baby Doll ihre Lobotomie. Wieso aber hilft Baby Doll ihr und warum opfert sie sich für sie? Imo ganz einfach. Sie haben viel gemeinsam. Beide haben ihre Schwester verloren, wollten sie aber beschützen, doch sie haben versagt. Beide sind imo nicht verrückt (wie all die anderen Mädchen). Sweet Pea gibt im Verlauf des Films zuverstehen, dass sie nur in die Anstalt gegangen ist, wegen ihrer Schwester. Außerdem hat sie jemanden, eine Familie, die zu Hause auf sie wartet. Baby Doll hat niemanden mehr. Daher erkennt sie, dass Sweet Pea es mehr verdient hat als sie. Sie selbst sagt zu Sweet Pea: "Es ist deine Geschichte, das war sie schon immer. " Das erkennt man auch schon in der allerersten Szene des Films. Wir sehen zwar Baby Doll, aber es ist Sweet Pea, die als Erzählerin herhält! Wie sich nun die Flucht in der Realität abgespielt hat kann ich nicht sagen, weil wir es nie zu sehen bekommen, aber es steht fest, dass Sweet Pea es halt wirklich geschafft hat zu fliehen aufgrund von Baby Doll's Hilfe. Beweis dafür is Dr. Gorski. Sie erklärt, dass eine Patientin fliehen konnte aufgrund von Baby Doll's Hilfe. Sie erwähnt aber nichts von 3 Leichen (Amber, Blondie und Rocket in der Bordellfantasie). Daraus schließe ich, dass sie (wie ich schon vermutete) wirklich "nur" lobotomiert wurden und nicht gestorben sind in der Realität. Es bietet sich wohl an gleich mehrere Lobotomien durchzuführen, wenn dafür extra ein Arzt kommen muss, der 5 Tage für seine Ankunft benötigt. Und wie schon gesagt waren Amber, Blondie und Rocket ja auch schon total am Ende in der Realität. Amber stellt sich während des Streits zwischen Blondie und Rocket sogar mit dem Gesicht zur Wand und macht absolut nichts bis ein Pfleger kommt und sie wieder an den Tisch setzt. Ist also wohl gar nicht so unwahrscheinlich. Aber zurück zu Baby Doll. Sie hat Blue tatsächlich in der Realität in die Schulter gestochen und auch ein Feuer gelegt. Blue hatte am Anfang zu ihrem Stiefvater gesagt, dass die Lobotomie einer "Fahrt ins Paradies" gleichkäme. Nach all dem was sie durchgemacht hat, war die Lobotomie einfach der letzte Ausweg für sie und ihr Leid würde endlich ein Ende nehmen. Sie hat sich damit abgefunden. Selbst der High Roller/Arzt sagt, dass er das Gefühl hatte, das sie es wollte. Sie schließt ein letztes Mal ihre Augen und wir sehen eine allerletzte Fantasie (deutlich an der Farbgebung, dem "Wise Man" und dem Schließen von Baby Doll's Augen zu erkennen). Dort sehen wir wie Sweet Pea Erfolg bei ihrer Flucht hat und endlich nach Hause fährt. Am Straßenrand sehen wir ein Schild, auf dem "Paradies" draufsteht. Somit erleben Baby Doll und Sweet Pea zur selben Zeit ihr ganz persönliches paradiesisches Erlebnis und können endlich Frieden finden.

Für die Kinofassung, die leider einige Federn lassen musste und daher manchmal etwas unrund und zarm wirkt, gibt es von mir gute 8/10 Punkte. Für den rund 18 Minuten längeren Director's Cut ist definitiv eine Tendenz nach oben drinne!



EDIT: Der Extended Cut macht den Film sehr viel besser imo. Der Film ist um einiges verständlicher, wirkt wesentlich runder, die Action rockt nun richtig ab und das Pacing stimmt jetzt einfach. Gibt meinerseits nichts mehr zu meckern an diesem Meisterwerk. Gab es für die "lasche" Kinofassung noch gute 8 Punkte, bekommt der Extended Cut von mir ohne Frage die vollen 10/10 Punkte :rock:
 
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TheBjoern

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AW: Sucker Punch

Wow! Das ist wirklich eine ausführliche Analyse von dir Blade Runner. Da du so ins Detail gehst würd ich empfehlen kurz einen Spoiler-Hinweis am Anfang deiner Kritik zu setzen. Obwohl ich selber es nicht allzu dramatisch sehe, bei diesem Film.

Mit deiner ausführlichen Interpretation hast du mich richtig stutzig gemacht. Es kam mir vor, als hättest du bereits den DC gesehen, oder du hast ihn bereit zweimal gesehen.

Aber damit offenbarst du mir gleich meinen größten Kritikpunkt an diesem Film. Aufgrund dieser gewünschten Vielschichtigkeit und Interpretationtebenen, die Snyder versuchte in sein Werk einzuarbeiten, nahm sich der ganze Film viel zu ernst. Dieses "mehr sein wollen" hat in meinen Augen nicht funktioniert und die stylistische Auslegung wirkte dazu nicht unterstützend eher beißt sich sich von der Thematik.
Ein Kessel voll Buntes kam heraus, der zu keiner Zeit an keiner Stelle wirklich überzeugen konnte.
Ok das stimmt nicht ganz. Die Eröffnungsszene war wieder absolut grandios, die mich (obwohl nichts vorher vom Film kannte) großes erwarten ließ. Die weitere Musik ist hervorragend ausgewählt und hätte eigentlich den Film stützen können, doch der Rest hat zuviel kaputt gemacht. Die overstylte Action kam mir letztendlich nichtig vor und ging mir am Allerwertesten vorbei. Dann hätte ich sie lieber tanzen sehen.
05/10 (für Opening und Musik)
 

BladeRunner2007

Filmvisionaer
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AW: Sucker Punch

Wow! Das ist wirklich eine ausführliche Analyse von dir Blade Runner.

Danke!

Mit deiner ausführlichen Interpretation hast du mich richtig stutzig gemacht. Es kam mir vor, als hättest du bereits den DC gesehen, oder du hast ihn bereit zweimal gesehen.

Weder noch :D Morgen sehe ich ihn mir zum zweiten Mal an. Bin schon verdammt gespannt, wie der Film dann auf mich wirken wird.

Aber damit offenbarst du mir gleich meinen größten Kritikpunkt an diesem Film. Aufgrund dieser gewünschten Vielschichtigkeit und Interpretationtebenen, die Snyder versuchte in sein Werk einzuarbeiten, nahm sich der ganze Film viel zu ernst. Dieses "mehr sein wollen" hat in meinen Augen nicht funktioniert und die stylistische Auslegung wirkte dazu nicht unterstützend eher beißt sich sich von der Thematik.
Ein Kessel voll Buntes kam heraus, der zu keiner Zeit an keiner Stelle wirklich überzeugen konnte.

Ich denke im DC wird man viel von dieser Vielschichtigkeit wiederfinden, Snyder hatte ja schon angedeutet, dass die Kinofassung oft in eine leicht andere Richtung geht. Einfach weil er Szenen so stark runterkürzen oder sogar ganz rausschneiden musste. Das Verhältnis wird wohl deutlich ausgewogener sein. Aber ganz sicher weiß man es natürlich erst dann, wenn man den DC gesehen hat :)

Ok das stimmt nicht ganz. Die Eröffnungsszene war wieder absolut grandios, die mich (obwohl nichts vorher vom Film kannte) großes erwarten ließ. Die weitere Musik ist hervorragend ausgewählt und hätte eigentlich den Film stützen können, doch der Rest hat zuviel kaputt gemacht. Die overstylte Action kam mir letztendlich nichtig vor und ging mir am Allerwertesten vorbei. Dann hätte ich sie lieber tanzen sehen.
05/10 (für Opening und Musik)

Der Soundtrack ist einfach nur genial. Imo vielleicht sogar das Beste am ganzen Film. Habe ihn mir heute gekauft. Und das Opening ist Gänsehautfeeling pur :rock:
 

Vince

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AW: Sucker Punch

Sucker Punch

Traum frisst Wirklichkeit

Wie selten zuvor, nicht einmal im artifiziellen "300", macht Zack Snyder die Kulissen der Traumfabrik sichtbar. Vier Gegenstände, vier Kunstwelten, die wie Portraits nebeneinander im Rahmen stehen und im Stil einer Anthologie miteinander verknüpft sind: Karte, Feuer, Messer und Schlüssel blähen sich zu dekadenten Fantasiekonstrukten auf, die nur Gier nach Spektakel kennen und kein Maß darin.

"Sucker Punch" ist vor allem eines mit jeder Faser und in Vollendung, nämlich Kino-Eskapismus. Snyder verknüpft geschickt zwei Gesetze Hollywoods miteinander. Erstes Gesetz: Die Realität sieht der Zuschauer, wenn er aus dem Fenster guckt – im Kino möchte er etwas erleben, das er in seiner Welt nicht haben kann. Daher die Kriegergiganten, die Soldaten-Zombies und brennenden Zeppelins, die Orks und Drachen, die Roboter und futuristischen Metropolen.
Zweites Gesetz: Was man nicht sieht, ist Furcht einflößender, spannender, erinnerungswürdiger, interessanter.
Dabei erdrückt Snyder doch geradezu mit Schauwerten, lässt so richtig die Sau raus, aber volle Kanne. Projektile schlagen mit 120 bpm auf den Boden, Kameras nehmen irrwitzige Fahrten auf sich, Körper wirbeln in der Luft, auch vor Sur- und Irrealismus wird nicht zurückgescheut. Kurz: Da ist nicht so viel mit dem zweiten Gesetz, von dem Filme wie "Der weiße Hai" immer noch zehren.

Was sich im ersten Moment wie ein Widerspruch anhört, spielt Bilderbucherzähler Snyder klug gegeneinander aus: Während aufwändige Effektwelten und darin sich entfaltende Post-Matrix-Martial-Arts-Mutationen normalerweise das Spektakel sind, wegen dem der Film überhaupt gedreht wird, sind die Greenscreen-Welten von "Sucker Punch" "nur" die Verdrängungsfantasien eines Mädchens. Etwas irgendwo tief in diesem Imaginationsbombast erregt viel mehr Aufmerksamkeit als all die Gegnerscharen – Baby Dolls Tanzaufführung. Warum? Weil einzig und alleine ein paar von Verblüffen und Begeisterung gezeichnete Gesichter Zeugnis von dem Tanz ablegen. Weil der Tanz selbst nie gezeigt wird.

Es ist ein schmaler Grat, der hier beschritten wird, aber letztendlich rettet er vor dem ansonsten unabkömmlichen Vergleich mit billigen Grindhouse-Kopien wie "Bitch Slap". "Sucker Punch" bemüht sich um eine komplexe Missbrauchsgeschichte. Seine gesamte Konzeption, die Fantasie als eine Fluchtmöglichkeit behandelt, beruht auf dem Verdrängungsmechanismus von Missbrauchsopfern. Der Tanz, jener Akt, den die Betreiber der Anstalt / des Fetischbordells von ihren Mädchen verlangen, ist eine unmissverständliche Analogie auf Sex. Ihn nicht zu zeigen, macht ihn erst recht zum begehrenswertesten Gut im gesamten Film, bei dem all die durch Nachkriegsparanoia erzeugten Fantasiegestalten (die Handlung spielt in den 50er Jahren) erst an zweiter Stelle kommen können. Und vielleicht entlarvt das Interesse am Tanz per se den Chauvinisten im Publikum sogar als Schwein.

Abseits des emotionalen Kerns bereitet es Snyder aber erwartungsgemäß Probleme, die beiden Ebenen der Anstaltswirklichkeit und der Kriegseinsatzfiktion miteinander zu verknüpfen. Karte, Feuer, Messer und Schlüssel sollen also die Gegenstände sein, die zur Flucht verhelfen, doch ihre MacGuffinhaftigkeit können sie nie so ganz verbergen. Das gilt noch vielmehr für die Welten, die der Regisseur aus ihnen gedeihen lässt. Wenn ein Feuerzeug sich in Baby Dolls Vorstellungskraft zum Feuer speienden Drachen entwickelt, so bringt Snyder damit kaum mehr zustande als ein paar Reminiszenzen an "Herr der Ringe" und "Die Herrschaft des Feuers", geschweige denn bringt er sie in Einklang mit dem, was zeitgleich in der Realität passiert. Dazu werden auf Reflex die üblichen poststrukturalistischen Stilverschmelzungen serviert, vom rosa Bunny auf dem Roboter bis zum mit Minigun bewaffneten Shogun. Vom Soundtrack ganz zu schweigen, der zwar wieder ein "perfect match" mit den nach "Watchmen" einmal mehr panelartigen Bildern abgibt und durchaus für Gänsehaut sorgt, sich in seiner Auswahl ("Sweet Dreams", "Army Of Me") aber sehr konservativ verhält, anstatt neue Wege zu beschreiten. Hinzu kommt, dass die Welten mit zunehmender Dauer entweder unorigineller werden oder das Interesse an ihnen verflacht. Spätestens, wenn das Messer zu einer Bombe ("Codename Messer") gemacht und in ein Crossover von "I, Robot" und "Unstoppable" gezwängt wird, stößt der Einfallsreichtum und vor allem die Ästhetik, mit der anfangs noch im schneebedeckten Tempelhof gekämpft wurde, an die Grenzen.

Unnötig zu erwähnen, dass all dies selbst für die Szenen in der realen Welt gilt. Täter und Opfer sind klar verteilt, was es zunehmend einfacher macht, die Handlung vorherzusagen, bis ein kleiner Twist die vorgelegten Bahnen aushebeln soll – zum Preis der Plakativität. Der Prolog ist in seinem hervorragenden Schnitt das einzige Element, das aus sich selbst heraus durch und durch eine innere Komplexität im Subtext aufrecht erhält – der Rest nährt sich ausschließlich aus der Grundidee, die Phantastik Stellung halten zu lassen für das, was man nicht sieht.

Doch gerade die Anstaltssequenzen dürfen ja auf Schwarzweiß gebürstet sein. Es liegt vielmehr bei den phantastischen Sequenzen, all die Facetten des ungesehenen Tanzes in Metaphern zu kleiden und damit zu veranschaulichen, was alles zwischen den Zeilen versteckt ist – seine Erotik, seine Verletzlichkeit, seine Täuschung, seine Anmut, seine Individualität. Hier rächt es sich, einen Designer wie Zack Snyder am Ruder zu haben. Er mag mit seinem Traumfabrikat "Sucker Punch" das Regelwerk der Traumfabrik herausgestellt und alle Möglichkeiten für seine Zwecke genutzt haben, aber eines gelang ihm mit seinen Bilderfluten nicht: das wiederzugeben, was Baby Dolls Tanz ausdrücken sollte.
5/10
 

tikiwuku

Filmvisionaer
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AW: Sucker Punch

Ich stimme Blade Runner zu! Mir hat der Film auch sehr gut gefallen! :)
 

L_zu_dem_ukas

Statist
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AW: Sucker Punch

Tach, auch! ( : Es scheint zu S.P. sehr viele gute Analysen zu geben, die alle mehr oder weniger ins Detail gehen. Die meisten sind kompatibel mit meinem Interpretationsversuch, wohl auch weil dieser sich vor allem über die Meta-Ebene des Ganzen bewegt und sich so sehr in den einzelnen spannenden Kleinigkeiten verliert.

Die verschiedenen Erzählperspektiven, die 'BLADE RUNNER' anspricht hatten sich mir bisher allerdings auch noch nicht erschlossen; und beantworten dabei einige Fragen. Jetzt jedenfalls meine Interpretation, die ich damals als Kommentar zur Kritik des Filjms auf Sp-On gepostet hatte (u.A.w.g.):

Genatzt!
Über Zack Snyders 'Sucker Punch'

Zitat 'johndoe':

Was ist besser als die TV-Serie Jackass? Die Tatsache, dass Leute sich über Jackass aufregen.
Was ist besser als Sucker Punch? Die Tatsache, dass Leute sich über Sucker Punch aufregen.

Sucker Punch ist ein wunderbarer Film und hat Spass gemacht. David Kleingers spatzenhirnige Kritik hat das Vergnügen noch gesteigert, das meine ich völlig ernst. Danke Herr Kleingers!
Mit Enthusiasmus schließe ich mich an. Und Erklären ist eigentlich für Weicheier, aber ich war grad´ im Kino und bin jetzt begeistert und kann leider nicht anders:


Leicht zu formulieren: „Sucker Punch“ spielt mit den degenerierten Reflexen des von der Unterhaltungsindustrie zu einem solchen gewöhnten durchschnittlichen Film-Konsumenten und führt diesen eiskalt hinters Licht.
Vielleicht gelingt ihm das etwas zu gut - er verführt und das geradezu hinterlistig: 'Sucker Punch' entlarvt einerseits die, die sich auf ihn einlassen wollen, weil sie schlicht konsumieren möchten, und andererseits die, die sich nicht einlassen können, weil sie es nicht wollen. In ihren niedrigsten Instinkten werden beide Gruppen berührt. Während die einen sich daran nicht stören fühlen die anderen sich ordinär betatscht. Ihre Erektion aber können auch jene nicht wegdiskutieren.


Man geht in einen Film (exemplarisch „G.I. Joe“, „Transformers I - ∞ “, „Herr der Ringe“, „Die Mumie I - ∞“ , „Fluch der Karibik I – ∞“ , ...) und es spielt irgendeine Rolle: es passiert irgendetwas, es sieht gut aus, es geht um vorgeschobene hehre Ziele, es klingt gut und wenn die Inszenierung funktioniert bedeutet sie Unterhaltung. Wenn nicht ärgert man sich leise in sich hinein, trauert lakonisch um das 'rausgeschmissene' Geld und kommt eher drüber hinweg, als man denkt. Ansonsten hat sich nichts getan. Das, was im Film passiert ist fügt nichts hinzu, nimmt aber auch nichts – ist geschlossene Harmlosigkeit in Reinkultur. Denn es war alles irgendwas, es war alles Show, es war alles Imagination. Wurden die sexuellen Fantasien zu alter Männer gegenüber zu jungen Mädchen bedient, wurde nur das bedient was vorher schon da war. Wurden Gewaltfantasien aller Zuschauer bedient, wurde nur bedient was vorher schon da war. Wurde...


Es ändert sich nichts. Das bedeutet Unterhaltungsindustrie. Und wenn sich doch was tut, sind es höchstwahrscheinlich neuronale Einschreibungen in die Bereiche des Gedächtnisses, welche Informationen über neue Möglichkeiten des Konsums [von Produkten (Filmen, Speiseeis, Presse-, Kommunikations- und Hygieneartikel, Vehikel der Fortbewegung, Rauchwaren etc.)] aus dem Teil des Kinobesuchs enthalten, der vor dem eigentlichen Film statt fand.
Was im Film Dargestellte darf noch so grausam oder dramatisch oder banal sein solange es funktioniert, denn es ist nur ein Film: richtig und notwendig, bloß darunter entsteht eine Zweiteilung.


1. Ein Film der nichts ändert läuft an und aus und dann ist er einfach vorbei. In dem Moment, in dem er nicht mehr angeschaut wird ist er kaum mehr ein Gedanke und dunkle Geschichte und niemand weiß mehr was er war denn er war nie mehr als ein Film, nur leer - eine Spiegelung dessen, was es sowieso schon gibt. Die öde Welt hinter den Spiegeln bleibt sein Gefängnis. Das ist so und das ist auch nicht schlimm. Der tote Gegenstand bleibt ein toter Gegenstand bleibt ein toter Gegenstand. Niemand kann ihm wieder Leben einhauchen, denn dafür ist er nicht angelegt. Er ist angelegt tot zu sein und hat darüber hinaus kein Potenzial. Wenn man bereit ist dies hinzunehmen hatte man - mit ein wenig Glück – eine nette Zeit als man ihn schaute.


2. Ein Film der etwas ändert (solche Filme dreht zum Beispiel Zack Snyder) kann ebenfalls eine nette Zeit bereiten, aber darüber hinaus mehr als das. Er hat Potenzial, er hat Kraft, er kann anregend wirken, kann zum Gegenstand von Auseinandersetzung werden und Sichtweisen verschieben, Tugenden betonen, Paradoxien aufgreifen, weh tun, aufwiegeln, er kann wahnsinnig machen oder glücklich oder jemanden zu einem Menschen. Jedenfalls bleibt er im Gedächtnis und indem man sich mit ihm beschäftigt überstrahlt er den ersten Teil des Kinobesuchs. Das ist altmodisch und deswegen nicht postmodern, aber es ist ebenso wenig falsch.


Beide Konzepte sollte man nicht gegeneinander abwägen denn beide bergen eine gewisse Legitimität, die in ihrer Bewertung von Subjekt zu Subjekt an Gewicht verliert oder gewinnt.


Bleibt am Schluss bloß dieser Gedanke an jenes kleine Mädchen, dem imaginiert wurde es kämpfe gleichsam wenn es tanze, derweil es nur tanzt und sich währenddessen den Fantasien alter schmieriger Lustgreise ausliefert, das denkt es ginge um irgendwas, es selbst könnte irgendwas ändern, es könnte frei werden wenn es nach den Regeln einer patriarchal durchdrungenen Welt spielt, das kämpft, das Pappkameraden zerschmettert, das trivial Artefakte sammelt, das sich selbst gar opfert und letztlich nur funktioniert: auf der Bühne im Bordell, hinter der Bühne, im Behandlungstuhl, im Kinderzimmer, auf der Bühne im abgewrackten Theater, hinter staubigen löchrigen Vorhängen. Dieses Mädchen kämpft um sein Leben. Ein Leben das nicht existiert. Die Welt dieses Mädchens ist – mit ein wenig Pech – eine tote Welt in einem toten Film, der nichts anderes tut als das Substanzielle – Niedere - das allen Menschen (auch SPON-Redakteuren) gleich ist zu spiegeln und dadurch nichts ändert.

Zitat 'heinz.mann':

leichtbekleidete gutaussehende Frauen, Maschinengewehre, Katana und Samurai, Drachen Feuer und ordentlich Geballer samt massig Special Effect.
Der Film wird bestimmt unterhaltsamer als so mancher Streifen, der uns unterhalten will.
Popcorn, Bier und ein paar gute Kumpel dazu und der Abend wird ein riesen Spaß für alle.
Vielleicht wäre Zack Snyder als Boxer noch brillianter geworden, als er als Regisseur ist.


Zitat Zack Snyder:

Who honors those we love for the very life we live?
Who sends monsters to kill us and at the same time sings that we'll ever die?
Who teaches us what's real and how to laugh at lies?
Who decides why we live and what we'll die to defend?
Who chains us and who holds the key that can set us free?
It's you.
You have all the weapons you need.
Now fight!
Man könnte auch sagen: Evolve!
 
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dax

Filmvisionaer
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AW: Sucker Punch

Snyders letzte Filme haben alle eines gemeinsam: Ich schlafe dabei ein.
Hat das öde und nervige Geschwafel bei den Watchman mich in einen komatösen Schlafzustand versetzt, war es hier der absolute CGI-Overkill.
Irgendwann war es mir völlig egal ob die gegen Nazis, Orgs, Schlümpfe oder Mutter Beimer kämpfen, irgendwie war letztendlich doch alles gleich. Auch wenn die Welten prächtig ausgesehen und die Kämpfe toll choregraphiert waren, es wurde mit der Zeit einfach öde. So öde, das ich irgendwann wieder aufwachte und erstmal wieder die Stelle suchen durfte die ich noch im Wachzustand erlebt habe.
Die Story des Films passt eigentlich auf einen Bierdeckel und richtig überzeugen konnte mich nur der Anfang und der Schluß des Films.
Vielleicht dreht Snyder ja mal einen Film der einen 1. nicht totquatscht oder 2. die Augen nicht mit der immer gleichen Kost überfüttert.
Sein einziger Film, der mich überzeugen konnte, war sein Dawn of the Dead Remake, allerdings hat er auch hier eine mit seinem Zombieseugling eine total überflüssige und dämliche Variante eingefügt.
Visuell ist er top, der Rest mag ja noch werden.

6/10
 
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Pretender

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AW: Sucker Punch

Also mir hat der im Kino richtig klasse gefallen, die wechselnden Schauplätze und die tollen Kämpfe sowie der Grandiose Soundtrack haben mich in den Bann gezogen. Das war auch der erste Snyder Film, der mir von Anfang an richtig gut gefallen hat.
 

Darkknight666

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AW: Sucker Punch

Ich muss ihn mir nochmal richtig zu gemüte führen aber mir hat er sehr gut gefallen, die ganzen Locations waren klasse, das ganze Thema um die Tänze und Kämpfe fand ich persönlich total klasse.
 

crizzero

Filmvisionaer
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AW: Sucker Punch

Sein einziger Film, der mich überzeugen konnte, war sein Dawn of the Dead Remake, allerdings hat er auch hier eine mit seinem Zombieseugling eine total überflüssige und dämliche Variante eingefügt.

Hah... und das ist der einzige Film, der kein Meisterwerk ist! :D
Ich liebe seine Filme! Sie haben einen unantastbar coolen Style und zumindest seine letzten beiden durchaus Tiefgang. Allerdings muss man sich in diese Universen hineindenken und in ihnen abtauchen können.
 

Kratos666

Filmgott
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AW: Sucker Punch

Sucker Punch lief bei mir vor kurzem in einer kleinen geselligen Runde, ich dachte eigentlich das der Film da eher untergehen wird, aber weit gefehlt.
Die ganze Bande saß gebannt vor dem TV, es gab kein Gelächter, gelabere oder ähnliche störende Geräusche.
Allein das ist bei einem Film dieses Genres schon etwas sehr seltenes.
Eine umfassendere Kritik geb ich auch noch ab, aber vorher will ich ihn mir nochmal ganz alleine und in absoluter Ruhe anschauen.
Eins steht aber für mich jetzt schon fest, Sucker Punch ist ein absolutes Highlight und einfach ein unvergessliches Erlebnis für Augen und Ohren.
Nie hat mich ein Soundtrack mehr gepackt und hat perfekter zur jeweiligen Situation gepasst wie bei diesem Film.
Von mir gibt es vor ab schon mal eine (10+/10)
Was mich aber mal noch interessieren würde ist, wie ihr die Rolle des alten Mannes interpretiert?
Er war der einzig gute Männliche Charakter, kam in allen Traumwelten und der Realität vor.
Und ich frag mich die ganze Zeit schon, welche Funktion der hatte.
 

crizzero

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Eins steht aber für mich jetzt schon fest, Sucker Punch ist ein absolutes Highlight und einfach ein unvergessliches Erlebnis für Augen und Ohren.
Nie hat mich ein Soundtrack mehr gepackt und hat perfekter zur jeweiligen Situation gepasst wie bei diesem Film.
Von mir gibt es vor ab schon mal eine (10+/10)

So schöne Worte von dir... ich bin baff! Schön, dass dir der Film so gut gefallen hat. Auch ich gebe hier natürlich 10/10. :)

Was mich aber mal noch interessieren würde ist, wie ihr die Rolle des alten Mannes interpretiert?
Er war der einzig gute Männliche Charakter, kam in allen Traumwelten und der Realität vor.
Und ich frag mich die ganze Zeit schon, welche Funktion der hatte.

Tja, vielleicht eine Art erdachte Vaterfigur für die Mädchen, insbesondere für Baby Doll, die nur unter dem Stiefvater leiden musste. Er ist immer zuversichtlich, gibt gute Ratschläge und vertraut auf die Talente der Mädchen. Er ist für mich jedenfalls keine reale Figur.
Am Ende, als er als Busfahrer Sweet Pea abermals hilft und in die Freiheit (oder ins Paradies) fahren will, überschneiden sich meines Erachtens die bisher getrennt voneinander präsentierten Erzählebenen. Vielleicht ist das auch ein Anzeichen dafür, dass Sweet Pea jetzt eigentlich von den Polizisten geschnappt wurde und sich dann nur noch in eine letzte Fantasie gerettet hat, in der ihr wieder die weise Vaterfigur erscheint und alles gut wird. Das ist für mich jedenfalls kein richtiges Happy End, nicht mal für Sweet Pea.
 
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kelte

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AW: Sucker Punch

genauso ist es auch mit dem Ende und das ist das Fantastische an diesem Film :hoch:
im Grunde ein wilder Ritt in zwei Welten eines Menschen und auf gleicher Stufe wie Shutter Island oder eben der grossartige Pan im Finale.
Besser kann so ein Film, in diesem Stil mit derartigem Thema einfach nicht verfilmt werden.
Nach 300 hat Snyder sich Geistig von Miller erholt und erzählt endlich verdammt gute Geschichten.
 

crizzero

Filmvisionaer
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Ich könnt euch gar nicht vorstellen, wie gut es tut, wenn man als Snyder-Fan sowas von Leuten liest, die "300" so furchtbar schlecht fanden. Ich erkenne an diesem mythologischen Style-over-substance-Meisterwerk nach wie vor keinen Fehler, da ich auf dieses Zeug einfach stehe, aber gut. Dass man nun aber stellenweise die Storytiefe der letzten beiden Filme zu schätzen weiß, freut mich wirklich sehr.
 

Count Dooku

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AW: Sucker Punch

Ich fand den Film interessant. Allerdings auch teilweise anstrengend.
Blade Runners Aussage bezüglich der Ärztin kann ich aber nicht teilen. Imo Gorski ist in der realen Welt zwar die Chefin, allerdings haben die Pfleger die Macht über die Mädchen. In der Bordell-Welt wird sie deswegen als Blues Untergebene dargestellt weil Sweet Pea wahrscheinlich sie nicht als Chefin sehen.
 

deadlyfriend

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AW: Sucker Punch

Sucker Punch

Meine BD wurde leider ohne Controller geliefert, aber zum Glück hatte das Game auch eine Automatikfunktion, bei der man jemanden beim durchsspielen zusehen konnte.

Der Prolog war wirklich sehenswert und lies auf eine ungewohnte Spieltiefe schließen. Der Score sogar hervorragend, wobei ich dort zu Anfang mehr erkannt habe als letzendlich war. Ich dachte Zack Snyder benutzt absichtlich erstmal nur Coverversionen um Realität (Original) und Fantasie (Coverversion) zu unterscheiden. Bei Björk wusste ich dann, das ich ihm nicht hätte soviel zutrauen sollen.
Danach geht es weiter munter abwärts. Die Themen "Missbrauch in einer psychatrischen Anstalt" und "Zwangsprostitution" wurden ja hier mal richtig toll umgesetzt. Mit Eye-Candy und Schokoguss versehen, freut man sich richtig wenn es dem Opfer gerade schlecht geht. Natürlich ist die Absicht dahinter völlig klar, aber ganz so wunderschön, hätte man die Flucht aus der Realität jetzt auch nicht inszenieren müssen.
Handwerklich ist das Spiel natürlich schön programmiert, aber ein bißchen mehr Handlung hätte es schon sein dürfen. Auch die Mischung zwischen lockerer, fluffiger Fantasy-Welt und Realität, war für die Kenraussage der Show völlig unbrauchbar. Irgendwann hat man nämlich mit den Mädels nicht mehr mitgefiebert.
Spannung war also keine gegeben und somit ist das Spiel nur im Grunde für Fans von CGI-Porno interessant. Das ernsthafte Ende passte eben nur nicht mehr in die Haupthandlung. Wieder einmal wäre weniger, definitiv mehr gewesen.
 
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dax

Filmvisionaer
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AW: Sucker Punch

Sucker Punch

Meine BD wurde leider ohne Controller geliefert, aber zum Glück hatte das Game auch eine Automatikfunktion, bei der man jemanden beim durchsspielen zusehen konnte.

:lol:
Das passt wie die Faust aufs Auge!:hoch:
Ich hab mal diesen Satz als Zitat genommen, welcher jedoch stellvertretend für Deine komplett gelungene Kritik steht.
Besser kann man es kaum formulieren.
 

Despair

Filmvisionaer
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Ich dachte Zack Snyder benutzt absichtlich erstmal nur Coverversionen um Realität (Original) und Fantasie (Coverversion) zu unterscheiden. Bei Björk wusste ich dann, das ich ihm nicht hätte soviel zutrauen sollen.

Benutzt er nicht die rockige Version von Skunk Anansie? Das wäre dann zumindest 'ne halbe Coverversion. :D
 
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