Die Nacht des Jägers

Die wilde 13

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Die Nacht des Jägers


Kurz vor seiner Verhaftung nimmt ein verzweifelter Familienvater seinem ca. 11 jährigen Sohn den Eid ab,das Versteck seines geraubten Geldes niemals zu verraten und seine kleine Schwester mit dem Leben zu verteidigen. Im Knast erfährt der Massenmörder Harry Powell (Robert Mitchum) - er sitzt nur wegen einer Bagatelle kurzfristig ein - von dem Geld,ohne jedoch das Versteck zu kennen.Nachdem er entlassen wird,macht er sich als Wanderprediger getarnt auf,um das Geld zu holen...

Charles Laughton einzige Regiearbeit fällt vor allem durch eine besonders eindrucksvolle Bildsprache auf.Der in S/W inszenierte Film besticht zum einem durch starke Kontraste,Silhouetten und Schatten,die an alte Stummfilmklassiker wie z.B. Murnau's Nosferatu erinnern.Beispeilhaft dafür die Szene im Schlafzimmer unterm Dach,das eher einer Kathedrale gleicht.Perfekt.Auch der Moment,als die Kinder Powell am Horizont nur als Schattenriss auf dem Pferd erkennen können,erzeugt eine unheimliche Stimmung.Ein geniales Bild !!

Ein weiteres Stilmittel sind die Tiere,die bei der Flucht der Kinder immer in das Bild hineinmontiert wurden.Die aus der Fabel oder Märchen bekannten Motive lassen erkennen,ob die Kinder noch in höchster Gefahr (Spinne) oder in Sicherheit (Kaninchen) sind.Sehr beeindruckend.Mitchum spielt diesen wahnsinnigen Harry Powell,der sich für seine Taten von Gott berufen fühlt,äußerst eindringlich und nuanciert.Ihm gegenüber steht die brave Mutter (Shelley Winter) der Kinder,die wie die tumbe und bigotte Dorfgemeinschaft dem Schein des vermeintlichen Gottesmannes erliegt.Erst mit der Witwe Rachel(Lillian Gish),die die Kinder aufnimmt,bekommt Powell einen Gegner,der ihm gewachsen ist.

Da der Film seinerzeit ein Reinfall war,gab Laughton die Regiearbeit wieder auf. Sehr bedauerlich,denn seine Bildsprache und dieser Mix aus Thriller,Drama,Märchen und Horror macht unheimlich viel Spaß.

9/10
 

Eclipsed

Filmgott
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AW: Die Nacht des Jägers

Sehr schöne Kritik! :)
Ein absoluter Klassiker des film noir! Womit ich mich nie anfreunden konnte, ist das Schrotflinten-Ende...das war mir zu sehr "deus-ex-machina"-mäßig! Bis zu diesem Zeitpunkt gibt aber massenhaft Bilder, die sich auf ewig in mein Gedächtnis gebrannt haben! Neben der von dir erwähnten Szene im Schlafzimmer, ist das v.a. Robert Mitchum am Gartenzaun (Love/Hate) und die Leiche im Fluss....
 

deadlyfriend

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AW: Die Nacht des Jägers

Ich fand den ebenfalls klasse, wobei mich die ein oder andere Handlungsweise etwas gestört hatte. Der Film hat sich durch seine Bilder aber absolut eingebrannt. Besonders die erwähnte Szene auf dem Pferd im Hintergrund und auch die verschiedenen Tier/Märchen Stationen waren äußerst sehenswert. Love/Hate wird ebenfalls immer in Erinnerung bleiben.

Schade, das Charles Laughton nur diesen einen Film abgeliefert hat. Als Schauspieler habe ich ihn ebenfalls gerne gesehen. Wer weiß was der noch so gedreht hätte, da mir die Machart des Films ungemein zugesagt hatte.
 

Agent Orange

Tonmeister
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AW: Die Nacht des Jägers

Charles Laughton einzige Regiearbeit fällt vor allem durch eine besonders eindrucksvolle Bildsprache auf.

Pick ich mir mal so raus aus deiner tollen Kritik. Da wurde wirklich nicht gegeizt, eine tolle Atmosphäre die da größtenteils aufgebaut wurde :hoch:
An manchen Stellen fand ich es fast schon zu übertrieben, als Beispiel nehme ich mal die Szene in der Powell mit ausgestreckten Armen den Kindern auf der Kellertreppe hinterher rennt. Ist imho gerade noch an der Grenze zum Slapstick, überspitzt ausgedrückt.
Aber generell hatte der Film viele Bildgewaltige Szenen zu bieten die vor Metaphern nur so strotzten. Da gab es eine Szene zum Ende, bei der die neue Mutter mit "ihren" Kindern in der Stadt entlangläuft. Sie vorne als das Oberhaupt und die zu beschützenden Kinder im Entenmarsch hinterher, Großartig :hoch:

...das war mir zu sehr "deus-ex-machina"-mäßig!

Ich gestehe, ich stehe auf dem Schlauch :o

Schade, das Charles Laughton nur diesen einen Film abgeliefert hat. Wer weiß was der noch so gedreht hätte, da mir die Machart des Films ungemein zugesagt hatte.

Finde ich auch, für ein Erstlingswerk fand ich den überaus stark, da wären bestimmt noch einige Perlen gefolgt.

Woran ich beim Ansehen des Filmes immer wieder denken musste waren die Simpsons, genauer gesagt an Tingeltangel(Sideshow)-Bob. Powell hat mich einfach extrem an ihn erinnert, seine eloquente Art mit dem sich abwechselnden Wahnsinn, passt wie die Faust auf´s Auge. Kann natürlich auch sein dass "Cape Fear" sowie die dazu passende Simpsons-Folge mich unterbewusst beeinflusst haben ;)
 

2moulins

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AW: Die Nacht des Jägers

Kann gar nicht verstehen, dass ich von diesem Film aus dem Jahre 1955 noch rein gar nichts wahrgenommen hatte, bis ich in den letzten Wochen ab und an hier im Forum Notiz davon nahm, dass das offensichtlich ein guter Film ist. Die Bemerkungen hier in den KK habe ich gerade erst gelesen, nachdem ich vorhin den Film auf arte sah.....

Fand das Werk wirklich interessant, noch dazu für dieses Entstehungsjahr. Insbesondere die vielen interessanten Kamera- und Bild-"Besonderheiten" fielen mir positiv auf. Scherenschnittartige Bilder am Horizont, Licht- und Schattenspiele, die Tiere am Ufer während der surreal anmutenden Fahrt der Kinder im Boot. Dazu diverse Gesänge, schon bei der Titelsequenz angefangen.... Robert Mitchum habe ich so auch noch nicht gesehen, außer vielleicht nochmal ähnlich in "Ein Köder für die Bestie". Manche Verhaltensweisen der Personen muten etwas unnatürlich an, z.B. das pubertierende Mädchen, oder die Art, wie der Prediger schreit, wenn er 'mal was abbekommt. Das ist bestimmt nicht jedermann's Sache.

Die Deutung der Tiere, wie sie die wilde 13 beschreibt, finde ich höchst interessant. Charles Laughton hat hier wirklich etwas Besonderes geschaffen, was seiner Zeit voraus war. Dass z.B. die Tattoos auf den Fingern, die man ja mittlerweile schon in vielen neuen Filmen gesehen hat, hier ihren Ursprung hatten, ist so bemerkenswert, wie der dargestellte Kampf zwischen Gut und Böse als linke und rechte Hand Gottes bzw. des Teufels.
 

deadlyfriend

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AW: Die Nacht des Jägers

Fand das Werk wirklich interessant, noch dazu für dieses Entstehungsjahr. Insbesondere die vielen interessanten Kamera- und Bild-"Besonderheiten" fielen mir positiv auf. Scherenschnittartige Bilder am Horizont, Licht- und Schattenspiele, die Tiere am Ufer während der surreal anmutenden Fahrt der Kinder im Boot. Dazu diverse Gesänge, schon bei der Titelsequenz angefangen.... Robert Mitchum habe ich so auch noch nicht gesehen, außer vielleicht nochmal ähnlich in "Ein Köder für die Bestie". Manche Verhaltensweisen der Personen muten etwas unnatürlich an, z.B. das pubertierende Mädchen, oder die Art, wie der Prediger schreit, wenn er 'mal was abbekommt. Das ist bestimmt nicht jedermann's Sache.

Ich bin auch immer noch beeindruckt und habe dazu viele unglaubliche Bilder im Kopf. Die Fahrt im Boot ist immer noch unbeschreiblich klasse und sucht Seinesgleichen. Love/Hate werde ich ebenfalls nie wieder vergessen!

Die Deutung der Tiere, wie sie die wilde 13 beschreibt, finde ich höchst interessant. Charles Laughton hat hier wirklich etwas Besonderes geschaffen, was seiner Zeit voraus war. Dass z.B. die Tattoos auf den Fingern, die man ja mittlerweile schon in vielen neuen Filmen gesehen hat, hier ihren Ursprung hatten, ist so bemerkenswert, wie der dargestellte Kampf zwischen Gut und Böse als linke und rechte Hand Gottes bzw. des Teufels.

Ja, die Deutung von unserer Ente war schon absolut klasse. :hoch:

Robert Mitchum ist seine Rolle, laut Wikipedia Eintrag, wohl ziemlich an die Nieren gegangen und er konnte wohl erst Jahre später darüber sprechen.
Sein Spiel werde ich aber auch nie mehr aus dem Hirn bekommen. Ich fand ihn absolut unheimlich.
 

Firefly

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AW: Die Nacht des Jägers

Die wilde 13 bringt es mit der Bildsprache auf den Punkt.
Die Tiere, welche zunächst wilkürlich eingeblendet werden, sind sehr symbolhaftig.
Das Kaninchen, welches von der Eule beobachtet wird, und dann im Angriff ausgeblendet wird - einfach gigantische Bilder.
ebenso wie schon gesagt, die Szene seiner Frau, bevor er sie umbringt, die Licht und Schatten sehen aus, als hätte sie einen Heiligenschein. Nicht so abwegig, den der ganze Film hat ja einen religiösen " Stich ", schon das Gespräch im Auto mit Gott ist genial in Szene gesetzt.
Aber auch die Bilder der Frau im Wasser sind nicht mehr aus dem Kopf zu bekommen.

Charles Laughton hat hier wirklich einen zutief bedrückenden, beängstigenden Film abgeliefert, welcher noch lange nachwirkt, Die Leistung voon Mitchum ist gigantisch.

Solche Filme könnten heute nicht mehr gedreht werden !
 

Willy Wonka

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AW: Die Nacht des Jägers

Nachdem sehr häufig in meinem Filmwissenschaftsseminar auf diesen Film verwiesen worden ist und er als ein gelungenes Beispiel für die Ästhetik eines Schwarzweißfilms und einer sehr guten düsteren Atmosphäre herbeizitiert worden ist, wurde es langsam Zeit, dass ich mir auch endlich diesen Film aus meiner United Artists Kollektion ansehe.
Doch mein Urteil fällt nicht durchweg positiv aus, denn ich habe bei dem Film aus qualitativer sowohl Licht als auch Schatten gesehen. Die Optik und Atmosphäre des Films ist großartig und auch die gewählten Perspektiven und die Bildkadrierung tragen zum düsteren Grundinhalt/-thema des Films bei und lassen mich in den Film und der Geschichte versinken. Doch leider wurde ich immer wieder aus der Stimmung des Films rausgeworfen, denn viele Handlungen und Aktionen sind für mich nicht nachvollziehbar. So erfolgt die zweite Hochzeit meiner Meinung nach viel zu schnell und der Zuschauer wird im Dunkeln gelassen, wie viel Zeit seit dem Tod ihres ersten Mannes überhaupt vergangen ist. Das Geld als MacGuffin des Films zu verwenden, hat auch seine Schattenseiten, denn wieso geben die Kinder Harry Powell nicht einfach das Geld? Dadurch wären sie erst einmal außer Gefahr, denn es wurde deutlich, dass Powell wirklich nur am Geld Interesse hatte und mit dem Geld haben die Kinder bislang auch noch nichts gemacht außer es mit sich herumzutragen. Weiterhin ist für mich ein kleinerer Kritikpunkt, dass die Kinder so gut wie keine Hilfe ersucht haben, was in Anbetracht der Lage natürlich erst einmal merkwürdig ist, aber dieses lässt sich wenigstens noch gut psychologisch erklären. Anderseits haben die beiden Kinder beide Eltern verloren und dennoch baut der Film mit seiner fröhlichen Musik immer wieder eine Heile Welt auf.

Genau wegen diese Ambivalenz finde ich es sehr schwer diesen Film zu bewerten. Aus inszenatorischer Sicht ist für mich der Film ganz oben anzusiedeln, denn die expressionistische Bildsprache ist großartig und zum Beispiel die Montage zwischen der Unterhaltung der Frauen, dass die Alleinerziehung der Kinder ohne einen Mann nicht funktioniere und der Ankunft Harry Powells mit dem Zug erzeugt eine enorme Spannung. Leider sind für mich ein paar Aspekte einfach nicht nachvollziehbar gewesen und mindern die Genuss den Films.
 
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Firefly

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AW: Die Nacht des Jägers

Das Geld als MacGuffin des Films zu verwenden, hat auch seine Schattenseiten, denn wieso geben die Kinder Harry Powell nicht einfach das Geld? Dadurch wären sie erst einmal außer Gefahr, denn es wurde deutlich, dass Powell wirklich nur am Geld Interesse hatte und mit dem Geld haben die Kinder bislang auch noch nichts gemacht außer es mit sich herumzutragen.
Kann mich dunkel erinnern :
War das nicht das Versprechen des Jungen zu seinem Vater, am Anfang es niemanden zu geben und immer zu verstecken ?
 

Willy Wonka

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AW: Die Nacht des Jägers

Kann mich dunkel erinnern :
War das nicht das Versprechen des Jungen zu seinem Vater, am Anfang es niemanden zu geben und immer zu verstecken ?

Ja, was ich auch zu Beginn vollkommen verstehen kann, aber nachdem die Mutter auf mysteriöse Weise verschwunden ist und Powell schon seine aggressive Seite gezeigt ist, würde ich nicht länger das Geheimnis bewahren, sondern ihm das Geld geben, weil er doch damit unnötig das Leben seiner Schwester und sein eigenes Leben gefährdet
 
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Firefly

Filmvisionaer
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AW: Die Nacht des Jägers

Ja, was ich auch zu Beginn vollkommen verstehen kann, aber nachdem die Mutter auf mysteriöse Weise verschwunden ist und Powell schon seine aggressive Seite gezeigt ist, würde ich nicht länger das Geheimnis bewahren, sondern ihm das Geld geben, weil er gefährdet doch damit unnötig das Leben seiner Schwester von sich selbst.
Vielleicht würde er damit aber seinen Vater enttäuschen, und das ist vielleicht schlimmer als das Wohl seiner Schwester, damals waren noch andere Zeiten ?
Kann es mir nur so vorstellen
 

Willy Wonka

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AW: Die Nacht des Jägers

Vielleicht würde er damit aber seinen Vater enttäuschen, und das ist vielleicht schlimmer als das Wohl seiner Schwester, damals waren noch andere Zeiten ?
Kann es mir nur so vorstellen

Wobei der Vater ihm auch auftrug, dass er sich um seine Schwester kümmern sollte. ;)
 

Eclipsed

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AW: Die Nacht des Jägers

Mir reichte die unendliche Loyalität des Sohns zum Vater für dessen Umgang mit dem Geld! Habe leider keine Zeit...evt. führe ich das heute Abend weiter aus!

Immerhin findest du, Willy, das mise en scène so beeindruckend wie ich...alleine diese drei Shots sind legendär:
 

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Willy Wonka

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AW: Die Nacht des Jägers

Mir reichte die unendliche Loyalität des Sohns zum Vater für dessen Umgang mit dem Geld!

Manchmal stören mich diese Aspekte bei Filmen auch nicht, aber dieses Mal hat es mich wirklich vom Film abgelenkt. Und sonst werden diese Aspekte der Nachvollziehbarkeit oder der Logik einer Handlung meist nur bei aktuellen Filmen kritisiert und bei älteren Filmen und Klassikern wird darüber hinweggesehen - so kommt es mir auf jeden Fall oft vor.

Immerhin findest du, Willy, das mise en scène so beeindruckend wie ich...alleine diese drei Shots sind legendär:

Ja, diese drei Bilder sind wirklich großartig komponiert und ich könnte mir diesen Film auch niemals in Farbe vorstellen. Schwarzweiß hat für mich eine gewisse Ästhetik, welcher sich von unseren realen Umwelt unterscheidet und dadurch vor allem in künstlerischer Hinsicht überzeugen kann.
 

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AW: Die Nacht des Jägers

Manchmal stören mich diese Aspekte bei Filmen auch nicht, aber dieses Mal hat es mich wirklich vom Film abgelenkt. Und sonst werden diese Aspekte der Nachvollziehbarkeit oder der Logik einer Handlung meist nur bei aktuellen Filmen kritisiert und bei älteren Filmen und Klassikern wird darüber hinweggesehen - so kommt es mir auf jeden Fall oft vor.



Vielleicht liegt es aber auch an der heutigen Gesellschaft und Sichtweise. Ich persönlich kann das Verhalten des Jungen nachempfinden. Ein Wort ist ein Wort und das wird nicht gebrochen. Das war früher ein wesentlich höher eingeschätzter Ehrenkodex. Da stand ein gegebenes Versprechen über Allem. Heute brauchst du zwei Unterschriften und doppelte Ausfertigung. Wenn früher eine Frau beispielsweise einen Ehevertrag verlangt hätte, wäre das nicht sonderlich gut angekommen. Für was auch, sie hat ihm ja das Wort gegeben. Das reichte!
 

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Vielleicht liegt es aber auch an der heutigen Gesellschaft und Sichtweise. Ich persönlich kann das Verhalten des Jungen nachempfinden. Ein Wort ist ein Wort und das wird nicht gebrochen. Das war früher ein wesentlich höher eingeschätzter Ehrenkodex. Da stand ein gegebenes Versprechen über Allem. Heute brauchst du zwei Unterschriften und doppelte Ausfertigung. Wenn früher eine Frau beispielsweise einen Ehevertrag verlangt hätte, wäre das nicht sonderlich gut angekommen. Für was auch, sie hat ihm ja das Wort gegeben. Das reichte!

Genau das ist der Punkt! Des Weiteren war der Respekt, die Treue oder, wie ich bereits schrieb, die Loyalität zu Authoritätspersonen, gerade zu Eltern, damals viel stärker ausgeprägt...
 

deadlyfriend

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Genau das ist der Punkt! Des Weiteren war der Respekt, die Treue oder, wie ich bereits schrieb, die Loyalität zu Authoritätspersonen, gerade zu Eltern, damals viel stärker ausgeprägt...


Natürlich! Viele Eltern wurden damals auch noch mit "Sie" angeredet. Der Respekt zu Erwachsenen war ein völlig anderer. Deshalb muss man das Verhalten auch im Kontext der Zeitepoche betrachten. Man wundert sich in älteren Filmen ja auch nicht darüber, das ständig geraucht wird. Es war eben nunmal so.
 

Willy Wonka

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Selbstverständlich. Diese Dinge sind mir bewusst, aber in diesem Fall geht es um Leben und Tod und einer Extremsituation und nicht irgendeine Lappalie.
 
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