AW: Inception
ich hätte mir eigentlich denken können, daß ich eine welle lostrete...
Also ich habe von M:I damals jede Folge gesehen, aber diesen Vergleich finde ich an den Haaren herbeigezogen.
dann hast du offenbar nicht besonders aufmerksam geschaut.
in der serie gibt es genügend episoden, in denen man mithilfe von drogen, bühnenshows, hypnose u.ä. einen "kunden" durch allerlei zusätzliche psychologische tricks und kniffe (bisweilen hart an der schmerzgrenze, geb ich zu) alternative wirklichkeiten vorgespielt und in die gewünschte richtung gelenkt hat, so daß er am ende oben für unten hielt. da wurden mafiosi bekehrt, nazis enthüllt, geheimcodes herausgefunden oder halt sonstiges gedankengut gesät, das dem auftraggeber gerade in den kram paßte. im falle von "M:I" die regierung, bei "inception" halt ein mächtiger wirtschaftshorst. da keine "inspiration" zu sehen, ist schon ziemlich tomaten-auf-den-augen. :p
vom verkleidungskünstler ganz zu schweigen. bei "M:I" meist Rollin Hand (Martin Landau), wenn auch durch masken, während der "inception"-typ sich mal eben Tom Berengers gesicht herträumt, um scarecrow zu täuschen. ist natürlich auch von mir an den haaren herbeigezogen.
Denn den gleichen Vorwurf könnte man auch M:I machen, denn dieses "wählen sie ihr Team aus" gab es schon weit früher in so manchem Hollywood-Film.
war ja auch nur ein punkt, den ich mir allgemein herausgepickt habe. sicher nichts neues, nur warum hat sich Nolan dann nichts besseres einfallen lassen, als Cobb durch die halbe welt zu schicken, um seine kollegen anzuheuern? aber vielleicht hatte ich ja auch nur ein kleines descha-wupp-dich.
Und aus der Perspektive betrachtet ist es auch fast unmöglich heute einen Film zu drehen ohne Szene der man nicht einen "das ist ja nachgemacht"-Vorwurf machen kann. Denn irgendwie war irgendwo in einem Film oder einer Serie so gut wie jede Szene in solcher oder ähnlicher Art schon mal vorhanden.
nichts anderes habe ich behauptet, nur war es eben für mich bei "inception" kein vages gefühl, daß ich konstellation XYZ mal "irgendwo" gesehen habe, sondern ich konnte noch während des sehens, ohne groß drüber nachzudenken, sofort mit dem finger drauf zeigen.
Und den Satz
"wissen Sie noch, wie Sie hierhergekommen sind?" kenne ich aus dutzenden Arztserien, da hat also auch dein guter Dr.House schon geklaut. Ist nämlich eine typische Arztfrage, auch in der Realität.
da mißverstehen wir uns. bin wahrlich kein großer "House"-gucker, aber zufällig habe ich da mal eine episode gesehen, in der House im koma lag, oder angeschossen war oder einen drogenkollaps oder so etwas hatte (weiß es wirklich nicht mehr genau). jedenfalls läuft er mit seinem kumpel (Wilson?) im krankenhausflur herum und unterhält sich mit ihm. wenig später gibt es einen ganz normalen szenenwechsel, und House ist in einem treppenhaus oder etwas ähnlichem. und er stellt sich die frage, wie er dorthin gekommen ist, da er sich nur daran erinnern kann, eben noch woanders gewesen zu sein. einen schnitt später hat er sich von A nach B "bewegt", nur der weg dorthin fehlt. und genau daran wurde ihm klar, daß er einen traum, eine halluzination oder weiß der geier hat.
genau dasselbe in "inception", nichtmal am dialog hat sich etwas geändert. wieder kein ungenaues "kenne ich irgendwie", sondern ein konkretes "das hab ich bereits gesehen, und zwar genau dort."
ich sag doch nicht, daß "inception" ein mieser film ist (und selbst wenn, wäre nichts daran auszusetzen), sondern einfach nur, daß sich Nolan mehr als freizügig bei allerlei vorbildern bedient. das KANN man gar nicht übersehen. ob er dies bewußt tat oder einfach nur auf dieselben ideen wie Bruce Geller vor 50 jahren gekommen ist, weiß ich freilich nicht. vielleicht ist es ja wirklich nur zufall, aber
mich hat das nunmal extrem gestört, von echten logiklöchern ganz zu schweigen, die man sich nicht fortreden kann.