Das Mädchen Irma La Douce
Paris jenseits der Touristenattraktionen. Der überkorrekte Flic Nestor Patou (Jack Lemmon) verliebt sich in das süße Freudenmächen Irma La Douce (Shirley MacLaine). Da einerseits sie ihre Berufung nicht aufgeben will und er andererseits vor Eifersucht brodelt, ensteht alsbald ein Verwirrspiel, bei dem nicht alle den Durchblick behalten...
Billy Wilder inszenierte diese zur damaligen Zeit durchaus frivole Komödie mit viel Witz und Esprit, auch wenn am Ende etwas die Luft ausgeht und es gelegentlich ins Alberne ausufert. Da macht sich die doch recht lange Laufzeit von 137 Min. negativ bemerkbar. 15 Min. weniger hätten dem Film gutgetan.
Nichtsdestotrotz macht das Zuschauen eine Menge Spaß. Das humorvolle Zusammenspiel von Lemmon und MacLaine macht jederzeit Laune, skurrile Nebenfiguren wie den Inspektor Lefevre oder den Wirt Moustache (Lou Jacobi), der einen köstlichen Running-Gag in Gang hält, bevölkern liebenswert die Szenerie, die vollkommen im Studio gedreht wurde. Die Häuser im Hintergrund sind jederzeit als Kulissen oder Matte-Painting zu erkennen, aber das hat durchaus Charme. Die Lebensfreude in diese Pariser Viertel ist immer spürbar und entlädt sich u.a. in einer schönen Tanzszene, in der Irma und ihre horizontalen Kolleginnen auf den Tischen tanzen.
Wilder gelingt hier eine schöne (Romantik)Komödie mit dem Herzen am rechten Fleck. Es hätte auch ein schönes Musical werden können, aber das ist eine andere Geschichte...
7/10