Soul Kitchen

George Lucas

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Ort
Nördlich von Paris
Filmkritiken
3
SOUL KITCHEN

Film:
Zinos betreibt eine Kneipe im heruntergekommenen Industriegebiet des Hamburger Stadtteils Wilhelmsburg. Im Soul Kitchen steht zwar Essen für die Seele auf der speckigen Speisekarte, aber der Kartoffelsalat kommt aus dem Eimer, die Pizza aus der Tiefkühltruhe des Supermarktes und die fettigen Fischstäbchen direkt aus der Friteuse auf den Tisch. Als Zinos Freundin nach China ausreist, um einen neuen Job anzunehmen, sein Bruder (Moritz Bleibtreu) aus dem Knast kommt und das Gesundheitsamt ihm die Kneipe schließen will, bekommt er auch noch Probleme mit seinen Bandscheiben, seinem neuen Sternekoch Shayn und dem Finanzamt...
Fatih Akin schuf mit dieser hinreißend, kleinen Komödie eine Liebeserklärung an die Subkultur der Stadt Hamburg. Neben vielen bekannten Location in St. Pauli und Altona ist sogar meine Lieblingsbar im Schanzenviertel kurz zu sehen (Dual Bar). Die Darsteller hatten sichtbar viel Spaß bei den Dreharbeiten. Der soulig/rockige Soundtrack ist allein für sich schon hörenswert und trägt viel zur positiven Atmosphäre des Films mit bei.
9/10 Punkte

Bild:
Der scharfe 1,85:1-Transfer schält auch in den dunklen Szenen noch feine Details heraus. Ab und an grießelt es in den wenigen schlecht ausgeleuchteten Außenaufnahmen sichtbar. Der Kontrast und die Farbsättigung wurden der Stimmungslage der Story angepasst. So kommt das Hamburger Schmuddelwedder ebenso glaubwürdig rüber wie die auf hochglanz polierte Abschlussszene und das lecker zubereitete Essen im Soul Kitchen.
8/10 Punkte

Ton:
Der Dolby Digital 5.1 Ton überzeugt themenbedingt mit einer tollen Sprachverständlichkeit und einer breiten Stereofront. Immer wieder lösen sich die Dialoge vom Center und folgen den Protagonisten über die breite Bühne. Umgebungsgeräusche von der Straße und aus dem Soul Kitchen klingen hingegen wenig spektakulär, sorgen aber für eine angenehme und unaufdringliche Räumlichkeit. Während der zahlreichen Musikstücke läuft nicht nur der Subwoofer zur Hochform auf (Disco-Szene im "Übel und Gefährlich"), auch die Instrumente der Musiker verteilen sich über sämtliche Lautsprecher. So erzeugen die Gitarren, Drumms und Backgroundsänger tolle Splitsurroundeffekte - und der Zuschauer wähnt sich mittendrin im Soul Kitchen.
7/10 Punkte

Fazit:
Hinreißender Gute-Laune-Film, der abseits der üblichen Tourisehenswürdigkeiten spielt und eine Liebeserklärung an die Hamburger Subkultur darstellt. Die gute Bild- und Tonqualität sind lobenswert. Vor allem der soulig-schwingende Soundtrack trägt viel zur positiven Atmosphäre mit bei.
 
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