A Hole In My Heart

TheBjoern

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AW: A hole in my heart

A hole in my heart

Dieser 94-minütige Film aus Schweden vom Regisseur Lukas Moodysson, zeigt vier Protagonisten in einem kleinen heruntergekommenen Apartment. In diesem Apartment wohnt ein Vater mit seinem 17 jährigen Sohn. Doch zwei weitere Personen sind in diesen vier Wänden dauerhaft anwesend. Es handelt sich um Geck - einen guten Freund des Vaters und Tess - die ungefähre Mitte 20 Jahre jungen Frau. Der Grund ihrer Anwesenheit sind die Pornodrehs des Vaters, die er in seiner Wohnung abhält, um vermutlich seinen Lebensunterhalt zu finanzieren. Aber darauf kommt es gar nicht an.

Den Kosmos den man hier zu sehen bekommt ist enorm eingeschränkt. Der Schauplatz der Wohnung wird so gut wie nie verlassen und die Inszenierung setzt dabei auf einen dokumentarischen Stil a la „Big Brother“ nur viel näher und klaustrophobischer am Geschehen. Der Film stellt sich schmutzig, pervers, verstörend und depressiv da und zeigt einem Material das nur schwer zu verdauen ist.
Sicherlich könnte jetzt der ein oder Andere in diesem Film Dinge hinein interpretieren, wie exemplarisch die dargestellte innere Leere der Charaktere, oder so.Allerdings hört an dieser Stelle auch mein Kunstverständnis für solche Filme auf. Während ein Gasper Noe mich mit seinen verstörenden Visualisierungen noch maßlos begeistern kann - so stelle ich fest, dass nicht jeder „Dahergelaufene“ irgendwelche Scheiße filmen kann und sie dann als kunstvolles Werk zu präsentieren.
Ich bin für viele Filme offen, aber habe ich Grenzen was meinen Geschmack betrifft und diese sind mit diesem Film erreicht worden. Es ist auch gut Grenzen zu haben, denn sonst frage ich mich wo es sonst enden sollte. Interpretationsarbeit könnte man auch bei inszenierten Kinderpornos leisten, nur sollte ein solcher Film darauf hin anerkannt werden, nur weil jemand darin etwas „erkennt“?

2/10 (die zwei Punkte gibt es für die Musik, die mir sehr gefiel)

Extra:
A second hole in my heart
Hierbei handelt es sich um ein 16-minütigen Mitschnitt vom Dreh des oben genannten Films, indem eine Diskussion zwischen den Schauspielern und dem Regisseur entbrannte. Da es anscheinend kein Drehbuch gab und die Anweisungen an den Schauspielern lediglich ein "macht mal irgendwas" war, unterstützt das meine Vermutung, dass hier nicht wirklich etwas großes geboten wird und der Film sich ganz hinterhältig zwischen den Größen von Noe einreihen möchte. Denn schließlich kann man ja immer irgendein Mist in das Gesehene hinein interpretieren.
Die Diskussion war sehr anregend und somit das Beste auf der DVD.
7/10
 
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AW: A hole in my heart

Während ein Gasper Noe mich mit seinen verstörenden Visualisierungen noch maßlos begeistern kann - so stelle ich fest, dass nicht jeder „Dahergelaufene“ irgendwelche Scheiße filmen kann und sie dann als kunstvolles Werk zu präsentieren.

Lukas Moodysson als "Dahergelaufenen" zu bezeichnen, halte ich schon für recht gewagt. Er hat immerhin den erfolgreichsten Film Schwedens gemacht, der sogar Titanic an der Kinokasse abhing. Okay, Erfolg ist oft kein Zeichen von Qualität, aber Moodysson hat zumindest zwei absolut überragende Filme abgeliefert. Der war gerade auf dem Höhepunkt seiner Karriere und hätte somit was ganz Anderes machen können. Er wollte diesen Film aber unbedingt machen und hat dafür die weit geöffnete Tür für Geld und Ansehen hinter sich wieder zugemacht. Alleine dafür sollte man ihm schon Respekt zollen.

Da es anscheinend kein Drehbuch gab und die Anweisungen an den Schauspielern lediglich ein "macht mal irgendwas" war, unterstützt das meine Vermutung, dass hier nicht wirklich etwas großes geboten wird und der Film sich ganz hinterhältig zwischen den Größen von Noe einreihen möchte. Denn schließlich kann man ja immer irgendein Mist in das Gesehene hinein interpretieren.
Die Diskussion war sehr anregend und somit das Beste auf der DVD.
7/10


Der Film war ein reiner Experimentalfilm, der sich mit Sicherheit nicht hinter Noe einreihen wollte. Der Film wurde von der "Kino kontrovers" Reihe aufgenommen und nicht dafür gedreht. Ich fand "Irreversible" übrigens nicht gut. "A hole in my heart" allerdings auch nicht. Sein Anliegen war zwar gut und ist meines Erachtens auch gelungen, aber die Art die er wählte war nicht mein Ding. Die einzige Gemeinsamkeit die ich bei beiden Filmen sehe.
 

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AW: A hole in my heart

Lukas Moodysson als "Dahergelaufenen" zu bezeichnen, halte ich schon für recht gewagt. Er hat immerhin den erfolgreichsten Film Schwedens gemacht, der sogar Titanic an der Kinokasse abhing.

Da hat man dir einen Bären aufgebunden, deadly! ;)
Ansonsten hast du aber vollkommen recht...Raus Aus Amal und Lilja 4-ever sind sehr gute Filme! V.a. Lilja hat mich wohl für's Leben verstört...
A Hole In My Heart muss und möchte ich noch sehen!
 

TheBjoern

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Lukas Moodysson als "Dahergelaufenen" zu bezeichnen, halte ich schon für recht gewagt. Er hat immerhin den erfolgreichsten Film Schwedens gemacht, der sogar Titanic an der Kinokasse abhing. Okay, Erfolg ist oft kein Zeichen von Qualität, aber Moodysson hat zumindest zwei absolut überragende Filme abgeliefert. Der war gerade auf dem Höhepunkt seiner Karriere und hätte somit was ganz Anderes machen können. Er wollte diesen Film aber unbedingt machen und hat dafür die weit geöffnete Tür für Geld und Ansehen hinter sich wieder zugemacht. Alleine dafür sollte man ihm schon Respekt zollen.

Ok ich gebe zu, dass ich das ein wenig reißerisch formuliert habe. Letztendlich hatte ich keinerlei Hintergrundinfos zu diesem Regisseur und bin ganz unbefangen an diesen Film gegangen.

Der Film war ein reiner Experimentalfilm, der sich mit Sicherheit nicht hinter Noe einreihen wollte.

Nun das vieleicht nicht, doch haben sich beide zumindes das "Schokieren" auf die Fahne geschrieben und unter diesen groben Gesichtspunkt funktionierten Noes FIlme bei mir besser.

Der Film wurde von der "Kino kontrovers" Reihe aufgenommen und nicht dafür gedreht.

Wusste ich schon :)

Ich fand "Irreversible" übrigens nicht gut. "A hole in my heart" allerdings auch nicht. Sein Anliegen war zwar gut und ist meines Erachtens auch gelungen, aber die Art die er wählte war nicht mein Ding. Die einzige Gemeinsamkeit die ich bei beiden Filmen sehe.

Da sind wir uns ja letztendlich zumindest bei "A hole in my heart" einig. Ich bleibe dennoch bei den Standpunkt, dass sich dieser Film trotz seines Status als Experimentalfilms überwiegend auf dem Pfad der Geschmacklosigkeit bewegt. Wenn ich an die Szene denke, in der Gecko Tess in den Mund kotzt, da frage ich mich wer von so einer Szene profitiert? Ich als Zuschauer bestimmt nicht.
 

deadlyfriend

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Da hat man dir einen Bären aufgebunden, deadly! ;)
Ansonsten hast du aber vollkommen recht...Raus Aus Amal und Lilja 4-ever sind sehr gute Filme! V.a. Lilja hat mich wohl für's Leben verstört...
A Hole In My Heart muss und möchte ich noch sehen!



Dann bin ich ja in guter Gesellschaft:D
Wegen diesen beiden Filmen habe ich ich mir auch "A hole in my heart" angesehen. Ich war absolut enttäuscht, da er mit beiden gar nichts gemeinsam hat. Zumindest von der Visualisierung. Thematisch ist er schon in der Nähe von Lilja, halbwegs.
Aber ich konnte mit der Art der Darstellung nicht viel anfangen, obwohl das Thema faszinierend war und in jedem Fall nachdenklich machte. Zumindest kann ich mich an den Film noch sehr gut erinnern, obwohl doch schon ein wenig Zeit seit dieser Sichtung verging. Gewirkt hat er scheinbar schon.
 

deadlyfriend

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Ok ich gebe zu, dass ich das ein wenig reißerisch formuliert habe. Letztendlich hatte ich keinerlei Hintergrundinfos zu diesem Regisseur und bin ganz unbefangen an diesen Film gegangen.

Okay, wenn man mit dem Film, bei diesem Regisseur, anfängt kann ich dich sehr gut verstehen;) Du solltest dich aber mal mit "Lilja" von ihm beschäftigen. Der könnte dir zusagen.


Nun das vieleicht nicht, doch haben sich beide zumindes das "Schokieren" auf die Fahne geschrieben und unter diesen groben Gesichtspunkt funktionierten Noes FIlme bei mir besser.

Bei "Irreversible" war die Fahnenbemalung genau das was ich nicht mochte. Das war mir zu plakativ, ohne das er mir was mitteilen wollte. Rein persönliche Ansicht. "A hole in my heart" gab mir da schon wesentlich mehr. Auch wenn man es dem Film nicht ansieht, fand ich die Inhalte und auch die Botschaft eindringlicher.



Da sind wir uns ja letztendlich zumindest bei "A hole in my heart" einig. Ich bleibe dennoch bei den Standpunkt, dass sich dieser Film trotz seines Status als Experimentalfilms überwiegend auf dem Pfad der Geschmacklosigkeit bewegt.

Er war wirklich geschmacklos aber zum Teil war das auch notwendig. Ich bin bei dem Film wie gesagt sehr zwiespältig. Auf der einen Seite mag ich ihn nicht, aber dennoch blieb er mir so gut im Kopf hängen, das ich zwischenzeitlich drüber nachdenke. Die Thematik gefiel mir, nur sein Ansatz und die Art der Visualisierung nicht.

Wenn ich an die Szene denke, in der Gecko Tess in den Mund kotzt, da frage ich mich wer von so einer Szene profitiert? Ich als Zuschauer bestimmt nicht.


Naja, von der Vergewaltigung in "Irreversible" werden jetzt auch nur Randgeschöpfe profitiert haben. Ich fand die Kotz-Szene allerdings auch einfach nur widerlich, aber im Gesamtkontext irgendwie passend.
 
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