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Den habe ich mir gestern aufgrund masenhaft positiver Kritiken auch gekauft.
Jetzt bin ich noch glücklicher diesen Kauf getätigt zu haben.
Allerdings habe ich absolut was gegen Vergewaltigungsszenen und hoffe die dominiert nicht den Gesamteindruck des Films.
Genau das ist der Punkt - man ist so schnell mit einem Urteil und so schnell bereit, sich wenn nötig mit Gewalt zu verteidigen - zumindest gefühlsmäßig. Wie die Realität aussehen würde, weiß keiner. Grade Lars, der so heimtückisch rüber kommt, ist dann derjenige der an die Vernunft appeliert. Und Johannes, der Lars und seine Kumpane wahrscheinlich schon immer verachtet hat, sie auf einer tiefern Stufe gesehen hat und endlich mal die gutbürgerliche, vernünftige Fassade fallen lassen kann und sagen kann, was er wirklich über sie denkt. Das hatte fast was Befreiendes und man kann es gut nachvollziehen,Freut mich das er dir gefallen hat. Die Entwicklung von Johannes ist wirklich beängstigend. Da stellt man sich wieder die Fragen wie man selbst in so einer Situation drauf wäre. Hoffentlich wird die Frage nie beantwortet.
Genau das gefällt mir so an diesen Filmen.Ich finde den ganzen Plot wegen der Realitätsnähe so stark. Irgendiwe ist man dadurch einfach näher am Geschehen dran.
Schon gelesen und bereits auf der Liste , hört sich gut an und ich war sofort neugierig.Falls du die Rezi zu "Was niemand weiß" noch nicht gelesen hast, schnupper mal da rein. Ist mit Sicherheit was für dich
Freut mich das er dir gefallen hat. Die Entwicklung von Johannes ist wirklich beängstigend.
Genau das ist der Punkt - man ist so schnell mit einem Urteil und so schnell bereit, sich wenn nötig mit Gewalt zu verteidigen - zumindest gefühlsmäßig. Wie die Realität aussehen würde, weiß keiner. Grade Lars, der so heimtückisch rüber kommt, ist dann derjenige der an die Vernunft appeliert.
Puh, harter Tobak. Bornedal lässt sich sehr viel Zeit, die Charaktere einzuführen und definiert auch klar die Grenzen zwischen dem Anwalt uns seinem "unnützen" Bruder und seinen nicht gerade hellen Freunden aus. Als aber dann der Lynchmob anrückt, verwischen diese Grenzen und Johannes begibt sich auf das Niveau der Unterschicht, die er kurz zuvor noch verachtet hat.
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Ein sehr guter Film, der unglaublich realistisch - und dadurch beängstigend - wirkt. Eine kleine Ausnahme: die Vergewaltigungsszene sowie die anschließenden Morde von Alain an Pernilles Peinigern mussten nicht unbedingt sein. Wenn man auch hier anführen kann, dass auch Alain und Pernille, die danach die Leichen "berbeitet", nicht vom Tier in ihnen selbst verschont bleiben. 8/10
Regisseur Ole Bornedal der mit "Dina", "Bedingungslos" und "Nightwatch" bereits drei überragende Filme abgeliefert hat, schafft es mit "Deliver us from Evil" zum vierten Mal. Wie auch in seinen anderen Werken ist der Charakteraufbau sein großer Trumpf. Man bekommt die handelnden Personen näher gebracht, ohne deren Hintergründe zu kennen. Trotzdem kann man sie sehr gut einschätzen, da sie einem aus der Realität bekannt vorkommen. Das bewirkt einen immensen Spannungsaufbau, da man mit den Protagonisten mitfühlen kann. Zudem schreckt Bornedal vor bizarren Gewaltdarstellungen nicht zurück.
Bezeichnend ist eine brutale Vergewaltigung, die bei strahlendem Sonnenschein und Vogelgezwitscher, mitten in einer herrlichen Idylle stattfindet. Realität eben.
Im Hintergrund läuft eher ein Film gegen Fremdenfeindlichkeit und Selbstjustiz ab. Zudem noch ein Klassenkampf zwischen Bildung und Bodensatz. Dies alles in starken Bildern und sehr gut gewählten Locations. Natürlich sind einige Klischees anzutreffen, aber das sind weniger Filmklischees, sondern eher Bilder aus der Nachbarschaft. Zum Glück nicht aus meiner.
Krass fand ich die Entwicklung von Johannes - diese Augen hatten schon fast was Irres. Und diese Szene mit seinem Sohn und dem Riesenmesser...beängstigend, vor allem aus der Sicht der Mutter. Stell dir vor, der Mann mit dem du verheiratet bist, zeigt plötzlich eine Seite, die du an ihm nie erwartet hättest.
Freut mich das er dir gefallen hat. Die Entwicklung von Johannes ist wirklich beängstigend. Da stellt man sich wieder die Fragen wie man selbst in so einer Situation drauf wäre. Hoffentlich wird die Frage nie beantwortet.
Grade Lars, der so heimtückisch rüber kommt, ist dann derjenige der an die Vernunft appeliert. Und Johannes, der Lars und seine Kumpane wahrscheinlich schon immer verachtet hat, sie auf einer tiefern Stufe gesehen hat und endlich mal die gutbürgerliche, vernünftige Fassade fallen lassen kann und sagen kann, was er wirklich über sie denkt. Das hatte fast was Befreiendes und man kann es gut nachvollziehen,
Sehr gelungen finde ich die farbarme Optik. Noch weniger Farbe und wir wären schon fast bei Hanekes "Das weiße Band". Auch inhaltlich wurde ich ein paar Mal an diesen Film erinnert.
Bleibt abschließend noch die Erkenntnis, dass Bierzelt-Dorffeste grenzübergreifend grauenhaft sind.