Christiane F. - Wir Kinder vom Bahnhof Zoo
Über die Handlung muss ich wohl nicht viele Worte verlieren, die Drogenkarriere der Christiane F. dürfte fast jedem bekannt sein. Im Berlin der 80er Jahre gerät sie immer tiefer in die Szene um den Bahnhof Zoo hinein, und ihr Leben gerät völlig aus den Fugen.
„Wir Kinder vom Bahnhof Zoo“ ist ein Klassiker des deutschen Films, und das absolut zu Recht. Christianes Absturz ist schonungslos realistisch inszeniert, die Schattenseiten der Sucht werden in all ihrer Dreckigkeit gezeigt. Beschaffungskriminalität, Prostitution, gescheiterte Entzugsversuche, körperlicher Verfall – das alles läuft auch heute noch Tag für Tag nach demselbem Muster in sämtlichen Großstädten ab. Der Zusammenhalt der Szene ist nur oberflächlich, jeder ist im Grunde nur damit beschäftigt, sich den nächsten Druck zu organisieren.
Gespielt wird Christiane F. von der damals erst 13jährigen Natja Brunckhorst, die den Weg vom netten Mädchen von nebenan zum Drogenwrack absolut glaubhaft darstellt. Auch die anderen Darsteller wirken (zum Teil erschreckend) authentisch. Dazu kommt ein Gastauftritt von David Bowie, der den passenden Soundtrack liefert.
Fazit: auch nach knapp 30 Jahren hat der Film nichts von seiner erschreckenden Wirkung eingebüßt und ist nach wie vor relevant. Sollte jemand die Lust verspüren, die Droge Heroin mal auszuprobieren, der möge sich diesen Film ansehen. Ich prophezeie, dass sich dieses Verlangen danach in Luft auflösen wird...
10/10 Punkte