AW: Scarface
Der Film "Scarface" hinterläßt bei mir gemischte Gefühle.
Zum einen lebt dieser Film vom Flair der 80er und rechtfertigt damit auch zum größten Teil den Anspruch auf Kultstatus. Es gibt für mich nur eine Stadt, die für mich die amerkanischen 80er verkörpert; und das ist Miami. Gründe dafür sind die Serie "Miami Vice" und der natürlich der Film "Scarface". Jetzt ist diese Stadt für mich haupsächlich ein Rentnerparadies. (wobei die Bad Boys Filme veruchten dieses Image zu kippen).
Der Einsatz von Pastellfarben, die prolligen Autos, die sonnige Kleidung, der Look der Disco, die atmospährische Musik sind alles Faktoren, die ich dem Film viel abgewinnen kann.
Nur einer passt mir nicht. Tony Montana. Dieser Charakter stößt mir sauer auf. Natürlich ist er ein Antiheld und gegen Antihelden habe ich im Grunde gar nicht. Im Gegenteil.
Doch das proletische Verhalten, was er von der ersten Minute an, an den Tag legt, ist in meinen Augen einfach nur verachtenswert. Er hält sich für etwas ganz Besonderes, will die steile Karriere machen, will "die" Frau haben und schafft das schließlich auch alles. Doch am Ziel angekommen, passt im die Situation auch nicht und schuld waren die Anderen. (Im Restaurant) Die aller letzten Sympathiepunkte verspielt er, indem er die einzigen Personen, die er zu schützten versucht ins Unheil zieht und er selbst nicht merkt, das es seine Schuld war, schuld waren wieder einmal die anderen (Finale)
Ich würde mich an diesem A...loch gar nicht mal so sehr stören, wenn diese ignoranten Charakterzüge nicht so oft in der Realität anzutreffen wären. Zwar weniger drastisch wie im Film, gibt es doch das Verhalten Tony Montanas zu Hauf auf den Straßen, man muss sich nur mal umschauen. Das ist der eigentliche Punkt warum er mir einfach nicht gefällt. Für mich ist er nicht nur eine Filmfigur. Ich sehe in ihm viel mehr reales. Dem ganzen wird dann schließlich die Krone aufgesetzt, indem seine Person (ob in der Badewanne, mit der MG in der Hand oder in seinem Sessel) auf Millionen von Postern und Bildern gehuldigt wird.
Ob als Antiheld oder nicht; ich würde mir niemals den in meinen Augen größten Versager allerzeiten aufzuhängen, der es geschaft hat die Menschen die er liebte zu zerstören und diese Tatsache nicht einmal begriff.
Tony Montana verkörpert und repräsentiert die Charaktereigenschaften, welche wohl sehr viele Menschen ausleben wollen, aber sich nicht trauen.
*Absolut nicht zustimm*
In einer wichtigen Szene im Restaurant gen Ende des Films schreit Tony vollkommen betrunken und high, dass er der Böse sei und dass die Leute ihn brauchen, damit sie sich selber besser fühlen können und sich über Leute wie ihn beklagen können.
Das ist auch eine sehr schöne Szene, die bei mir nicht das hervorgerufen hat was sie beim Zuschauer möglicherweise bewirken sollte.
Aufgrund der Besetzung von reichen alten Futzies an den Nachbartischen, mit denen man sich ja in der Regel nicht identifizieren sollte, sollten deswegen die Sympathien auf Tony fallen und seine Ausagen mehr Wahrheit verleihen.
Aus diesem Grund könnte Willy auf die bereit oberen Zitat genannte Aussage kommen.
Doch in seinen Aussagen (Ihr braucht mich doch / Ihr könnt ohne mich gar nicht leben) erkannte ich keine Wahrheit. Ich brauche solche Personen wirklich nicht und ich könnte auch gut darauf verzichten meine Empfindungen zu sochen ignoranten Personen in Form einer KK hier nierzuschreiben, wenn es solche Personen nicht geben würde.
Harter Tobak, doch musste ich das loswerden, da es sich um seine Person nicht nur um einen Charakter in einem Film handelt, sondern ein großer Kult um Tony Montana herscht und ich damit zeigen möchte, das ich diesem Kult nicht angehöre.